Hockenheim. Es ist ein Beweis, was man mit Willen und Engagement erreichen kann: Nachdem die Wahl zum Jugendgemeinderat im vergangenen Oktober mangels Kandidaten verschoben werden musste, ergriffen die Jugendlichen aus dem amtierenden Gremium mit Werbeaktionen die Initiative. Das Ergebnis ist beeindruckend: 17 Kandidaten im Alter von 14 bis 20 Jahren nehmen nun an der Wahl zum Jugendgemeinderat teil. Bevor Hockenheims Jugend zwischen dem 3. und 7. Juli an die Wahlurnen tritt, stand die offizielle Vorstellung der designierten Jungpolitiker in der Stadthalle an.
Zu Beginn gibt's eine Anekdote von Oberbürgermeister Marcus Zeitler
SZ/HTZ-Redakteur Matthias Mühleisen übernahm die Moderation der Veranstaltung und erläuterte bei seiner Begrüßung zunächst die anstehende Wahl sowie den Ablauf des Vormittags. Das Publikum, das zum größten Teil aus Schülern des Gauß-Gymnasiums bestand, durfte sich über eine Anekdote aus der Jugendzeit von Oberbürgermeister Marcus Zeitler freuen.
Das Hockenheimer Stadtoberhaupt hat im Alter von 14 Jahren für ein Novum in seiner Heimatgemeinde Leimen gesorgt: Als Pendant zum dortigen neuen Seniorenbeirat engagierte sich Zeitler erfolgreich für die Gründung eines Jugendgemeinderats – den ersten seiner Art im ganzen Rhein-Neckar-Kreis. Damit unterstrich der OB, wie wichtig ihm die Einbindung der Jugend in die örtliche Politik ist.
Die Kandidaten für die Wahl zum Hockenheimer Jugendgemeinderat
Andrit Hajdari, Schiller-Schule Reilingen, 16 Jahre.
Mirko Götz, Gauß-Gymnasium, 15 Jahre.
Risale-Mediha Uzun, Carl-Theodor-Schule Schwetzingen, 18 Jahre.
Yara Riegel, Gauß-Gymnasium, 15 Jahre.
Julian Lerch, FSJ im DRK, 20 Jahre.
Hanna Bühler, Theodor-Heuss-Realschule, 15 Jahre.
Lena Hagen, Theodor-Heuss-Realschule, 16 Jahre.
Sebastian Schrepp, Student, 18 Jahre.
Hüveyda Cesur, Karl-von-Drais-Schule Mannheim, 15 Jahre.
Jonathan Ryl, Gauß-Gymnasium, 17 Jahre.
Tobias Irmler, Theodor-Heuss-Realschule, 15 Jahre.
Paula Höhler, Markus-Schule Altlußheim, 16 Jahre.
Laura Lüders, Markus-Schule Altlußheim, 16 Jahre.
Adrian Nowak, Carl-Theodor-Schule Schwetzingen, 17 Jahre.
Elise Stoll, Markus-Schule Altlußheim, 16 Jahre.
Finn Oppermann, Gauß-Gymnasium, 18 Jahre.
Lukas Mitterwald, Löwenstein-Gymnasium St. Leon Rot, 14 Jahre.
„Politik findet nicht nur auf höchster Ebene statt, sondern vor allem hier bei uns, in den Kommunen. Engagiert euch, die nachfolgenden Generationen werden es euch danken. Ihr seid die Zukunft und ich freue mich, dass sich so viele Kandidaten gefunden haben“, sprach der OB die zukünftigen Jungpolitiker direkt an. Außerdem hatte Zeitler eine Überraschung für den amtierenden Jugendgemeinderat und sämtliche Kandidaten parat: Am 11. Juli geht es für alle auf eine Fahrt zum EU-Parlament nach Straßburg.
Grillplatz, Basketballfeld oder Skatepark: Jugendgemeinderat mit hervorragender Bilanz
Nach den Worten des OB präsentierte der amtierende Jugendgemeinderat seine Bilanz aus den vergangenen Jahren. Ob Grillplatz, Basketballfeld oder das aktuelle Paradeprojekt Skatepark: Die Jugendlichen konnten einige Angebote für ihre Altersgenossen schaffen. Gleichzeitig liegt ihnen auch der mit dem Amt einhergehende Informations- und Bildungsauftrag am Herzen. So klären die Ratsmitglieder regelmäßig an den Hockenheimer Grundschulen über Politik auf.
„Wir wünschen uns, dass ihr die laufenden Projekte fortführt und eure eigenen Visionen einbringt“, appellierte Israa Salameh, die als eine von vier amtierenden Jugendgemeinderäten dabei war, an ihre Nachfolger. Von den aktuellen Mitgliedern stellen sich zwei erneut zur Wahl.
Dann war die Zeit für den Hauptprogrammpunkt der Veranstaltung gekommen. Moderator Mühleisen rief die 14 anwesenden Kandidaten – drei waren verhindert – nacheinander in vier Gruppen auf die Bühne. Diese durften sich jeweils vorstellen und ihre Ziele und Visionen präsentieren. Illustriert wurden die Ausführungen durch ein Foto der Jugendlichen in einer Präsentation auf der Bühnenleinwand, die auch deren individuelles Wahlmotto enthielt.
Das Kandidatenfeld ist von einer großen Vielfalt geprägt
Bemerkenswert ist, dass die Kandidaten aus fünf verschiedenen Schulen kommen – zusätzlich zu einem Studenten und einem FSJler – und es somit keine „Gruppenbildung“ innerhalb des Bewerberfeldes gibt. Bereits bei der Vorstellung fanden die Kandidaten einen gemeinsamen Konsens: Hockenheim soll für Jugendliche attraktiver werden. Die Ideen und Vorhaben sprudelten regelrecht aus den Jungpolitikern heraus.
So läuft die Wahl
Es gibt zwei feste Wahltermine in den Hockenheimer Schulen: Montag, 3. Juli, 8 bis 13 Uhr in der Theodor-Heuss-Realschule und Dienstag, 4. Juli, 8 bis 13 Uhr im Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium.
Im Rathaus kann am Dienstag, 4. Juli, 14 bis 18 Uhr sowie von Mittwoch, 5., bis Freitag, 7. Juli, von 8 bis 12 Uhr gewählt werden.
Wählende müssen ihre Wahlbenachrichtigung oder ihren Ausweis mitbringen.
Jeder Wahlberechtigte kann bis zu zwölf Stimmen vergeben, maximal drei pro Kandidat. Mehr als zwölf Kreuze machen den Stimmzettel ungültig. Um die zwölf Mandate bewerben sich 17 Kandidaten.
Ob Events in der Stadthalle, der Ausbau von Sportmöglichkeiten innerhalb Hockenheims, die Verbesserung des Nahverkehrs oder des Klimaschutzes – die jungen Kandidaten demonstrierten, dass sie nicht nur voller Visionen stecken, sondern auch bereit sich, diese mit viel Engagement umzusetzen.
Zum Abschluss berichtete jeder Kandidat noch, welches Projekt des Jugendgemeinderats ihm am meisten zusagt. Auch hierbei zeigte sich dank unterschiedlichster Antworten die charakteristische Vielfalt unter den Bewerbern.
Wer von den 17 Kandidaten die zwölf begehrten Plätze im Jugendgemeinderat einnimmt, wird die Wahl – die im Rathaus, der Heuss-Realschule und dem Gauß-Gymnasium stattfindet – vom 3. bis 7. Juli zeigen.
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