Hockenheim. Basteln, Backen, Bewegen, Gesellschafts- und Aktivitätsspiele, Spaziergänge – alles Dinge, die jeder Mensch gerne und eigentlich selbstverständlich machen kann – eigentlich. Aber Pflegebedürftige können viele dieser Aktivitäten eben nicht allein tun, sie brauchen Hilfe und ein gesundes soziales Miteinander – wie auch die ganze Gesellschaft auf ein gesundes Miteinander angewiesen ist. Das war die Grundidee für eine besondere Bildungskooperation – ein besonderes Sozialprojekt, das zwischen der Theodor-Heuss-Realschule und dem Pflegezentrum Hockenheim aus der Traufe gehoben wurde.
Die Klassenfahrt zur "Language Farm" wird unterstützt
Die Leiterin des Pflegezentrums, Marina Offenloch, freut sich: „Es ist doch schön, wenn sich Alt und Jung gegenseitig helfen und beide davon profitieren“. Denn ihre Einrichtung unterstützt – sozusagen als Gegenleistung – die geplante Klassenfahrt der 6b auf die „Language Farm“, einer speziellen Klassenfahrt, auf der die Schüler ausschließlich auf englische „Native Speaker“ stoßen werden und so ihren Wortschatz und ihre Sprachkompetenz ausbauen können.
Die Elternvertreterin der Klasse, Margarita Bitter, die als externe Ergotherapeutin bereits seit Jahren im Pflegezentrum Hockenheim tätig ist, hatte diesen tollen Einfall – auch in Erinnerung an ihre eigene Schulzeit, in welcher sie sich selbst auch schon in sozialen Einrichtungen engagierte.
Bis voraussichtlich Mitte nächsten Jahres werden als Teil dieser sozialen Kooperation jeweils vier bis fünf Schüler einmal die Woche, gemeinsam mit Margarita Bitter und Klassenlehrerin Dr. Hilka Labs-Dambach, das Pflegezentrum besuchen. Dabei werden sie mit den Bewohnern der „alten“ und der „jungen“ Pflege wichtige sozialen Aktivitäten unternehmen und damit den Alltag der Bewohner immens bereichern können.
Klassenlehrerin Dr. Labs-Dambach ist guter Dinge: „Die Kinder sind mit Eifer und Freude bei diesem Projekt dabei. Das Feedback nach dem ersten Treffen war sehr positiv. Vielen Dank an alle, die dieses Projekt ermöglichen und unterstützen. Wir haben an der Schule die Initiative ’responsibility 4 you, me & us’, bei der es darum geht, das Verantwortungsbewusstsein unserer heranwachsenden Generation zu schulen. Menschen in Pflegeeinrichtungen sind Teil unserer Gesellschaft. Es wird Zeit, dass wir sie dementsprechend integrieren. Hierfür wollen wir als Klasse 6b und Schule einen Impuls setzen.“
„Tatsächlich gab es noch vor einigen Jahren das Projekt soziales Engagement (SE) in der Klassenstufe sieben, bei dem Schüler ein soziales Projekt – auch in Kooperation mit außerschulischen Partnern umsetzen konnten und mussten“, erinnert sich Schulleiterin Marion Marker-Schrotz, die die neue Kooperation unterstützt. „In dieser Tradition steht auch dieses Projekt.“
Sowohl die Schul- als auch die Pflegezentrumsleitung waren beim ersten Treffen mit dabei. Die Schüler wurden sehr nett empfangen und unterstützt. Das Eis war schnell gebrochen, die Atmosphäre herzlich und nicht nur die Bewohner haben die Zeit wirklich genossen. Und die Richtig- und die Wichtigkeit solcher Begegnungen war zu spüren.
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