Altlußheim. Bevor jetzt jemand vom Glauben abfällt: Selbstverständlich hat die Konfizeit etwas mit Gott zu tun. Und sicherlich hat jede und jeder der 34 Konfis mitten in der Woche bei den zahlreichen Konfitreffs, auf der Freizeit und bei der regionalenKonfirally etwas über Gott erfahren.
Einen besonderen Moment der Begegnung mit Gott konnten jetzt aber die Konfis beim Outdoor-Tag auf dem Blausee erleben. Für diese Begegnung mussten die Konfis zuerst einmal tüchtig anpacken. Zwölf Regentonnen, 20 Holzdielen und unzählige Spanngurte mussten an das Ufer des See geschleppt werden. Und aus diesem Material sollten die Konfis zwei Floße bauen. „Und das hält wirklich? Wir gehen hunderprozentig nicht unter?“ Die anfänglichen Zweifel waren ruckzug untergegangen, als das erste Floß nach erfolgreicher Teamarbeit im Wasser schwamm und schon mal ausgiebig in sicherer Ufernähe auf seine Tragfähigkeit getestet wurde. Und bevor die Konfis mit den beiden Flößen auf den Blausee hinausfuhren, gab es erst mal eine Sicherheitseinweisung.
Nicht auf Muskelkraft verlassen
Natürlich konnten alle Konfis schwimmen. Aber jetzt ging es nicht darum, sich mit eigener Muskelkraft über Wasser zu halten, sondern sich einfach tragen zu lassen: miteinander als Team auf dem selbst gebauten Floß und einzeln mit einer Schwimmweste. „Genießt mal diesen besonderen Moment, über einen tiefen See getragen zu werden und kostet es mal aus, euch nur von einer Schwimmweste über Wasser gehalten zu werden.“
So luden Diakonin Johanna Hassfeld und Pfarrer Michael Dahlinger die Konfis ein, drückten jedem Konfi noch ein Paddel in die Hand und schickten sie auf hohe See. Ziel waren zuerst die beiden Badeinseln draußen auf dem See. Klar, die Jugendlichen machten daraus ein Wettpaddeln. Die einen fanden eine guten Rhythmus, hielten ihr Floß einigermaßen waagrecht im Wasser, andere ersetzten mangelnde Technik dadurch, dass erste Konfis als „Außenbordmotoren“ die Floße vorwärtsschoben.
Von beiden Badeinseln steuerten dann die Floße aufeinander zu. Jetzt sollten sie auf gut zehn Meter Abstand gehalten werden und beide Mannschaften mussten ausgetauscht werden. Dazu mussten die Konfis, sofern sie sich trauten, vonBord gehen, um sich mit den Schwimmwesten und ein wenig eigener Paddelkraft zum anderen Floß tragen zu lassen. Dabei machten nicht wenige Jugendliche die Erfahrung: vom Floß springen macht Spass und ist einfach, aber aus dem Wasser wieder aufs sichere Floß zu gelangen, das ist dann doch ein wenig schwierig. Besonders dann, wenn noch keine helfende Hand auf dem Floss ist.
Bei dieser Floßteam-Wechselaktion fragte dann auch eine Konfirmandin: „Das hat doch bestimmt was mit Gott zu tun?“ „Selbstverständlich? Aber wie kommst du jetzt denn darauf?“, grinste Pfarrer Michael Dahlinger zurück. Ein hochtheologisches Gespräch, wie, wann und womit Gott trägt, entwickelte sich auf hoher See zwischen den beiden nicht. Und so wurde die Konfirmanden auf ihren Konfirmationsgottesdienst vertröstet.
Auf Gottes Segen vertrauen
Am Samstag, 1. Juli, starten die Hockenheimer Konfirmanden mit einem Abendmahlsgottesdienst in das Konfirmationswochenende. Am Sonntag, 2.Juli, werden dann um 9 Uhr und 11 Uhr zuerst die Konfirmanden der Gruppe K14.1 und dann die der Gruppe K14.2 gesegnet. Alle Gottesdienste werden in der evangelischen Stadtkirche Hockenheim gefeiert.
Floße werden im Gottesdienst keine mehr gebaut, aber es gibt ja noch anderes, was im Leben sichtbar trägt und auf Gottes Tragkraft hinweist. Was, das wird erst im Gottesdienst verraten.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/hockenheim_artikel,-hockenheim-konfis-auf-dem-blausee-ein-besonderer-moment-der-begegnung-mit-gott-_arid,2098803.html