Hitzewelle

Tipps für einen gesunden Sommer und Schutz vor Hitze und Sonne im Südwesten

Die aktuell sehr hohe UV-Strahlung in Baden-Württemberg setzt den Menschen besonders zu – fehlende Niederschläge sorgen bei der Umwelt für Probleme.

Von 
Ralf Strauch
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Jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko für Hautkrebs. Darum sollte man sich rechtzeitig Gesicht und andere freie Körperpartien reichlich mit Sonnenschutzmittel eincremen. © dpa

Brühl. Mit Hitzetagen weit über dem Durchschnitt und wenig Niederschlägen hatte es der Sommer 2022 im Südwesten in sich. In kaum einem anderen Bundesland gibt es so viel Sonne – im nördlichen oberen Rheingraben, in dem Brühl liegt, ist es besonders heftig. Die Zunahme von Hitzebelastung durch den Klimawandel ist auch im Ort deutlich spürbar. Selbst wenn sich viele auf die steigenden Temperaturen in den Sommermonaten freuen, belastet Hitze den Körper und kann eine ernsthafte gesundheitliche Gefahr darstellen.

Insbesondere Senioren müssten jetzt aufpassen, um keine Beeinträchtigungen durch die Sommerhitze zu erleiden, sagt Resmi Bilali, stellvertretende Pflegedienstleiterin beim Pflegedienst Triebskorn. Dazu gehöre als wichtigste Regel: Ausreichend trinken. Zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüßten Tee sollten über den Tag verteilt getrunken werden. „Aber die Getränke sollten nicht eiskalt sein.“ Auch beim Essen könne man seinem Körper Gutes tun und lieber mehrere leichte Mahlzeiten über den Tag verteilt essen. „Fisch, Gemüse und Obst sind da zu bevorzugen“, rät Bilali.

Hitzewelle in Baden-Württemberg: Auf körperliche Anstrengung verzichten

Außerdem solle man die heißesten Stunden des Tages auf körperliche Anstrengungen verzichten – lieber ein wenig ausruhen in kühleren Räumen, die durch Jalousien oder Fensterläden vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sind. Überhaupt sollte man sich nicht längere Zeit der Sonne aussetzen – wenn, dann eher in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden, unterstreicht die stellvertretende Pflegedienstleiterin.

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Doch die aktuell sehr hohe Sonneneinstrahlung muss nicht nur von Senioren ernst genommen werden, heißt es auf Anfrage aus der Perkeo-Apotheke. Die Sonne ist wichtig für den Menschen, doch ein Zu viel könne schaden. Ein Sonnenbrand ist nicht nur unangenehm, er kann auch die Haut nachhaltig schädigen und die Entstehung von Hautkrebs begünstigen. Bei der Schädigung der Haut spielt vor allem die ultraviolette Strahlung (UV) eine große Rolle – der Teil des Lichts, den man nicht sehen und nicht fühlen könne. Ohne Sonnenschutz solle man sich nur sehr kurz in der Sonne aufhalten.

Ohne Schutz in die Sonne? Es kann sogar Krebs drohen

Wie lange man mit Sonnencreme ohne Schäden in der Sonne bleiben kann, wird berechnet, indem man die Eigenschutzzeit mit dem Lichtschutzfaktor multipliziert. Nimmt man beim durchschnittlich Hauttyp zehn Minuten an, ergibt eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30 also 300 Minuten Sonne ohne Sonnenbrand – allerdings nur, wenn man regelmäßig und ausreichend nachcremt. „Wir verkaufen aber auch viel Creme mit Sonnenschutzfaktor 50“, heißt es bei der Perkeo-Apotheke – sicher ist sicher.

Ein Außenthermometer. © dpa

Sonnenstrahlen können nicht nur die Haut schädigen, sondern auch die Augen. Mögliche Folgen von UV-Strahlen sind eine Entzündung der Hornhaut oder Bindehaut, eine Eintrübung der Linse (grauer Star) und sogar Krebs. So rät man bei Brillen Meyer zu Sonnenbrillen mit einem entsprechenden Schutzfilter – für wirksamen Sonnenschutz sollte eine Sonnenbrille alle UV-Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern herausfiltern. Solche Brillen sind an der Aufschrift „UV400“ oder „100 Prozent UV-Schutz“ zu erkennen.

27 000 Liter Wasser täglich

Aber nicht nur die Menschen leiden unter Trockenheit und Hitze, auch die Pflanzen. „Wir gießen täglich 27 000 Liter Wasser“, sagt Bauhofleiter Marcus Schütterle. Und dann ist noch ein Gießfahrzeug kaputtgegangen – „wir konnten aber schnell Ersatz anmieten“. So ist es bislang gelungen, bei den Bäumen das Schlimmste zu verhindern, doch beim Straßenbegleitgrün, also den Grünstreifen, sehe die Sache anders aus.

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Insbesondere dort, wo vor einigen Wochen Blühwiesen angesät wurden, haben Hitze und Wind ein Keimen und Wachsen verhindert. „Es hat nur an einzelnen geschützten Flächen funktioniert.

Durch die anhaltende Trockenheit sinkt zudem der Rheinpegel bei Speyer – er ist für die Situation in Brühl maßgeblich – laut Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg aktuell unter die Drei-Meter-Marke. Sollte es in den nächsten Tagen keine ergiebigen Niederschläge geben, wovon laut Experten des Deutschen Wetterdienstes ausgegangen werden müsse, wird voraussichtlich in einer Woche auch die 2,5-Meter-Marke unterschritten.

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Seit Mitte Mai sind die Niederschlagsmengen deutlich unterdurchschnittlich. So fielen im Landesmittel nur rund 60 Millimeter Niederschlag, dies sind rund 37 Prozent weniger als im Wonnemonat üblich. Auch im bisherigen Juniverlauf hat es in Brühl unterdurchschnittlich viel geregnet, nämlich weniger als 30 Millimeter Niederschlag. Ähnlich wie in vor einem Jahr bildet sich somit relativ früh im Jahr eine Niedrigwasserlage am Rhein bei Brühl aus, die üblicherweise erst zum Herbst erwartet würde. Sinkt der Wert unter 2,41 Meter, gibt es im Rhein keine garantierte Fahrrinne mit 2,10 Meter Wassertiefe. Ein 110 Meter langes Rheinschiff taucht leer zwischen 60 bis 80 Zentimeter tief in den Rhein ein und braucht zehn Zentimeter Wassertiefe je 100 Tonnen Fracht.

Die Kollerfähre benötigt für ihren Pendeldienst übrigens einen Pegelstand von dauerhaft über 2,20 Meter, liegt der Wert darunter, wird der Betrieb – so wie schon im vergangenen Jahr – eingestellt. Sollte die schlimmste Prognose eintreffen, könnte das Mitte Juli so sein.

Redaktion

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