Stadthalle

Jubiläum in Hockenheim: 150 Jahre MGV Liedertafel gefeiert

Der MGV Liedertafel 1874 Hockenheim feierte sein 150-jähriges Jubiläum mit einem Festbankett und Konzert, bei dem die Vorsitzende Jutta Riedel die Geschichte des Vereins Revue passieren ließ.

Von 
Maria Herlo
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Präsentiert sich zum Festbankett in bester Verfassung: Der Männerchor unter der Leitung von Frank Christian Aranowski. © Dorothea Lenhardt

Hockenheim. Zu seinem 150-jährigen Bestehen hat der MGV Liedertafel 1874 Hockenheim am Sonntagmorgen in der Stadthalle ein Festbankett mit Jubiläumskonzert veranstaltet. Jutta Riedel hieß als Vorsitzende neben den zahlreichen Gästen auch Prominenz aus den Bereichen der Kommune und des Gesangs willkommen, darunter den Schirmherrn und Oberbürgermeister Marcus Zeitler.

Nachdem der Fanfarenzug der Rennstadt mit feierlichen Klängen das Programm eröffnet hatte, umriss Jutta Riedel kurz die Geschichte des Vereins. 1874 haben sich 25 sangesfreudige Männer entschlossen, die Liedertafel zu gründen, so Riedel, seither hat der Verein die Geschichte der Stadt auf vielfältige Weise musikalisch begleitet und zugleich vielen Menschen durch den Chorgesang Freude geschenkt.

Der Jubilar übernimmt auch die Unterhaltung der Festbankett-Gäste in der Stadthalle: Der Frauenchor des MGV Liedertafel 1874 unter der Leitung von Frank Christian Aranowski steuert die Stücke „Die Meere“ und „Schau, was Liebe ändern kann“ zum Programm bei. Wie die beiden anderen Ensembles erntet er dafür großen Applaus. © Dorothea Lenhardt

In den 150 Jahren habe sich vieles verändert, so die Vorsitzende, unverändert ist bei der Liedertafel die Liebe zur Musik geblieben. „Ob in Zeiten des Glücks oder Leids, unsere Lieder haben stets das widerspiegelt, was uns bewegt. Wir haben Talente gefördert, internationale Kontakte gepflegt, haben eine Gemeinschaft aufgebaut, in der Austausch und persönliche Begegnung einen wichtigen Platz einnehmen“, sagte sie.

MGV Liedertafel feiert in Hockenheim 150 Jahre: Herausforderungen gestellt

Der MGV Liedertafel kann mit Zufriedenheit, Dankbarkeit und Stolz auf 150 Jahre zurückblicken und stellt sich gleichzeitig den Herausforderungen der Zukunft. Zweite Vorsitzende Ria Keller, die als Moderatorin durchs Programm führte, kündigte den Schirmherrn Oberbürgermeister Marcus Zeitler an. Er überbrachte seine Glückwünsche und die des Gemeinderats, verbunden mit guten Wünschen für die nächsten 150 Jahre und einem Geschenk in Form eines Umschlags.

In seiner Festansprache würdigte Zeitler nicht nur den Einsatz des traditionsreichen Vereins für Geselligkeit, Gesang und Musik, sondern auch das Ehrenamt, ohne das eine Gesellschaft viel ärmer wäre.

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Ein wichtiger Bestandteil des Vereinslebens seien Ehrungen für treue und verdiente Mitglieder, betonte Schriftführer Peter Haas, bevor er die Auszeichnung aktiver und fördernder Mitglieder vornahm, „denn diese bilden die solide Basis, auf der das Vereinsleben aufgebaut ist“. „Wir sind dankbar und erfreut, dass wir heute insgesamt 16 Mitglieder ehren“, sagte er, „davon sieben Damen und neun Herren.“

