Region. Um 19.40 Uhr am Sonntagabend war die erste Gemeinde aus dem Verbreitungsgebiet mit dem Auszählen der Europawahl-Stimmzettel fertig: Reilingen hatte nicht nur hier die Nase vorne, sondern auch bei der Wahlbeteiligung (71,51 Prozent). Schlusslicht in beiden Wertungen war diesmal Schwetzingen, das seinen letzten Briefwahlbezirk um 21.42 Uhr erledigt hatte und nur auf eine Wahlbeteiligung von knapp 63 Prozent kam.
Die Ergebnisse ähneln dem Bundestrend: Überall liegt die CDU deutlich vorn, genauso wie die Grünen erheblich verlieren. Steigerungen gibt es in allen Städten und Gemeinde bei der AfD, die sogar in sechs von zehn Kommunen auf Platz zwei einlief.
Schwetzingen: Trend bestätigt
Auch in Schwetzingen wurde nach dem allgemeinen Trend gewählt: Der klare Europawahlsieger heißt hier wie fast überall CDU. Die Christdemokraten legen gegenüber 2019 leicht zu und kommen insgesamt auf etwa doppelt so viele Stimmen wie der Zweitplatzierte. Das sind zwar wie vor fünf Jahren immer noch die Grünen, die allerdings gegenüber ihrem Ergebnis von damals (24,62 Prozent) über zehn Punkte einbüßten und mit 14,49 Prozent nur noch hauchdünn vor der SPD (14,03) und der AfD landeten, die sich um rund 3,2 Punkte auf 13,88 Prozent steigert.

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Erst mit dem zuletzt ausgezählten Briefwahlbezirk wendete sich das Blatt – Grüne und SPD zogen noch vorbei. In der Nordstadt war die AfD in zwei Wahlbezirke sogar stärkste Kraft und erreichte einmal fast 30 Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kam auf über fünf Prozent und damit dreimal so viel wie die Linke. Ein achtbares Ergebnis fahren die Liberalen ein, die sich um knapp einen Punkt steigern.
Oftersheim: CDU noch klarer vorn
Oftersheim ist eine der wenigen Gemeinden, in denen die AfD nicht Platz zwei im Europawahlergebnis erreicht hat. Hinter der CDU, die ihr Ergebnis gegenüber 2019 noch einmal um über zwei Punkte steigert (29,23 Prozent) und nahezu doppelt so viele Stimmen bekommt wie der Zweitplatzierte, landet die SPD trotz Verlusten knapp vor der AfD, die im Vergleich zu vor fünf Jahren gar nicht einmal so viel zulegt (zwei Punkte). Die Grünen verlieren auch hier enorm und sacken von 23,2 auf 13,27 Prozent ab.
Auch in Oftersheim verliert die Linke, kommt auf 1,74 Prozent, während das BSW aus dem Stand rund 4,6 Prozent holt, aber hinter FDP und Freien Wähler landet.
Plankstadt: Wenig AfD-Zugewinne
Im Vergleich zur Europawahl von 2019 hat die CDU in Plankstadt noch einmal um 2,5 Punkte auf nunmehr 32,55 Prozent zugelegt. Klare Verlierer sind die Grünen deren Stimmanteil sich auf 11,73 Prozent fast halbiert.
Weniger Zuwächse als in den anderen Kommunen verzeichnet die AfD im Vergleich zu 2019 – sie bekommt statt der damals 11,3 nunmehr 14,75 Prozent der abgegebenen Stimmen. Gleichwohl überholt sie damit die SPD, bei der diesmal nur noch 13,87 Prozent der Wähler ihr Kreuzchen machten.
Überraschend schneidet die Linke in Plankstadt ab – sie holte vor fünf Jahren 2,8 Prozent der Stimmen, diesmal sind es noch 1,6, während das Bündnis Sahra Wagenknecht bei 4,4 Prozent landet. Die Wahlbeteiligung liegt mit rund 69 Prozent überdurchschnittlich hoch.
Eppelheim: Volt überrascht
In Eppelheim sind die Wahlergebnisse oft etwas anders als der allgemeine Trend. Zwar liegt auch hier die CDU vorne, aber mit dem deutlich schwächsten Ergebnis im Vergleich mit den Nachbarkommunen. Das gilt auch für die AfD, die hier nur auf rund zehn Prozent kommt. Die Grünen verlieren allerdings auch in Eppelheim deutlich und kommen diesmal nach ihrem Traumergebnis von 2019 mit 26,6 Prozent nur noch mit 17,42 Prozent ins Ziel, behaupten aber immerhin Rang zwei.
