Hockenheim. Die HSV-Musikkapelle „Blaue Husaren“ hat bei ihrem Jahreskonzert gezeigt, wie lebendig beide Orchester, das Jugend- und Hauptorchester, immer noch sind. Die zahlreichen Besucher, die am Sonntagabend der Einladung in die Stadthalle gefolgt waren, wurden mit einem breiten Spektrum der klassischen und zeitgenössischen Blasmusik-Literatur verwöhnt: Das Konzert war nicht nur ein musikalischer Hochgenuss hinsichtlich Qualität und Können, es hatte auch hohen Unterhaltungswert.
Abteilungsleiterin Sarah Wolf begrüßte die Gäste, unter ihnen der erste stellvertretende Oberbürgermeister Fritz Rösch, Vertreter der Stadt, der Hockenheimer Schulen und Vereine, Vertreter der befreundeten Musikvereine aus Hockenheim und Umgebung sowie HSV-Vertreter des Vorstands. Ganz besonders hieß sie den Ehrendirigenten Willi Benz willkommen sowie den CDU-Landtagsabgeordneten und Vorsitzenden des Blasmusikverbands Rhein-Neckar, Andreas Sturm. Er war nicht nur als Zuhörer im Publikum anwesend, sondern nahm im Laufe des Abends auch die Ehrung langjähriger aktiver Mitglieder vor.
Das Hockenheimer Jugendorchester sorgt für einen schwungvollen Einstieg
Musikalisch wurden die Gäste schwungvoll vom Jugendorchester unter der Leitung der Dirigentin Svenja Keller begrüßt. Durch das ausgesprochen kurzweilige und unterhaltsame Programm führten charmant die beiden Jugend-Saxofonistinnen Julia Kleinert und Hannah Lambert. Über die Komposition „51 Pegasus“, die das Konzert eröffnete, erfuhr das Publikum, dass sie von Michael Story geschrieben wurde und von der Entdeckung des ersten Planeten außerhalb unseres Sonnensystems handelt.
Die Wiedergabe war geprägt vom Wechsel faszinierenden Schlagzeug-Rhythmen und gleitenden Klängen der Blasinstrumente. Mit viel Tempogefühl interpretierte das Jugendorchester anschließend das Stück „Celtic Air and Dance No. 3“, mit dem es die Zuhörer auf eine Reise nach Schottland mitnahm. Es sei „eine großartige Bearbeitung keltischer Melodien“, so die Moderatorinnen, wobei der Anfang langsam, majestätisch daherkam, um gegen Ende schneller und fröhlicher zu werden.
Unbegrenzte Begeisterung löste die beliebte Melodie „We Know the Way“ („Wer kennt den Weg“) aus dem Disney-Film „Vaiana“ aus, wo zunächst der Schlagzeuger des Orchesters den Klangteppich für die unterschiedliche Instrumentation und Klanglichkeit der Filmmusik legte.
CDU-Landtagsabgeordneter übernimmt die Ehrungen in Hockenheim
Bevor es mit dem Hauptorchester unter der Leitung von Benedikt Strambach weiterging, hat Landtagsabgeordneter Andreas Sturm die Ehrung der aktiven Musiker vorgenommen. „Heute haben wir eine außergewöhnliche Ehrung“, sagte er, „nicht nur für Musiker, sondern auch für den Verein, denn wir ehren 270 Jahre Mitgliedschaft bei den Blauen Husaren und die zu Ehrenden sind zusammen nicht älter als 350 Jahre. Es werden somit Musiker geehrt, die alle im Alter zwischen sechs und neun Jahren bei den Blauen Husaren beigetreten sind. Das ist außergewöhnlich und zeigt, wie erfolgreich die Jugendarbeit bei den Blauen Husaren ist.“
Die Geehrten der Blauen Husaren
Für 40 Jahre geehrt wurden Michael Eustachi, Gary Landerer und Danny Leany. Seit 30 Jahren bei den Blauen Husaren sind Manuela Leuchtenberger und Manuela Brückner.
20 Jahre Mitglied sind Andrea Riehl, Damian Gernert und Julia Saller, seit zehn Jahren musizieren Elena Karch, Nathaly Goldhammer und Sven Zahn.
Auch das Hauptorchester präsentierte sich mit einem vielfältigen und unterhaltsamen Programm, dessen Darbietungen von Spielfreude und hoher Motivation geprägt waren. Die humorvollen und informativen Ansagen der ehemaligen Saxofonistin und Jugenddirigentin Nicole Balonier unterhielten die Zuhörer bestens. Mit ihrer erfrischend lockeren Erzählweise weckte sie deren Vorstellungskraft und Hörlust und sorgte für gute Laune im Saal.
Bruce-Springsteen-Medley und "Tanz der Vampire"-Melodien begeistern Hockenheim
Dem Dirigenten Benedikt Strambach gelang es in Stücken wie „Adventure“, einem „Medley“ der schönsten Hits von Bruce Springteen oder dem Musical „Tanz der Vampire“ ein Maximum an Stimmungen und Farben herauszuholen. Höhepunkt des Abends war die mitreißende Instrumentalversion des Walzers „An der schönen blauen Donau“ von Johann Strauß, der, wie Balonier informierte, ursprünglich gesungen wurde: „Wiener seid froh / Oho, wieso? / No, so blickt nur um! / I bitt, warum? / Ein Schimmer des Lichts / Wir seh’n noch nichts!“, heißt es darin. Jedes präsentierte Stück erntete den verdienten großen Applaus.
Mit der Zugabe „Berliner Luft“ von Paul Lincke, wo das Publikum beim Refrain mitpfeifen und mitklatschen durfte, ließ das Orchester den Abend ausklingen, doch nicht ohne den Hauptakteuren des Abends mit einem schön gebundenen Blumenstrauß zu danken.
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