Hockenheim. Vielleicht steht die Sportlerehrung gerade etwas quer zum Zeitgeist. Landauf, landab werde, sagt Oberbürgermeister Marcus Zeitler (Bild), ja gerade über die Relativierung des Wettbewerbsgedankens diskutiert. In seinen Augen, und daran ließ er bei der Sportlerehrung in der Stadthalle keinen Zweifel aufkommen, steht das aber quer zur menschlichen Natur. Das Streben, so glaubt Zeitler, wohnt dem Menschen inne.
Der Versuch, besser zu werden – gar nicht immer in Konkurrenz zum anderen – sei ein urmenschlicher Antrieb, den man institutionell nicht ausbremsen sollte. Eher gearbeitet werden solle an der Front, wie Niederlagen bewertet werden. Auch die Plätze unter dem Siegertreppchen stünden für große Erfolge und verdienten Achtung.
Im Film „Dark Knight“ gibt es eine Szene, in der der Vater von Bruce Wayne (alias Batman) seinen Sohn fragt, warum wir fallen. Seine Antwort: damit wir lernen, wieder aufstehen. Für den einzelnen Menschen und die Gesellschaft eine eminent wichtige Erfahrung.
Jeder Zweite in Baden-Württemberg ehrenamtlich aktiv
Im Weiteren lenkt der Oberbürgermeister nach einem musikalisch schwungvollen Auftakt mit der Musikkapelle „Blaue Husaren“ unter der Leitung von Benedikt Strambach den Blick auf die Bedeutung der Vereine und auf das Ehrenamt im Allgemeinen. Man könne dieses Duo gar nicht weit genug ins Licht rücken.
Geehrte Sportler, Mannschaften und Vereine
Ehrennadel Gold:
Henning Rudolph (Ausdauer-Sport-Gemeinschaft Triathlon 1986).
Jan-Niklas Goldhammer (Box- und Athletik-Club 1955).
Ismael Müller (FV 08).
Elke Herzig (LG Kurpfalz/TSV 1895 Oftersheim).
Lenny Wörner, Christiano Liebzeit, Tuana Bardakci (alle Ringer-Sport-Verein 1991 Hockenheim- Ringkampfgemeinschaft Reilingen-Hockenheim).
Fiona Sieber, Dinara Wagner und Dennis Wagner (alle Schachvereinigung 1930).
Ehrennadel Silber:
Noah Montag (Deutsche Jugendkraft).
Ehrennadel Bronze:
Pedro Leischwitz (Ausdauer-Sport-Gemeinschaft Triathlon).
Muhammad Khatib, Max Lauer, Leon Bubb, David Beckenbach, Angelo Garruba, Bledar Berisha, Julia Kleinert, Arbneta Vuniqi und Nathaly Janine Goldhammer (alle Box- und Athletik-Club 1955).
Emily Schulz (Deutsche Jugendkraft, Fabienne Reinmuth, Julian Könn, Paulina Schultz, David Fuchs, Annette Hillenbrand, Mark Kuhn, Margot Herm, Ursula Gastrop, Stephan Sulski, Ralf Sulski, Michael Herm, Claudia Gastrop (alle Deutsche Jugendkraft).
Tobias Haak (Hockenheimer Sportverein 1886), Sabine Dorn (Hockenheimer Sportverein 1886/DJK Käfertal-Waldhof).
Simon Kuhn, Fabiano La Mazza, Malik Kirici, Guiseppe Gerbino, Marlon Willnauer, Sebastian Genthner, Philipp Pfahler, Martidi Kyrylo, Pius Wörner, Simon Fellner, Alper Karamüftüoglu, Jesse William Schmich, Haley Rosa Schmich (alle Ringer-Sport-Verein 1991 Hockenheim/Ringkampfgemeinschaft Reilingen-Hockenheim).
Lias Piechatzek (Schachvereinigung 1930).
Leonie Neuberger, Ramona Brenner, Klaus-Dieter Mohl (alle Schwimmverein).
Thomas Mersmann (TTC 1932).
Mannschaftsmeisterschaften:
Deutsche Jugendkraft: Männer & Frauen, weibliche Jugend U 20, weibliche Kinder U 12) und Kegelmannschaft 1.
Hockenheimer Sportverein 1886: Team-Leichtathletik DMM W 40, Team-Leichtathletik DMM M 40, Junior Devils (Team-Cheerleader, Junior Devils Blue Devils Groupy Team (Team-Cheerleader), Blue Devils Groupy Team.
Kleinkaliberschützenverein Hockenheim 1923: 25 Meter Pistole Auflage – Senioren I männlich. zg
Das Land sei, wie es sei, vor allem auch wegen der ehrenamtlich getragenen Vereinsstruktur. In Baden-Württemberg lebten rund 11,7 Millionen Menschen. 5,3 Millionen von ihnen seien auf die eine oder andere Art und Weise ehrenamtlich aktiv. Und in Hockenheim seien es fast 10 000 Menschen. Das sei, so ein sichtlich zufriedenes Stadtoberhaupt, fast jeder Zweite in der Rennstadt.
Jonglage und Flickflacks in Hockenheimer Stadthalle
Am Ende sind die rund 150 Vereine und die 10 000 Ehrenamtlichen für den Oberbürgermeister das entscheidende Fundament für die lebendige Stadtgesellschaft. Insofern könne man ihrer aller Wert gar nicht hoch genug einschätzen.
Dass das auf sehr vielen Ebenen gilt, macht anschließend der umjubelte Auftritt des Kinder- und Jugendzirkus’ „Piccobello“ klar, den es bereits seit 2002 gibt und der sich kontinuierlich weiterentwickelt hat. Auf der Bühne stehen die Trainer, die sehr eindrücklich zeigen, auf was für einem Niveau hier Zirkusarbeit geleistet wird. Von der Bodenakrobatik und Jonglage bis zum Einradfahren geht es hier im Zirkushimmel schon ziemlich weit nach oben.
Das gilt auch für jungen Kunstturnerinnen des DJK Hockenheim unter der Leitung von Alicia Schimmele. Die Räder, Flickflacks, Salti und andere Sprünge lösen in der bis auf den letzten Platz besetzen Stadthalle wahre Begeisterungsstürme aus. Ein Anblick, den Zeitler sichtlich freut. So viele zu Ehrende und Gäste gab es hier schon sehr lange nicht mehr.
Hockenheims OB Zeitler: Alle Auszeichnungen gleich viel wert
Wie viele es sind, wird deutlich, als der Oberbürgermeister die Sportler in den Kategorien Ehrennadel in Bronze, Silber und Gold plus die erfolgreichen Mannschaften auf die Bühne ruft. Am Ende sind es neun Mannschaften, 44 Sportler, die die Ehrennadel in Bronze, ein Sportler, der die Ehrennadel in Silber und zehn Sportler, die die Ehrennadel in Gold erhalten. Eine äußerst erfreuliche Bilanz für die Rennstadt.
Und in den Augen Zeitlers übrigens allesamt gleich viel Wert. Das ist ihm wichtig. Alle Ausgezeichneten eine herausragende Leistung, die unser aller Respekt verdient habe.
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