Auffällig ist das Abschneiden der Europapartei Volt, die in Eppelheim auf beachtliche 5,76 Prozent der Stimmen kommt.
Brühl: Grüne werden einstellig
Stärkste Partei bleibt in Brühl die CDU, deren Anteil im Vergleich zur Europawahl 2019 um knapp einen Punkt auf 31,05 Prozent ansteigt. Zweitstärkste Kraft wird die AfD mit einem Stimmenanteil von 18,01 Prozent. In den Briefwahlbezirken liegt sie zwischen zehn bis elf Prozent. Das beste Brühler Ergebnis holt die Partei im Wahlbezirk 10 – dort wurden im Gemeindekindergarten 27,2 Prozent der Stimmen für die AfD abgegeben.
Im brühlweiten Vergleich liegt die SPD mit gut 1,3 Punkten Verlusten und einem Anteil von 17,3 Prozent auf Platz drei – das beste Parteiergebnis der Region. Die Grünen rutschen von 18,7 Prozent auf nunmehr nur noch 9,99 Prozent, das sind 8,75 Punkte unter dem Ergebnis der Europawahl von 2019 – eine Klatsche. Die Wahlbeteiligung lag bei 64,3 Prozent.
Ketsch: AfD klar auf Platz zwei
Lediglich die CDU hat ein besseres Ergebnis eingefahren, denn sie liegt mit 30,78 Prozent unangefochten auf dem Spitzenplatz.
Besonders viele Stimmen gingen an die sogenannten sonstigen Parteien, die insgesamt einen Anteil von gut einem Viertel halten. Unter ihnen ist das Bündnis Sahra Wagenknecht 5,63 Prozent der Wählerstimmen Spitzenreiter und schlägt aus dem Stand die Freien Wähler (3,42). Der FDP (5,84) muss sie sich aber unterordnen.
Hockenheim: Wenig Bewegung
Besonders lange dauerte es mit der Auszählung in Hockenheim, wo in einem der 13 Stimmbezirke erst um 21.33 Uhr das Ergebnis vorlag. In der Rennstadt ging es in einigen Bezirken phasenweise rätselhaft langsam voran – Wähler berichten von langen Reihen von Stimmabgabewilligen in der Theodor-Heuss-Realschule in der letzten Stunde vor Schließung der Wahllokale.
Zu einem spektakulären Ergebnis hat es dagegen nicht gereicht: Mit 30,5 Prozent liegt die CDU unangefochten vorne, verbessert sich allerdings lediglich um 1,4 Punkte. Den Grünen bleibt mit 10,58 Prozent gerade mal die Hälfte des Stimmenanteils von 2019 (21,2 Prozent). Somit geht es herunter von Platz zwei auf vier, denn bei der SPD (13,32 Prozent) halten sich die Verluste mit knapp zwei Punkten noch in Grenzen.
Die Ergebnisse in den Städten und Gemeinden
Schwetzingen: CDU 29,21 Prozent, Grüne 14,49 Prozent, SPD 14,03 Prozent, AfD 13,88 Prozent, FDP 6,92 Prozent, BSW 5,06 Prozent (Wahlbeteiligung 62,78 Prozent).
Oftersheim: CDU 29,3 Prozent, SPD 14,87 Prozent, AfD 14,17 Prozent, Grüne 13,27 Prozent, FDP 6,21 Prozent, Freie Wähler 5,68 Prozent, BSW 4,68 Prozent (Wahlbeteiligung 67,79 Prozent).
Plankstadt: CDU 32,55 Prozent, AfD 14,72 Prozent, SPD 13,87 Prozent, Grüne 11,73 Prozent, FDP 6,18 Prozent, BSW 4,43 Prozent, Freie Wähler 3,47 Prozent (Wahlbeteiligung 69,09 Prozent).
Eppelheim: CDU 24,49 Prozent, Grüne 17,42 Prozent, SPD 16,85 Prozent, AfD 10,56 Prozent, FDP 5,04 Prozent, Freie Wähler 2,28 Prozent, BSW 4,86 Prozent, Volt 5,76 Prozent (Wahlbeteiligung 64,39 Prozent).
Brühl: CDU 31,05 Prozent, AfD 18,01 Prozent, SPD 17,30 Prozent, Grüne 9,99 Prozent, FDP 5,41 Prozent, BSW 4,71 Prozent, Freie Wähler 3,96 Prozent (Wahlbeteiligung 64,3 Prozent).
Ketsch: CDU 33,43 Prozent, AfD 18,35 Prozent, SPD 13,63 Prozent, Grüne 10,06 Prozent, FDP 5,71 Prozent, BSW 5,33 Prozent, Freie Wähler 4,16 Prozent (Wahlbeteiligung 66,65 Prozent).
