Hockenheim. Bürgermeister Thomas Jakob-Lichtenberg und die Agenda-Beauftragte Elke Schollenberger freuten sich, zahlreiche Aktive der Lokalen Agenda 21 im großen Saal des Rathauses begrüßen zu dürfen. Gemeinsam ließ man das Agenda-Jahr Revue passieren. Lichtenberg begrüßte die Anwesenden herzlich und lobte deren Engagement. Anderenorts gebe es gar keine Gruppen mehr, sondern nur noch „Reste“, wie in Ketsch, wo lediglich der Umwelt-stammtisch existiere. Anders in Hockenheim, dort sei schon früh eine Stelle bei der Stadt geschaffen worden, zur Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements.
Elke Schollenberger berichtete: „Unser Büro ist gut am neuen Standort in der Ottostraße angekommen.“ Sie freue sich auf eine Erweiterung, denn ein großer Raum werde frei. Den aktuell acht aktiven Gruppen stünde ein Budget von 15 000 Euro zur Verfügung, plus 1500 Euro für die Begegnungsgarten-Pflege wie auch im kommenden Jahr.
Es habe einen Infostand auf dem Neujahrsempfang gegeben, den 20. „Tag der Natur“ mit Festprogramm, einen Buga-Pavillion Hockenheim mit der Lokalen Agenda und der Agenda-Flyer sei erneuert worden. Ein „Glücksfall“ seien zwei Profi-handwerkern im Ruhestand, die wiederholt ihre Hilfe anböten, Werner Bull und Bernhard Hirth, die beispielsweise Insektenhotels instand setzten und bauten. Von Spendengeldern sei ein neuer Bildschirm angeschafft worden. Der „Tag der Umwelt“ sei ein voller Erfolg gewesen und ihr persönlicher Höhepunkt. Ab 16. November gebe es neu den „Begegnung in Bewegung-Spaziertreff“. Als Dank für ihren Einsatz hatte man alle Ehrenamtlichen zum Agenda-Sommerfest eingeladen.
Lesung kommt gut an
Sandro Schiefner vom Team „Begegnungsgarten“ teilte mit, dass die Gruppe – aktuell zwölf aktive Mitglieder – sich mittwochs und teils Samstagabend treffe. Unter anderem sei ein neuer Rundweg im Bereich der Wiese angelegt und einiges neu angeschafft worden, wie Regentonnen, Hackschnitzel für den Weg, Stauden oder Gemüsepflanzen. Gut sei die Lesung von Hockenheimer Autoren im Garten angenommen worden. Am „Tag der Natur“ und dem „Tag der Umwelt“ habe man sich eingebracht. Man habe einen „aktiveren“ Namen gesucht. Der zukünftige „Mach-mit-Garten“ soll auch ein eigenes Logo bekommen.
Positives hatte Sprecherin Renate Rottmayer von den „Grünen Engeln“ zu berichten, die jeden zweiten Mittwoch im Monat auf Müllsammeltour gingen. „Wir sind aktuell nur am Bahnhof und der Lußheimer Straße unterwegs. Denn ‚jetzt flutscht es‘“, betonte sie. „Zum Marktplatz, Kirchgarten und Hubäckerring müssen wir nicht mehr. Der Bauhof hat dort alles im Griff, personell aufgestockt und mit besserer Ausrüstung. Eine wunderbare Entwicklung. Vielen Dank an Paul Stumpf und sein Team.“
Auch rund um den Wasserturm könne man sagen: „Es ist sauber!“, dies dank der „Öko-Girls“ Lisa Christ und Viviana Santos. Gelungen sei die Idee von Christ, aus alten Konservendosen Zigarettenkippenbehälter zu bauen – zusammen mit Opa. „Die werden gut angenommen. Eventuell könnte der Bauhof das aufgreifen, mit einer professionellen Lösung wie an die Mülleimer anschraubbare Behälter“, so der Vorschlag von Rottmayer.
In der Adventsaktion habe man auf richtiges Recycling von Wertstoffen aufmerksam gemacht. Dank der „Grünen Engel“ gebe es jetzt vier Annahmestellen für Naturkorken, die zur Weiterverwertung an eine Behindertengruppe in Kehl gingen.
Am „Tag der Umwelt“ habe man Fundstücke aus den Sammelaktionen gezeigt. Erfreulich sei eine Anfrage der Schule am Kraichbach zur Begleitung von Fünftklässlern bei ihrer Sammelaktion. Großen Handlungsbedarf sehe man noch beim Hundekot und gefüllten Hundekotbeuteln sowie wilden Müllablagerungen rund um Altkleidercontainer.
Lore Schmetzer von der Gruppe „Paten-Oma und Paten-Opa“ berichtete: „In den letzten Jahren hat sich nicht viel verändert. Wir treffen uns alle sechs Wochen und es gibt einiges für alle zu tun.“ Viele Anfragen junger Familien stünden leider zu wenig Omas und Opas gegenüber. „Wer Interesse hat und über 50 ist, ist herzlich eingeladen, sich zu melden“, so Schmetzer.
Birgit Kaschta vom „Tag der Natur“ berichtete vom bunten Programm und freute sich: „Die Insektenverkostung an dem Tag war der Renner.“ Aktuell seien sie zu acht. Mathieu Fuchs von der Fahrradgruppe sagte: „An unseren Treffen nehmen bis zu zwölf Leute teil. Inzwischen haben wir einen guten Draht zur Verwaltung und werden bei neuen Projekten gehört. Kritische Stellen werden jetzt besser angegangen. Ein großes Lob an die Stadt.“ Sobald es aber um Baumaßnahmen ginge, sei es schwierig. Wichtig sei ihnen auch, dass für die Schulwegplanung „ein sauberes Konzept“ vorgelegt werde. Er betonte: „Wir sind immer noch eine Rennstadt. Alles, was keinen Verbrennungsmotor hat, wird stiefmütterlich behandelt.“
Zum Fest wird gesungen
Petra Grabs von der interkulturellen Gruppe berichtete vom ungarischen Kochabend und dem Winterliedersingen an der Zehntscheune. Dies habe sich bewährt und finde am 15. Dezember wieder statt. Florian Schmidt von der Gruppe „Begegnung Jung bis Alt“ meinte: „Das Apfelsaftpressen beim Obst- und Gartenbauverein ist beliebt.“ Gebastelt werde meist mit kleineren Kindern an Ostern und zu Weihnachten. Marlene Klaus vom Tauschring berichtete, dass es kein Sommerfest gab, aber im nächsten Jahr geplant sei. Beim „Tag der Umwelt“ sei die Berechnung des „Ökologischen Fußabdrucks“ gut angekommen.
Die Mitgliederzahl sei mit 61 fast konstant und es habe 43 Buchungen gegeben. Männer trauten sich verstärkt in die Gruppe, aber sie wünsche sich mehr jüngere Mitglieder. Alle Gruppen dankten herzlich Elke Schollenberger für die Unterstützung.
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