Hockenheim. 2026 feiert das katholische Dekanat Wiesloch ein Jubiläum – und doch auch nicht. 1976, vor fast 50 Jahren also, haben sich die Kirchengemeinden links und rechts der Autobahn zwischen dem Walldorfer Kreuz und Heidelberg zusammengeschlossen: Aus den beiden Dekanaten Schwetzingen und Wiesloch und Teilen des Dekanats Heidelberg entstand der Dekanatsverband Wiesloch. Dieser löst sich nun auf. Es entstehen zwei neue Pfarreien: die Kirchengemeinden Letzenberg, Wiesloch-Dielheim, Walldorf-St. Leon-Rot und Leimen-Nussloch-Sandhausen östlich der A5 bilden zum 1. Januar die Kirchengemeinde Wiesloch. Brühl-Ketsch, Schwetzingen und Hockenheim im Westen werden zur Kirchengemeinde Mittlere Kurpfalz.
Vieles ist in den letzten Jahrzehnten gewachsen: Gremien haben eng zusammengearbeitet; hauptberuflich und ehrenamtlich Mitarbeitende haben sich vernetzt. Dankbar blicken die Verantwortlichen auf diese Zeit zurück – und feiern ein Fest. Jeder, der möchte, ist eingeladen mitzufeiern. Am Samstag, 11. Oktober, erwartet die Besucher im Hockenheimer Gemeindezentrum ein buntes Programm. Mittags gibt es neben einem Rückblick auf die letzten Jahrzehnte „Magische Momente“ mit dem international erfahrenen Magier Ralf Gagel. Um 18 Uhr wird Eucharistie gefeiert; anschließend können sich die Besucher im Rahmen eines Empfangs bei Häppchen, Grußworten und Musik begegnen und austauschen. Eine Anmeldung ist zwecks besserer Planung erwünscht unter www.kath-dekanat-wiesloch.de.
Mit weniger Zwischenebenen Ressourcen bergen
Dass sich das Dekanat nach so langer Zeit verändert, hängt mit der Kirchenentwicklung zusammen. 2019 hat Erzbischof Stefan Burger eine Reform beschlossen: 224 Kirchengemeinden werden auf 36 reduziert. Die Dekanate verlieren ihre Funktion. Mit diesem Schritt will Burger Ressourcen freisetzen: Ehrenamtliche und Hauptberufliche, deren Kräfte bisher zum Teil in die Verwaltung geflossen sind, sollen entlastet werden. Dadurch bleibt mehr Zeit fürs Kerngeschäft – die Seelsorge. So ist künftig ein Ökonom für Finanz- und Verwaltungsfragen zuständig; die Stiftungsräte, die aus Ehrenamtlichen bestanden und deren Vorsitz qua Amt der Pfarrer innehatte, braucht es nicht länger. Auch die Gremienstruktur mit Pfarrgemeinde- und Dekanatsräten wird verschlankt: Pro neuer Pfarrei gibt es nur noch einen Pfarreirat – dieser wird am 19. Oktober gewählt.
Die Kirchengemeinden in den Dekanaten des Erzbistums Freiburg konnten selbst entscheiden, wie die neuen Pfarreien zugeschnitten sein sollen. In den Kirchengemeinden Mittlere Kurpfalz und Wiesloch tragen künftig Teams aus jeweils einem Leitenden Pfarrer, seinem Stellvertreter und einem Laientheologen als Leitendem Referenten Verantwortung. Für die Mittlere Kurzpfalz sind das die Pfarrer Uwe Lüttinger und Christian Müller sowie Pastoralreferentin Judith Schmitt-Helfferich; in Wiesloch die Pfarrer Bernhard Pawelzik und Georg Henn sowie Pastoralreferent Gernot Hödl – jeweils unterstützt durch die Ökonomen und deren Stellvertreter. Auch die Ehrenamtlichen sind gefragt: Im Pfarreirat wird die pastorale Ausrichtung der Pfarreien beschlossen. Für das lebendige Pfarrleben vor Ort sorgen Gemeindeteams, in die sich jeder einbringen kann.
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