Gemeinderat

Kanal- und Straßenbau in Hockenheimer Neubaugebiet startet

Die Mandatsträger lassen das Neubaugebiet Oberer Hauptstraße 85 bis 95 erschließen, damit künftige Bauherren überhaupt bauen können. Dabei belaufen sich die Kosten auch auf rund 312 000 Euro.

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Markus Müller
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Grünes Licht gibt der Gemeinderat für die Erschließung des Neubaugebiets Obere Hauptstraße 85 bis 95. © Dorothea Lenhardt

Hockenheim. Zwei Doppelhaushälften, zwei Einfamilienhäuser und ein Mehrfamilienhaus mit rund 16 Wohnungen: Sie sollen in dem Neubaugebiet Obere Hauptstraße 85 bis 95 entstehen. Damit künftige Bauherren an die geplanten Grundstücke kommen und ihre Häuser errichten können, muss das Gelände zunächst erschlossen werden. Dazu werden neben der erforderlichen Erschließungsstraße – in diesem Fall eine Stichstraße – samt Straßenbeleuchtung die üblichen Versorgungsleitungen für Frisch- und Abwasser sowie die Stromversorgung verlegt.

Auf die öffentliche Ausschreibung hin bewarben sich nach Angaben von Christian Engel, Leiter des Fachbereichs Bauen und Wohnen, elf Firmen. Den Zuschlag erteilten die Hockenheimer Ratsmitglieder bei ihrer jüngsten Zusammenkunft der Klaus Reimold GmbH aus Gemmingen, die mit rund 312 000 Euro das wirtschaftlich günstigste Angebot abgegeben hatte.

Stadtwerke mit im Boot

Von diesen Kosten übernimmt die Stadt etwas mehr als 270 000 Euro. Den Löwenanteil verschlingt der Straßenbau mit rund 192 000 Euro. Der Kanalbau schlägt mit rund 63 000 Euro und die Straßenbeleuchtung mit rund 15 000 Euro zu Buche. Die Stadtwerke wiederum bezahlen die verbleibenden rund 42 000 Euro für die Strom- und Wasserversorgung.

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„Wir fahren jetzt alle schon lange genug an dieser freien Fläche vorbei. So langsam werden wir jetzt in den Genuss kommen, sie auch zu vermarkten“, sagte Oberbürgermeister Marcus Zeitler. Voraussetzung, um eben dies tun zu können, sei das Erschließen des Areals, ergänzte Bauabteilungsleiter Engel. Geplant sei, die Grundstücke im Frühjahr 2025 an den Markt zu bringen und „dann auch mal Einnahmen zu generieren“.

Der entstehende Wohnraum werde in Hockenheim dringend benötigt, meldete sich Zeitler wieder zu Wort. Deshalb erwerbe die Stadt bereits seit ungefähr zwölf Jahren geeignete Grundstücke entlang der Oberen Hauptstraße und verzeichne jedes Jahr ein oder zwei Erfolge bei den entsprechenden Verhandlungen. „Jetzt sind wir so weit, dass wir nächstes Jahr mit der Umsetzung anfangen können“, sagte er.

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Zur Erinnerung: Das Neubaugebiet Obere Hauptstraße 85 bis 95 ist Teil des Sanierungsgebiets Obere Hauptstraße Süd, das insgesamt 5,5 Hektar umfasst und in dem zwei weitere Flächen erschlossen werden sollen. Eine davon reicht von den Hausnummern 53 bis 63. Hier sollen im kommenden Jahr ebenfalls die Bagger rollen. Im dritten Baugelände – Obere Hauptstraße 15 bis 21 – laufen die Arbeiten hingegen schon. Bis Ende 2025 sollen hier 24 neue Wohnungen errichtet werden.

Schutz des Klimas eingeplant

Bei der jetzt vom Rat beschlossenen Erschließung des Gebiets Obere Hauptstraße 85 und 95 sollten klimafreundliche Alternativen berücksichtigt werden, bat Richard Zwick (SPD). Als Stichwort hierfür nannte er Schwammstadt. Dahinter verbirgt sich die Idee, mehr Grün anzulegen, das Niederschlagswasser aufnimmt. So soll einerseits bei Starkregen drohendem Hochwasser entgegengewirkt und andererseits durch das nächtliche Verdunsten ein kühlender Effekt erzielt werden.

Letzter Aspekt gewinnt im Hinblick auf den Klimawandel und die steigenden Temperaturen vor allem im Sommer in dicht besiedelten Kommunen zunehmend an Bedeutung. „Das ist ein großer Begriff und wir können Hockenheim nicht von heute auf morgen zu einer Schwammstadt machen“, räumte Zwick ein. Doch partiell ließen sich solche Dinge umsetzen, um abfließendes Wasser entsprechend zu lenken. Die Stadtplanung habe das hundertprozentig auf dem Schirm, kommentierte der Oberbürgermeister den Vorschlag.

Redaktion

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