Oberbürgermeister Marcus Zeitler: Zunächst bin ich positiv überrascht von der hohen Wahlbeteiligung. Das Ergebnis spiegelt den Trend in Kreis, Land, Bund und Europa wider. Ich bin mit dem Ergebnis hochzufrieden, dass mit Hanna Bühler eine amtierende Jugendgemeinderätin ins Gremium wurde, ist sehr erfreulich. Die Stimmen, die die Grünen verloren haben, sind ins bürgerliche Lager gewandert. Die Stimmen, die die AfD in Europa und im Kreistag von den Hockenheimern erhalten hat, sind offensichtlich auf der kommunalen Ebene breit verteilt worden. Sie sind ein Warnschuss für die in der Bundesregierung vertretenen Parteien. Gabi Horn, FWV-Fraktionsvorsitzende und erneut fraktionsübergreifend „Stimmenkönigin“: Es ist ein überwältigendes Ergebnis, über das ich mich riesig freue. Wir haben aber auch eine tolle Liste aufgestellt mit vielen guten Bewerbern, die sich engagiert und viele Stimmen erhalten haben.
Für mich ist das Resultat ein Gradmesser, wie zufrieden die Bürger mit unserer Politik waren. Wir waren transparent, haben uns die Meinungen und Bedenken der Bürger angehört und uns unsere Entscheidungen nicht einfach gemacht. Das haben die Wähler gemerkt und uns das mit ihrer Stimme, ihrem Vertrauen honoriert. So anerkannt zu werden, ist ein sehr schönes Gefühl. Es ist schön, dass wir mit Steffen Großhans und Marvin Weber auch mit jüngeren Fraktionsmitgliedern zusammenarbeiten können, sie bringen eine andere Perspektive ein. Ich freue mich auch auf die jungen Leute aus den anderen Fraktionen, die im neuen Gremium vertreten sind. Markus Fuchs, CDU-Fraktionsvorsitzender: Wir nehmen den Wahlausgang mit gemischten Gefühlen wahr.
Sehr positiv zu erwähnen ist, dass wir die Kreistagswahl gewonnen haben. Das zeigt, welches Potenzial wir in Hockenheim als CDU haben, wenn alles passt. Auch dass wir unser Kommunalwahlergebnis von 2019 ausgebaut und wir erstmals eine paritätisch besetzte Fraktion mit drei Frauen und drei Männern haben, ist an sich ein gutes Ergebnis. Schön, dass es Hanna Bühler und Jasmin Ulrich in den Gemeinderat geschafft haben. Gerade das Ergebnis von Hanna empfinde ich als kleine Sensation. Leider haben wir – trotz eines sehr couragierten Wahlkampfs – den Spitzenplatz verloren. Das schmerzt sehr, genauso der Mandatsverlust von Aline Kramer, die uns zehn tolle Jahre im Gemeinderat als Stadträtin vertreten hat.
Adolf Härdle, Fraktionssprecher der Grünen: Ich möchte zunächst festhalten, dass wir ein tolles Team waren in den zurückliegenden fünf Jahren, dem es aus unserer Sicht gelungen ist, gute Arbeit zu machen. Man muss sich auch klar machen, wo die Grünen herkommen. 1980 sind wir mit 4,6 Prozent gestartet, da sind die jetzt erreichten 16 Prozent ein Ergebnis, mit dem man umgehen kann. Man kann nicht immer davon ausgehen, wie bei den vergangenen zwei, drei Wahlen auf der Gewinnerseite zu stehen. Mit Oliver Grein ist ein Aktivposten unserer Liste weggefallen, entscheidend war natürlich die politische Großwetterlage, die Ampel zeigt keine gute Performance.
Jakob Breunig, SPD-Vorsitzender und Spitzenkandidat: Es freut uns sehr, dass wir den Generationenwechsel von der Vorstandsspitze in den Gemeinderat ohne nennenswerte Verluste mitnehmen können. Durch den Wegzug von Marina Nottbohm und den Tod von Willi Keller, die viele Personenstimmen geholt hatten, und die schlechte Situation in Europa hatten wir da schon Befürchtungen und sind jetzt wirklich glücklich mit diesem Ergebnis.
Frank Köcher-Hohn, Fraktionsvorsitzender FDP/Liste für Hockenheim: Das war eine knappe Kiste für uns. Ich bin froh, dass wir die zwei Sitze gehalten haben. Es war zu erwarten, dass wir bedingt durch die Arbeit der Ampel im Bund weniger Stimmen als bei der letzten Wahl erhalten würden, das hat sich bei der Europa- und der Kreistagswahl klar abgezeichnet. Aber dass wir mit 18 Kandidaten erneut zwei Mandate geholt haben, war schon gut, wir sind sehr froh darüber. mm
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