Hockenheim. Die Badelandschaft im Hockenheimer Aquadrom ist seit Oktober geschlossen. Grund dafür ist unter anderem das Sportbecken. In der öffentlichen Sitzung des Werkausschusses im Januar war ausführlich über die notwendigen Sanierungsarbeiten des Fliesenbodens informiert worden. In der jüngsten Sitzung fasste das Gremium nun den Maßnahmenbeschluss mit Gesamtkosten von 229.200 Euro. Bürgermeister Matthias Beck begrüßte im Bürgersaal des Rathauses auch einige Vertreter des Schwimmvereins, der schon seit längerem auf das Training im Wasser verzichten muss.
Der Technische Werkleiter der Stadtwerke, Gerd Fitterer, erläuterte die anstehenden Arbeiten. Die Kernbohrung im Februar und deren Auswertung hatte einen guten Zustand der Beckenwandfliesen gezeigt, aber auch einen erforderlichen Neuaufbau der Bodenfliesen zutage gefördert. Die Abbrucharbeiten hatten gezeigt, dass Teile des Estrichs durch herkömmliche Stemmarbeiten nicht herauszulösen waren und partielle Abdichtungen, die mit Materialien aus polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen ausgeführt worden waren, gesondert entsorgt werden müssen.
Termin steht fest: Wann das Freibad im Aquadrom in Hockenheim wieder öffnet
Das Raumgerüst für das Becken ist bereits aufgebaut, sagte Fitterer. Mit den zu koordinierenden Arbeiten würde „zeitnah“ begonnen, es käme aber darauf an, wann welche Firmen verfügbar seien. Das Freibad könne dagegen Mitte Mai geöffnet werden, versicherte Stadtwerkeleiterin Martina Wilk. Der Maßnahmenbeschluss erfolgte einstimmig.
Ohne Gegenstimmen genehmigte der Ausschuss den Mehraufwand für den Estrichabbruch im Sportbecken und die fachgerechte Entsorgung des Fräsgutes. Der Abriss der Fliesen war für knapp 45.000 Euro von der Firma Peter Böll aus Mannheim übernommen worden. Die zunächst einfache Beseitigung des losen Estrichs ging dann zu einem festhaftenden Verbundestrich über, der mit Stemmarbeiten nicht zu beseitigen war. Deshalb muss hier mit einer Betonfräse gearbeitet werden. Die Firma Peter Böll bietet hierzu einen Nachtrag zum Mehraufwand von netto 20.575 Euro an, der zeitnah umgesetzt werden kann.
In den Bohrkernuntersuchungen hatte es Auffälligkeiten durch eine starke Geruchsbildung durch die polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe gegeben, die zu besonderen Sicherheitsmaßnahmen und Auflagen zur Entsorgung auf der Deponie führten. Die Kosten für die Entsorgung werden auf maximal 25.000 Euro geschätzt.
Sanierung im Hockenheimer Aquadrom: Wie das Sportbecken repariert wird
Im Sportbecken wird durch ein aufwendiges Fräsverfahren der alte Estrich herausgenommen und die verbleibende Betonoberfläche für einen neuen Estrich vorbereitet. Hierzu müssen eine sogenannte Haftbrücke zwischen dem Betonkörper und dem neuen Estrich eingebracht und unterschiedliche Estrichdicken von 40 bis 65 Millimeter verlegt werden. Das ist für das leichte Gefälle zur Mitte hin zu den Abläufen notwendig.
Es wurden vier Unternehmen angefragt, wobei zwei Firmen ein Angebot abgaben. Nach technischer und wirtschaftlicher Prüfung durch das Ingenieurbüro Schulz gab die Firma LDB-Garten- und Estrichbau aus Walldorf mit einer Nettosumme von rund 29.000 Euro das wirtschaftlichste Angebot ab. Der Werkausschuss genehmigte das einstimmig.
Besondere Fliesen notwendig: Aquadrom in Hockenheim wird saniert
Auf den neuen Estrich werden neue Fliesen verlegt, die im gleichen Format wie die alten Fliesen sein müssen. Das ist notwendig, um einen sauberen und dichten Übergang zu den vorhandenen Wandfliesen herstellen zu können. „Wir wurden fündig“, sagte Fitterer. Nach nahezu 50 Jahren könne diese nur noch die Firma Gail Ceramics International aus Giesen-Pohlheim liefern. Die Firma ist bereit, Material aus noch vorhandenen Lagerbeständen zu nehmen beziehungsweise neue Fliesen zu fertigen. Geliefert werden die neuen Bodenfliesen mit einer Fläche von 320 Quadratmetern zu einem Angebotspreis von netto 9.967 Euro.
Zur Aufbereitung des Untergrundes, der Verlegung der Fliesen inklusive Verfugung, Einbringung von Dehnungsfugen und Abdichtung zur Beckenwand wurden drei Angebote eingeholt. Es wurden vier Unternehmen angefragt, wobei drei Firmen ein Angebot abgaben. Nach technischer und wirtschaftlicher Prüfung durch das Ingenieurbüro Schulz bekam die Firma Peter Jakab aus Hockenheim den Zuschlag für die Nettosumme von 41.900 Euro. Der Werkausschuss war ohne Gegenstimmen dafür.
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