Hockenheim/Neulußheim. Comedian Marco Rima gehört seit 40 Jahren zu den beliebtesten und bekanntesten Künstlern in der Schweiz und in Deutschland. Seine Fähigkeiten sind vielfältig – er wirkte an der ARD-Serie „Verstehen Sie Spaß“ als Lockvogel mit und kreierte eigene Projekte wie beispielsweise „Die Marco Rima Show“. Dem Lions Club Hockenheim ist es durch persönliche Verbindungen gelungen, den Künstler für einen Auftritt nach Neulußheim zu holen. Sein Programm „Ich weiß es nicht“ präsentiert Marco Rima am Sonntag, 2. November, bei einem Benefizabend in der Rolf-Heidemann-Halle in Neulußheim. Im Kundenforum unserer Zeitung in Schwetzingen und bei Schreibwaren Filbert in Hockenheim sind noch wenige Tickets verfügbar. Die Ticketerlöse kommen den Hilfsprojekten der Lions in der Region zugute. Wie sich der Comedian auf den Auftritt vorbereitet, hat er vorab im Gespräch mit dieser Zeitung erläutert.
Herr Rima, worauf dürfen sich die Besucher am 2. November bei Ihrem Auftritt in Neulußheim freuen?
Marco Rima: Auf jede Menge Geschichten, die das Leben so schreibt – meistens die Kapitel, in denen ich glorreich gescheitert bin. Wenn man denkt: „Schlimmer kann’s nicht werden“, kommt bei mir immer noch ein Plot-Twist. Meistens liegt es an mir – ich bin chaotisch, unorganisiert und gelegentlich völlig daneben. Meine Familie nennt das „authentisch“, aber eher durch die Zähne hindurch.
Werden Sie spezielle Elemente oder Improvisationen einbringen, die es so sonst nicht in Ihrem Programm gibt?
Rima: Klar, ich versuche immer, den lokalen Charme einfließen zu lassen. In Bern zum Beispiel rede ich doppelt so langsam – damit mich das Publikum auch versteht. Oder damit ich sie einhole. Und wenn eine Region Eigenheiten hat – Dialekt, Eigenarten, Kuriositäten – dann nehme ich das liebevoll auf die Schippe. Ich sage mal so: Ich bin wie ein Chamäleon, nur mit mehr Pointen.
Sie sind bekannt für Ihre humorvolle Sicht auf alltägliche Themen. Woher nehmen Sie Ihre Inspiration?
Rima: Die Muse meines Lebens ist meine Frau. Es gibt nichts Lustigeres als den ganz normalen Wahnsinn in einer Ehe. Wussten Sie, dass Paare, die länger als zehn Jahre verheiratet sind, nur noch fünf Minuten am Tag miteinander reden? Mein Tipp: Redet einfach eine Stunde am Stück – dann habt ihr zwölf Tage Ruhe. Ehe-Lifehack!
Sie treten für einen wohltätigen Zweck auf. Warum sind Ihnen solche Veranstaltungen wichtig?
Rima: Weil es gut ist, wenn Menschen, denen es gut geht, etwas zurückgeben – und nicht nur ihre Steuererklärung. Es zeigt Herz, Haltung und Humor – und wenn man dabei auch noch lachen kann, ist es quasi Karma mit Applaus.
Wie unterscheidet sich der Benefizauftritt von Ihrem regulären Programm?
Rima: Gar nicht. Es wird genauso gelacht, geschmunzelt – und wenn ich's gut mache, fließt vielleicht auch mal eine Träne.
Bereiten Sie sich anders darauf vor als auf einen regulären Auftritt?
Rima: Ganz klar. Moment, was war die Frage nochmal? Ach so – nein! Ich mache es wie immer: gut vorbereitet, spontan.
Wie entwickeln Sie neue Programme und wie lange dauert dieser kreative Prozess in der Regel?
Rima: Wenn mich meine Frau mal von der Leine lässt, ich bin ja zu Hause für Kinder und Küche zuständig, dann etwa ein Jahr. Mit Pausen. Vielen Pausen. Und Prokrastination. Und Kaffee.
Gibt es ein Thema, über das Sie besonders gerne auf der Bühne sprechen?
Rima: Über meine Frau. Das spart mir den Therapeuten. Nein, im Ernst – sie ist mein größter Fan und schärfster Kritiker. Wir haben uns noch nie gestritten. Doch, einmal. Bei der Hochzeit. Da wollte sie unbedingt mit aufs Foto! (lacht)
An welche Momente in Ihrer Karriere erinnern Sie sich besonders gerne?
Rima: Als mein damals achtjähriger Sohn mich zum ersten Mal live auf der Bühne gesehen hat – und beim Applaus zu mir gerannt ist, mich umarmt hat und nicht mehr loslassen wollte. Da hatte ich plötzlich was im Auge, also Tränen. Glückstränen.
Gibt es eine Botschaft, die Sie dem Publikum beim Benefizabend gerne mit auf den Weg geben möchten?
Rima: Hebt öfter mal den Blick vom Handy, geht raus, schaut euch die echte Welt an – die ist viel schöner als jede Story, jeder Filter und jede Schlagzeile. Und das Draußen-Sein ist eh besser für die Seele als WLAN.
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