Betriebsübergang

Stadt oder Postillion? Hockenheimer Kita-Beschäftigte können zwischen Arbeitgebern wählen

Der freie Träger will den Neubau des Parkkindergartens in Abstimmung mit Personal und Gemeinderat planen - und bis Mitte 2028 erstellen.

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Den Albert-Einstein-Kindergarten, der 2022 in Betrieb gegangen ist, betreibt der Verein Postillion und war auch beim Bau beteiligt. © Dorothea Lenhardt

Hockenheim. Nach dem Gemeinderatsbeschluss vom Mittwochabend steht fest: Der Verein Postillion wird zum 1. März 2026 den Parkkindergarten der Stadt Hockenheim übernehmen (wir berichteten). Verbunden damit ist der Auftrag, einen Neubau auf dem Gelände des ehemaligen Reiterplatzes zu planen und zu errichten. Die derzeit siebengruppige Kita (Krippe und Kindergarten) soll dann zehn Gruppen umfassen.

Der Verein hat in den vergangenen Jahren insgesamt zwölf neue Kitas gebaut, teilt er in einer Pressemeldung mit. Trotz dieser Expertise werde das Projekt eine besondere Herausforderung für den Postillion darstellen. Anders als bisher sollen dieses Mal die derzeitigen Kolleginnen und Kollegen des Parkkindergartens mit in die Planungsphase einbezogen werden, damit sie ihre Wünsche und Ideen einbringen können. Derzeit herrscht in der Einrichtung Personalmangel, heißt es in der Mitteilung.

Wechsel in andere städtische Einrichtung angeboten

Abgesehen davon seien allen Angestellten von der Stadt Hockenheim angeboten worden, in eine andere städtische Einrichtung zu wechseln, falls sie nicht beim Verein Postillion arbeiten wollen. Dieser Entscheidungsprozess solle Ende September abgeschlossen sein, damit der Verein noch ein halbes Jahr Zeit hat, ausreichend Personal bis zur Übernahme am 1. März 2026 sicherzustellen. Dies sei sehr ambitioniert, wenngleich auch nicht anders möglich, betonte Stefan Lenz, Geschäftsführender Vorsitzender des Vereins Postillion.

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Am Donnerstag, 17. Juli, um 19 Uhr werden die Eltern, deren Kinder gerade im Parkkindergarten betreut werden, bei einer Online-Veranstaltung über den aktuellen Stand und das weitere Vorgehen informiert, kündigt Postillion an. Es sei geplant, derartige Veranstaltungen regelmäßig anzubieten, damit die Eltern in den laufenden Prozess eingebunden werden.

Die Ausschreibung für die Architekturleistung des Baus erfolge in Kürze. Bis Mitte Dezember sollen ein Plan und eine Kostenschätzung vorliegen, über die der Gemeinderat im Januar 2026 entscheiden kann, sodass bis Mitte 2028 der Bau fertiggestellt und der Betrieb aufgenommen werden kann. „Der Zeitdruck ist groß, da das derzeitige Gebäude des Parkkindergartens in keinem guten Zustand ist, weshalb enormer Handlungsbedarf besteht“, teilt der Verein mit.

Für Eltern soll sich vorerst wenig ändern - auch nicht die Beitragssätze

Das für Neubauten zuständige Vorstandsmitglied des Postillion, Christian Sauter, ist jedoch zuversichtlich, dass dies gelingen wird. Immerhin habe der Verein viele Erfahrungen mit dem Bau von Kitas. Erste Informationen sind nach der nächsten Gemeinderatssitzung auch auf der Homepage des Vereins zu finden.

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Insgesamt soll sich aufgrund des Neubaus für alle Beteiligten vorerst wenig verändern. Dies gilt auch für die Beitragssätze für Eltern. Herausfordernd könnte allerdings, wie bereits angedeutet, die Personalfindung werden. Diesbezüglich sollen ab Ende September, sobald mehr Klarheit herrscht, die Elternbeiräte miteinbezogen werden, um einen möglichst reibungslosen Übergang in die Wege zu leiten.

Für das neue Team sei es sicher reizvoll, an der Planung des neuen Baus mitwirken sowie anschließend in dieser neuen Einrichtung arbeiten zu können. Der Verein Postillion sei aber vor allem ein pädagogischer Träger und so stehe im Mittelpunkt, den Kindergarten als guten Ort für die Kinder zu erhalten, neu zu bauen und weiterzuentwickeln. „Denn das ist der Grund“, schreibt Stefan Lenz, „warum die pädagogischen Fachkräfte brennen“. Für Fragen steht das Referat Geschäftsführung des Postillion zur Verfügung unter E-Mail geschaeftsfuehrung@postillion.org oder Telefon 06220/2023012.

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