„Ab 50 aktiv“

Offene Gruppe für Best Ager

Bei einer Feier im katholischen Gemeindezentrum Bilanz der Arbeit gezogen

Von 
Maria Herlo
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Ortrud Weibel (stehend) zieht sich aus der Leitung zurück. Hermengilde Renz (Bild-mitte) und links von ihr Hannelore Fuhr danken ihr für die in den vergangenen Jahren geleistete Arbeit. © Klaus Mann

Was tun, um auch im „dritten Lebensalter“ möglichst lange rege, eigenständig und nicht allein zu bleiben? Die Gruppe „Ab 50 aktiv“ der katholischen Kirchengemeinde macht es vor: Sie bietet interessierten Frauen und Männern, die ihre Erziehungs- und Berufsphase hinter sich gelassen haben, Weiterbildungsmöglichkeiten an, die zu mehr Lebensfreude, zu mehr Wissen und Bewegung führen. Wie erfolgreich sie dabei ist, wurde am Mittwochnachmittag im Gemeindezentrum St. Christophorus deutlich. Hier, bei der kleinen Jubiläumsfeier, 21 Jahre Gruppe „Ab 50 aktiv“, konnten die Gäste bei Kaffee und selbst gebackenem Kuchen an den festlich gedeckten Tischen gemeinsam einen geselligen Nachmittag verbringen und in Erinnerung schwelgen.

„Alles begann so“, schilderte Gruppensprecherin Ortrud Weibel gegenüber unserer Zeitung, „ich und Hermengilde Renz besuchten in Schwetzingen eine Ausstellung. Wir stellten fest, dass wir gerne zu weiteren solchen Veranstaltungen gehen würden, jedoch nicht allein, deshalb haben wir den Aufruf gestartet: Wir wollen wohin – Wer will mit? Die Resonanz war überwältigend und ist es bis heute noch.“ Zu den beiden Frauen stießen Johanna Herr und Hannelore Fuhr hinzu, die sich begeistert für die Idee einsetzten.

Inzwischen hat sich Johanna Herr zurückgezogen, an ihre Stelle trat Anita Laier. „Die Teamarbeit hat sich gut bewährt“, unterstrich Ortrud Weibel, „im Januar erstellen wir das Jahresprogramm und jede von uns übernimmt für einen bestimmten Bereich die Verantwortung.“ So vielfältig die Interessen sind, so abwechslungsreich ist auch das Angebot. Dazu gehören Betriebsbesichtigungen, Besuch von Ausstellungen, Stadtführungen, Wanderungen, Vorträge, um nur einige zu nennen. Für Weibel war es wichtig zu erwähnen, dass es sich bei der Gruppe um keinen Verein handelt, sondern um eine offene Formation, in der alle willkommen sind. „Wir sind ehrenamtlich tätig, engagieren uns selbstlos der Sache wegen“, hob sie noch hervor.

Umfangreiches Aufgabengebiet

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Dass das Orga-Team der Gruppe „Ab 50 aktiv“ in den vergangenen 21 Jahren seinem Auftrag mehr als gerecht wurde, war aus dem Rückblick, den Hermengilde Renz den Gästen bei der Jubiläumsveranstaltung unterbreitete, ersichtlich. Nachdem alle Anwesenden herzlich von Ortrud Weibel begrüßt wurden, informierte Renz, dass beim zehnjährigen Jubiläum Hildegard Linke ein Gedicht rezitierte, dessen Inhalt auch für heute passend ist: „Es ist kaum zu glauben, aber wahr, die Gruppe ,Ab 50 aktiv‘ wird nun 21 Jahr’ (…). Wir gehören zu den jungen Alten, die sich erstaunlich gut erhalten, wir sind interessiert an vielen Sachen, die in der Gruppe viel mehr Spaß machen …“ Mit solchen Worten brachte Linke sehr schön auf den Punkt, was die Gruppe ausmacht. Ihr Dank galt den vier aktiven Damen, „sie waren stets sehr engagiert, ließen sich immer einfallen, was uns interessiert“.

In ihrem kurzweilig gestalteten Rückblick führte Renz aus, was in den vergangenen zehn Jahren unternommen wurde: Das Jahr 2011 begann mit einer Stadtführung durch Annweiler und endete mit dem Besuch des Weihnachtsmarkts in Michelstadt. 2012 besuchte die Gruppe einen Obstbauernhof in der Pfalz sowie den Handwerksmarkt in Landau. Und sie zählte viele weitere unvergessene kulinarische und Stadtführungen in der weiteren und näheren Umgebung auf wie Pforzheim, Darmstadt, Koblenz, Schwäbisch Hall, Radolfzell, Hockenheim, Mannheim oder Speyer.

Ein besonderes Erlebnis waren die historischen Rundgänge durch Hockenheim unter der fachkundigen Führung von Hans Rieder sowie die Vorträge seiner Frau, Sieglinde Rieder, die stets auf großes Interesse stießen. Es gab noch vieles mehr, auf das Renz zurückblickte, dazu gehörte auch das wöchentliche Gedächtnistraining. Zum Schluss dann die Nachricht: Ab Januar 2023 zieht sich Ortrud Weibel aus dem Leitungsteam zurück.

Sie bleibe aber als aktive Ideengeberin der Gruppe erhalten, tröstete sie die enttäuschten Gäste. Ihr schwebe ein Gesprächskreis vor, bei dem ältere und weniger mobile Seniorinnen und Senioren über Themen, die sie bewegen, sprechen oder auch Rat und Hilfe suchen können.

Wie viel die Gruppe Ortrud Weibel zu verdanken habe, machte Hermengilde Renz in ihren Schlussworten noch einmal deutlich: „Sie war von Anfang an der Motor, die Seele und die Ideengeberin der Gruppe und hat uns all die Jahre immer wieder angespornt, unseren Vorstellungen treu zu bleiben.“

Freie Autorin

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