Hockenheimer Marketing-Verein

Spargelworkshop in Hockenheim: Richtiges Ernten und Verarbeiten des Gemüses

Beim Spargelworkshop auf dem Gemüsehof Schmitt lernten Teilnehmer das korrekte Ernten, Verarbeiten und Zubereiten von Spargel. Die Veranstaltung endete mit einem Spargelsalat und einem leckeren Sauvignon Blanc.

Von 
Volker Widdrat
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Für die erfolgreiche Teilnahme am Workshop auf dem Acker gab es für alle eine Urkunde. © Widdrat

Hockenheim. Die Wertschätzung für die Arbeit des Spargelstechens und für das Produkt Spargel ist oftmals nicht allzu groß. Was es bedeutet, das königliche Gemüse richtig zu ernten, erfuhren die zehn Teilnehmer des Spargelworkshops am Samstag auf dem Acker der Familie Schmitt im Gewann Hinterer Biblis. Unter der fachkundigen Anleitung von Tobias und Helene Schmitt vom gleichnamigen Gemüsehof im Siegelhain lernten sie, wie Spargel gestochen, verarbeitet und zubereitet wird.

Birgit Rechlin vom Hockenheimer Marketing-Verein ist auch mit dabei

Die Geschäftsführerin des Hockenheimer Marketing-Vereins, Birgit Rechlin, begrüßte die Teilnehmer zu dem Arbeitseinsatz bei sonnigem Wetter und leicht böigem Wind. Abgerundet wurde der Workshop mit einem leckeren Spargelsalat mit und ohne Schinken, dazu gab es einen spritzigen Sauvignon Blanc aus dem prämierten Weingut Momm aus Duttweiler.

Tobias Schmitt führte in die lockere Veranstaltung ein. Kleine Risse in den Erddämmen zeigen, dass das edle Gemüse reif ist. Einige Spitzen drückten am Samstag schon gegen die Folien, so dass es für die wissbegierigen Spargelstecher etwas einfacher war.

Spargelhof Schmitt

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Mit den Folien regulieren die Anbauer den Wachstumsprozess des weißen Spargels. Wegen der Folie verfärben sich die Köpfe der Stangen nicht blau, wenn sie aus der Erde wachsen. Weiße Spargelstangen werden vor Sonnenlicht geschützt. Wenn die schwarze Folie oben liegt, steigt die Temperatur im Boden und die Stangen wachsen schneller. Ist die weiße Seite der Folie außen, ist es im Boden kühler und die Stangen sprießen nicht so schnell. Außerdem kann je nach Region ab März schon geerntet werden.

Tobias Schmitt erläuterte die verschiedenen Sorten, die von seinem Hof angebaut werden. Bis es zum Genuss kommt, dauert es jedoch. In den ersten zwei Jahren gibt es bei den Jungpflanzen keine Ernte. Die Spargelpflanze bleibt durchschnittlich zehn Jahre im Boden. Aus einer Wurzel wachsen bei optimalen Bedingungen pro Jahr bis zu 14 Spargelstangen. Ungefähr sieben Zentimeter kann eine Spargelstange täglich sprießen.

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Die Erntehelfer graben die etwa 25 Zentimeter langen Stangen mit der Hand aus. Dazu braucht es Werkzeug: Ein Spargelmesser, entsprechend scharf, eine Kelle, um den Erdwall zu glätten, einen Korb und Handschuhe. Der Profi zeigte, wie es geht: Mit zwei Fingern die Spargelstange umgreifen, mit dem Spargelstecher etwa 30 Zentimeter tief in die Erde gehen und aufpassen mit den Wurzeln und den benachbarten Stangen. Dann mit der Kelle das Loch wieder verschließen und die Erde festklopfen. Die Hobbystecher machten ihre Sache gut. Nur wenige Zentimeter weiter guckte oft das nächste Köpfchen aus der Erde.

Spaß gemacht hat es allen, das war deutlich zu hören. Manche freuten sich schon auf das Spargelgericht am Abend. Spargel ist fett- und kalorienarm. Die Stangen immer unterhalb des Kopfes zum Ende hin schälen und die Enden abschneiden - oder auf dem Gemüsehof Schmitt schälen lassen. Wenn die Saison in ein paar Tagen schon wieder zu Ende ist, werden die Dämme abgeflacht, so dass der Spargel einfacher herauswachsen kann. Die Pflanzen werden mit Stärkungs- und Schutzmitteln versorgt, das Unkraut wird entfernt. Im Spätjahr wird das nun braune Spargelkraut gehäckselt.

Tobias und Helene Schmitt sowie HMV-Geschäftsführerin Birgit Rechlin freuen sich über die gelungene Premiere des Workshops. © Volker Widdrat

Birgit Rechlin überreichte Urkunden für die erfolgreiche Teilnahme am Spargelworkshop. Sie machte auch Werbung für die zweite Auflage der „Hoggemer Höfe Tour“ im August. Dann wird wieder gezeigt, dass das Essen nicht im Supermarkt wächst. Auf dem Gemüsehof Schmitt findet am Samstag, 26. August, und am Sonntag, 27. August, das „Hoggemer Siedlerfest“ statt – mit Partyband, Bar, Wellfleischessen, Familienzeit und vielem mehr.

Wer regionalen Spargel isst, hilft auch gleichzeitig den Bienen, erfuhren die Workshopteilnehmer von Helene Schmitt: Honig kann einen Anteil von bis zu 70 Prozent Spargelpollen enthalten, wenn er aus Regionen mit Spargelanbau stammt.

Gemütlicher Plausch auf dem Acker bei Spargelsalat und Sauvignon Blanc

Bei köstlichem Spargelsalat und mundendem Sauvignon Blanc wurde noch lange am Acker geplaudert. Damit es nicht zu Missverständnissen zwischen Erholungssuchenden und Landwirten kommt, gab es noch ein paar einfache Verhaltensregeln für Feld und Flur mit auf den Weg: Grundsätzlich dürfen landwirtschaftlich genutzte Flächen zwischen Saat und Ernte nicht betreten werden. Feldfrüchte dürfen nicht einfach mitgenommen werden. Hunde müssen angeleint auf den Wegen bleiben. Abfälle in der Natur sind unschön und gefährlich. Die landwirtschaftlichen Nutzflächen sind für manche der Ort, um sich zu erholen, für Landwirte sind sie jedoch die Existenzgrundlage. Die Anbauer haben viel Arbeit rund ums Jahr, sie geben aber auch gerne Einblick in ihre Produktion.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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