Hockenheim. Es ist eine fette Checkliste, die man geschmeidig locker nach dem Gig der Band „Revived“ im Pumpwerk abhaken kann: jung, dynamisch, voller Power, professionell, mit Potenzial, Coversongs mit Individual-Touch, ein Erlebnis. Stimmungsmäßig ist im Pumpwerk schon mit den ersten Klängen ein hohes Level erreicht, denn die Jungs auf der Bühne fetzen raus, was geht.
Gleich drei Sets haben die Hockenheimer Newcomer mitgebracht und ziehen durch, was ihr Leitgedanke ist: richtig gut Musik machen, gleich, welches Genre, und Spaß für alle – vor und auf der Bühne. Dabei bleiben sie authentisch, mit dem Charme einer Schulband, die locker reifend mit den regionalen Größen gesetzteren Alters mithalten kann.
"Revived" empfiehlt sich mit Stimmgewalt für weitere Auftritte im Pumpwerk Hockenheim
Das Vorhaben, mit Stimmgewalt, versierter Musik und optimaler Bühnenpräsenz zu punkten, ist mehr als gelungen, das ehemalige Wasserwerk war der Ort für ein Solodebüt vom Feinsten. Die Band lieferte ein Portfolio mit Zukunfts- und Erfolgsgarantie ab.
Von Die Ärzte über Robbie Williams, Billy Idol und Bon Jovi bis Peter Gabriel, Queen, Nena, Toto, The Blues Brothers, Mötley Crüe, Van Halen, Journey und Sportfreunde Stiller reicht die Palette, die das charismatische Entertainertalent und Sänger Tobias Ernst extrem leichtfüßig in allen Stimmlagen von der Bühne schmettert. Wow!
Das honorieren die Partymenschen mit Dauerapplaus, Kollektivchören und sogar mit Plakaten, die mehr fordern und immer wieder Schlagzeuger Nicolas Ernst zu schlagkräftigen Solos bitten. Die Laune der generationenübergreifenden Menge ist von Anfang an top und flacht den Abend über niemals ab. Klar wird, dass die Chemie zwischen den beiden Brüderpaaren Tobias und Nicolas Ernst und Matthew und Benedict Fischer sowie Keyboarder Joel Hoffman passt. Ohne die Basis mit Schlagzeug, Keyboard, Gitarre und Bass in perfekter Harmonie mit der Stimme gelänge niemals ein derart begeisternder Gesamteindruck und die geniale mitreißende Performance.
Ein starker Auftritt in Hockenheim mit Songs von Robbie Williams oder The White Stripes
Regelmäßig versichert sich Tobias Ernst der Laune seiner Fans, die grooven, hoppen, schmusen, geradeso, wie es die Lieder vorgeben: „Seid ihr gut drauf?“ Pfiffe, Rufe und, wie sollte es anders sein, forderndes Rhythmusklatschen schlagen ihm dabei entgegen. „Revived“ kann immer noch eins mehr daraufsetzen, tastet sich mit „Let me entertain you“ (Robbie Williams) keineswegs langsam ran, schürt mit „Soulman“ (The Blues Brothers) sichert mit „Seven Nation Army“ (The White Stripes) und fegt in die Pause mit „Here I go again“ (Whitesnake) – stark.
Queens „The Show must go on“ markiert den Start in Runde zwei, die ein Wiederhören mit „Sledgehammer“ (Peter Gabriel), „Footloose“ (Kenny Loggins), „Hold the Line“ (Toto) und „Don’t look back in Anger“ (Oasis) bringt. Langsam in Richtung Finale leiten Nenas „99 Luftballons“ und Liquidos „Narcotic“ mit dem sich immer wieder übertreffenden Stimmakrobaten Tobias Ernst in Bestform. Ein eleganter Ritt – hart und zart, denn beides kann der Fünferpack Musikpower – von den 1980ern, mit Stippvisite in der Rock’n’Roll-Ära bis zu den 2020ern live, ungebremst, nah am Original und doch ganz individuell.
„Revived“ geht mit „Jump“ von Van Halen hüpfend in die Überzeit, die noch weitere Songs und Spitzenstimmung bringt. „Fürs Jahres-Opening 2025 sind die Jungs bereits wieder gebucht und rocken das Pumpwerk am 15. Februar“, verrät Pumpwerk-Leiter Cihad Baz in einer Konzertpause. Spricht für eine ultimativ gefeierte Punktlandung in Sachen Heimspiel für „Revived“.
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