Hockenheim. Es hat schon günstigere Zeiten für ein großes Neubauprojekt gegeben als diese, doch das heißt nicht, dass solche Vorhaben nicht trotzdem zur Umsetzung kommen. Der Gemeinderat hat einem solchen am Mittwoch den Weg geebnet, auf den sich die Evangelische Gemeinschaft schon lange hatte machen wollen: den zur Errichtung eines neuen Kirchenzentrums, verbunden mit dem Auszug aus der Luisenstraße auf den Reiterplatz.
Die einstimmig beschlossene Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Beim Kreuz/Heidelberger Straße“ soll die die planungsrechtlichen Voraussetzungen für das Vorhaben schaffen. Im Januar hat die Evangelische Gemeinschaft die Fläche von 3500 Quadratmetern in der Heidelberger Straße 91 und 91/1 von der Stadt erworben. Auf dem Gelände neben der evangelischen Kindertagesstätte Heinrich Bossert steht bislang noch das alte Bossert-Kindergartengebäude.
Es hat zuletzt als Übergangsdomizil für die Gruppen des Kindergartens St. Josef gedient, während dieser in der Schubertstraße neu entstanden ist, nachdem sein Altbau für die Errichtung der Louise-Otto-Peters-Schule abgerissen worden war. Zuvor hatte die evangelische Kirchengemeinde die Pavillons genutzt, nachdem ihr Ende 2013 bezogener Neubau wegen eines Wasserschadens gleich wieder saniert werden musste.
Lange gehegtes Vorhaben der Evangelischen Gemeinschaft Hockenheim
Die Evangelische Gemeinschaft Hockenheim wird den Kindergarten abreißen und ihr neues Kirchenzentrum errichten. Damit setzt die „Gemeinschaft zum Leben“ einen seit Langem gehegten Plan um, worauf auch Oberbürgermeister Marcus Zeitler in der Gemeinderatssitzung hinwies. Der Umzugswunsch war unter anderem im Zusammenhang mit der Standortsuche für einen Ersatzneubau des Pflegezentrums Offenloch 2018 bekanntgeworden. Das bisherige Gebäude der Evangelischen Gemeinschaft in der Luisenstraße liegt etwa auf gleicher Höhe wie die ehemalige Geriatrische Reha-Klinik des Rhein-Neckar-Kreises in der parallel verlaufenden Rathausstraße.
Fachbereichsleiter Bauen und Wohnen Christian Engel erinnerte daran, dass der Gemeinderat bereits im Oktober 2020 der Errichtung des Gemeindezentrums an der Stelle zugestimmt hatte. Grünes Licht zum Grundstücksverkauf gab das Gremium im Juni vergangenen Jahres. Im alten Bebauungsplan, der bislang noch rechtskräftig war, ist das Areal als Fläche für Gemeinbedarf mit der Zweckbestimmung Kindergarten festgesetzt, erläuterte Engel.
Er zeigte Pläne des Vorhabens und des Gültigkeitsbereiches des vorhabenbezogenen Bebauungsplans. Entstehen soll ein maximal zweigeschossiges Gebäude. Ein Veranstaltungs- und Andachtsraum wird höher ausgeführt. Weitere Räume bieten Platz für die Jugendarbeit und eine Küche. Im Obergeschoss soll eine Dienstwohnung mit Dachterrasse entstehen. Aufgrund der Nähe zum Hockenheimring müsse auf die Ausrichtung der Fenster geachtet werden. Christian Engel hob hervor, dass doppelt so viele Fahrradabstellplätze wie baurechtlich notwendig vorgesehen seien, weil viele Mitglieder mit dem Rad zu den Veranstaltungen kommen.
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