Hockenheim. Matthias Beck passt offenbar ganz gut zu Marcus Zeitler. Wie der Hockenheimer Oberbürgermeister nach seiner Wahl im Juli 2019 strebt auch der designierte Bürgermeister nach seinem Amtsantritt im Januar 2025 einen möglichst schnellen Umzug nach Hockenheim an. Seinen Vorgesetzten, Bürgermeister Alexander Noak, hat Beck gleich nach seinem Wahlsieg am Mittwochabend von seinem bevorstehenden Abschied aus dem Rathaus von Korntal-Münchingen informiert, berichtet der 46-Jährige, der sich auch am Tag nach der Entscheidung riesig über das Vertrauen der Hockenheimer Stadträte freut.
Die Rennstadt kennt Matthias Beck aus seiner Zeit bei der Autobahnpolizei, als er Trainings im Fahrsicherheitszentrum am Hockenheimring absolviert hat. Dass er sich für Auto- und Motorsport interessiert, macht seinen künftigen Dienstort sicherlich attraktiver. Fast 20 Jahre ist Beck Polizist gewesen: „Das war mein Traumberuf“. Im Alter von 38 Jahren bewegte ihn der Wunsch, bei seiner Arbeit mehr Gestaltungsspielraum zu haben und sichtbare Arbeitsergebnisse zu erzielen, zu einem Wechsel.
Den hat der in Stuttgart geborene und aufgewachsene Beck zu keinem Zeitpunkt bereut. „Mit gefällt die Arbeit mit den Menschen und dass man sieht, dass man etwas für sie bewirken kann“, blickt er zurück. Korntal-Münchingen, wo er als Fachbereichsleiter Bürgerdienste, Innere Verwaltung und Ortspolizei tätig ist, hat er zur dritten Kommune bundesweit gemacht, die den Service eines Ausweisterminals bot. An neuen Entwicklungen und Trends sei er sehr interessiert, um eine zukunftsorientierte Verwaltung weiterzuentwickeln, erklärt Beck.
Priorisieren wird immer wichtiger
Schnelle, effiziente und bürgernahe Prozesse, die die Verwaltung als serviceorientierten Dienstleister zum Wohl der Bevölkerung aufstellen, sind seine Vorstellung von Rathausarbeit. Herausforderungen gebe es genug, der Diplom-Verwaltungswirt denkt beispielsweise an den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung, dessen Umsetzung von vielen Faktoren abhänge: Wer wird mit welchen Angeboten eingebunden?
Wie es um die Finanzen in Hockenheim steht, hat Matthias Beck bei der Haushaltseinbringung durch OB Marcus Zeitler gleich nach seiner Wahl mitbekommen. „In Zeiten schwieriger Haushaltslagen ist es entscheidend, richtig zu priorisieren“, sagt er. Außerdem komme der Fördermittelakquise eine große Bedeutung zu.
Nach seinem Dienstantritt in Hockenheim werde er zunächst versuchen, möglichst schnell viele Menschen in Verwaltung, Politik und Stadtgesellschaft kennenzulernen und zu erfahren, welche Vorstellungen sie von der Entwicklung der Stadt haben.
Dass er möglichst schnell nach Hockenheim umziehen will, ergibt sich aus seinem Verständnis von seiner Arbeit: Zum einen erwarte die Bevölkerung, dass die Verwaltungsspitzen vor Ort sind, zum anderen ergebe sich das auch aus den Aufgaben. Nachdem er auch für das Ordnungsamt zuständig sein wird, sei es wichtig, in Notfällen und Einsatzlagen schnell präsent zu sein.
Von der Einwohnerzahl her unterscheiden sich Hockenheim und Korntal-Münchingen kaum voneinander. Ein großer Unterschied laut Matthias Beck ist dagegen, dass sein aktueller Arbeitsplatz in einer Stadt liegt, die aus zwei großen Teilen und einem etwas kleineren Teil bestehe, die nach ihrer Verschmelzung nicht zusammengewachsen seien, was zu „Befindlichkeiten“ und zu Doppelstrukturen bei manchen Einrichtungen führe. Hockenheim dagegen sei homogen gewachsen und stelle sich als eine Einheit dar.
Vorfreude auf Partnerstädte
Kommunalpolitisch habe er einen sehr guten Eindruck von Hockenheim gewonnen, als er nach seiner Bewerbung mit allen Fraktionen den Dialog suchte und „sehr gute und sehr wertschätzende Gespräche“ geführt habe. Dass er fraktionsübergreifend gewählt wurde, spreche dafür, dass der Fokus auf Kompetenz und nicht auf Parteizugehörigkeit gelegt werden, was Beck sehr begrüßt.
Besonders freut er sich auf die Begegnungen mit den Hockenheimer Partnerstädten. Dank seiner Französischkenntnisse ist er in die Städtepartnerschaften von Korntal-Münchingen mit dem französischen Mirande und mit dem belgischen Tubize stark eingebunden. Den europäischen Gedanken auf kommunaler Ebene zu leben, ist ihm ein Anliegen.
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