Hockenheim: CDU 30,5 Prozent, SPD 13,32 Prozent, AfD 17,13 Prozent, Grüne 10,58 Prozent, FDP 6,10 Prozent, Freie Wähler 4,51 Prozent, BSW 5,03 Prozent (Wahlbeteiligung 63,6 Prozent.
Altlußheim: CDU 28,48 Prozent, AfD 18,12 Prozent,SPD 14,14 Prozent, Grüne 10,71 Prozent, BSW 5,76 Prozent, Freie Wähler 5,64 Prozent, FDP 5,53 Prozent (Wahlbeteiligung 68,78 Prozent).
Neulußheim: CDU 28,30 Prozent, AfD 17,77 Prozent, SPD 15,09 Prozent, Grüne 10,01 Prozent, FDP 5,70 Prozent, Freie Wähler 5,67 Prozent, BSW 3,79 Prozent (Wahlbeteiligung 65,95 Prozent).
Reilingen: CDU 31,38 Prozent, AfD 17,99 Prozent, SPD 12,15 Prozent, Grüne 11,64 Prozent, FDP 6,96 Prozent, Freie Wähler 5,53 Prozent, BSW 4,10 Prozent (Wahlbeteiligung 71,51 Prozent).
Die AfD verbucht einen Zuwachs von fast fünf Punkten auf 17,13 Prozent. 0,2 Punkte mehr als vor fünf Jahren holt die FDP, die bei 6,1 Prozent liegt. Die Freien Wähler, im Gemeinderat traditionell stark in Hockenheim, landen mit 4,51 Prozent dahinter, legen aber 0,61 Punkte zu. Das Bündnis Sahra Wagenknecht springt auf Anhieb über die Fünfprozentmarke (5,03). Mit 63,6 Prozent Wahlbeteiligung rangiert Hockenheim klar als Schlusslicht in der Verwaltungsgemeinschaft, verbessert sich aber um über drei Punkte.
Altlußheim: Absturz nach Aufstieg
Wo die Grünen bei der Europawahl 2019 ihre größten Gewinne erzielt hatten, erleiden sie diesmal ihre herbsten Verluste: In Altlußheim wird das Ergebnis der Partei mit 10,71 Prozent der Wählerstimmen fast halbiert: minus 10,09 Prozentpunkte. Den größten Gewinn macht die AfD, die um 6,1 Prozentpunkte auf 18,12 Prozent der Stimmen kommt und damit zweitstärkste Kraft in Altlußheim wird. Die CDU verbessert sich um gut drei Prozentpunkte auf 28,48 Prozent und bleibt klar die stärkste Kraft bei der Europawahl. Die SPD verliert mit 14,4 Prozent dagegen 3,2 Prozentpunkte. Fast gleichauf sind die FDP (5,53 Prozent, -0,7) und Freie Wähler (5,63 Prozent, +0,13). Die Wahlbeteiligung steigt um fünf Prozentpunkte auf 68,78 Prozent.
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Neulußheim: AfD rückt vor
Fast genauso hoch sind die Grünen-Verluste in Neulußheim: Minus 9,7 Prozentpunkte geht es herunter auf 10,01 Prozent. Die CDU legt nur leicht um 1,3 Punkte zu auf 28,3 Prozent. Mit 17,77 Prozent steigert die AfD ihr Ergebnis um 5,2 Prozentpunkte, womit sie die SPD überholt (15,09 Prozent, minus 1,1 Punkte, geringster Verlust in der Verwaltungsgemeinschaft). FDP und Freie Wähler sind mit 5,70 und 5,67 Prozent fast gleich stark, erfahren kaum Veränderungen. Die Wahlbeteiligung liegt bei 65,95 Prozent – ein Plus von knapp 1,5 Punkten.
Reilingen: Höchste Beteiligung
In Reilingen landet die CDU am weitesten vorne und verbessert sich um 1,8 Prozentpunkte auf 31,38 Prozent. Für die Grünen geht es mit minus 9,86 Punkten rasant nach unten auf 11,64 Prozent – noch hinter die SPD, die nach einem Verlust von 2,15 Punkten auf 12,15 Prozent kommt. Die AfD holt 6,3 Punkte mehr und liegt bei 17,99 Prozent.
Die FDP verbessert sich um 0,2 Punkte auf 6,96 Prozent, die Freien Wähler bleiben mit 5,53 Prozent fast unverändert. Bei der Wahlbeteiligung ist Reilingen mit 71,51 Prozent klarer Primus im Verbreitungsgebiet unserer Zeitung.
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