Die Geehrten

  • Zu Ehrenmitgliedern wurden ernannt: Franz Anton Bankuti und Jutta Riedel.
  • Für 70 Jahre Vereinszugehörigkeit wurden geehrt: Alois Keller, Klaus Maurer
  • 65 Jahre: Wolfgang Weiß
  • Vereinsnadel in Gold mit Jahreszahl 50 für 50 Jahre: Franz Anton Bankuti
  • Vereinsnadel in Gold für 40 Jahre: Sabine Klee, Doris Rapport, Anita Schinke, Albert Klee, Alfons Knopf
  • Vereinsnadel in Silber für 25 Jahre: Vera Janssen, Perina Rosenberger, Axel Horn, Bernd Janisch
  • Vereinsnadel in Bronze für 15 Jahre aktive Sängertätigkeit: Anita Parentin, Monika Schweikert, Erich Seiler

Darüber hinaus wurden die in der Mitgliederversammlung ernannten neuen Ehrenmitglieder ausgezeichnet: Franz Anton Bankuti für über 50 Jahre Vereinszugehörigkeit und Jutta Riedel in Würdigung ihrer besonderen Verdienste im Verein. Riedel wirkt seit 27 Jahren im Vorstand, davon 18 Jahre als Vorsitzende beziehungsweise stellvertretende Vorsitzende.

Vom klassischen Männergesangsverein zum Vorreiter mit neuen Ideen

Uwe Engelhardt, Verbandsvorsitzender des Chorverbands Kurpfalz Heidelberg, bezeichnete den MGV Liedertafel als einen Verein, der in der Umsetzung neuer Ideen immer ein Vorreiter war. Heute ist er nicht mehr wie bei seiner Gründung ein reiner Männerchor, bereits 1980 kam der Frauenchor hinzu und 2011 das Vocalensemble „Chorios“. Engelhardt überreichte dem MGV Liedertafel nicht nur eine Urkunde des Badischen, sondern auch die des Deutschen Chorverbands „als Anerkennung für das erfolgreiche Engagement im Namen unseres gemeinsamen Kulturauftrags“.

Als langjährige Mitglieder des Liedertafel geehrt: Wolfgang Weiß (v. l.), Erich Seiler, Monika Schweikert, Anita Parentin, Vera Janssen, Bernd Janisch, Alois Keller und Jutta Riedel. © Dorothea Lenhardt

Glückwünsche und Präsente überbrachten Thomas Widenka vom Sängerbund Liederkranz Oftersheim, Rolf Stohner vom MGV Eintracht Hockenheim und Michael Grosskopf vom AGV Belcanto Hockenheim.

Doch was wäre eine Jubiläumsfeier ohne Musik? Den Besuchern wurde ebenfalls einiges geboten, das höchstes Lob verdient. Unter der professionellen Gesamtleitung von Frank Christian Aranowski führten die drei Ensembles – der Männer- und Frauenchor sowie „Chorios“ – ein erstaunlich vielseitiges Repertoire auf, maßgeblich durch die exzellente und gefühlvolle Klavierbegleitung von Dr. Clemens Kuhn unterstützt.

Männer, Frauen und „Chorios“ bieten Gesangseinlagen: Homogen im Klang

Mit Liedern wie „Herr, deine Güte“ oder dem „Jägerchor“ präsentierte sich der Männerchor in bester Verfassung, homogen im Klang, engagiert. Anrührend schlicht und homogen erklang vom Frauenchor das Lied „Die Meere“ und „Schau, was Liebe ändern kann“, intonationssicher „Tonight" und  „Somewhere“ vom Vocalensemble „Chorios“, aus dem auch gepflegte solistische Stimmen hervortraten.

Emotionen weckten zum Schluss alle drei Ensembles, die mit Klangfülle und großer Ausdruckskraft „Hallelujah“ von Leonard Cohen interpretierten und die Zuhörer restlos begeisterten. Das gesellige Beisammensein im Foyer der Stadthalle bei einem Glas Sekt und Häppchen bot eine schöne Gelegenheit, um miteinander ins Gespräch zu kommen.

Freie Autorin

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