Hockenheim. Die Hockenheimer Feuerwache und das Gelände drumherum verwandelte sich in eine regelrechte Erlebniswelt für alle Generationen. Dies war es auch von der Feuerwehr so beabsichtigt, denn sie wollte den zahlreichen Besuchern beim Tag der offenen Tür zeigen, was alles hinter ihrer Arbeit und besonders den Menschen, die diese Arbeit leisten, steckt. „Die meisten kennen uns als Feuerwehr nur, wenn wir zu Einsätzen fahren und so wollen wir ihnen an diesem Wochenende auch mal einen Blick hinter die Kulissen schenken“, erklärte Kommandant Daniel Ernst.
Damit meine er nicht nur alles was mit der Arbeit der freiwilligen Helfer zu tun hat, sondern auch das, was hinter seiner Mannschaft an tollen Kameraden stecke, die neben ihrer verantwortlichen Arbeit auch offen seien für Gespräche und mit den Besuchern zusammen zu feiern. Gefeiert wurde die offene Tür ganze drei Tage, denn wegen des 50-jährigen Bestehens des Kreisfeuerwehrverbandes Rhein-Neckar wurde der Samstag auch zu einem „Tag der Sicherheit“.
Dieser übertraf den Auftakt am Freitag noch mit vielen weiteren Aktionen. Dabei hatten die Besucher die Möglichkeit, im Bevölkerungsschutzmobil des Innenministeriums Baden Württemberg unter einer dreidimensionalen Brille ein fiktives Feuer zu löschen. Dazu stiegen sie virtuell in die Drehleiter, fuhren hinauf zu einer brennenden Wohnung und löschten die verschiedenen Brandherde. Am Ende wurden dann die Löschdauer und der Wasserverbrauch angezeigt.
Gleich daneben hatten Marvin Axtmann und Jochen Öhlberg vom Polizeirevier Hockenheim ihren Streifenwagen geparkt und für die Kinder war es ein ganz besonderes Erlebnis dort einzusteigen und das Blaulicht zu testen. Selbstverständlich standen die Polizisten auch für Fragen zur Verfügung und hatten für viele Bereiche Informationsmaterial dabei.
Rotes Kreuz bei Feuerwehr in Hockenheim mit dabei
Zudem durfte auch das Rote Kreuz an diesem Tag nicht fehlen und wurde durch den Ortsverein vertreten. Dort konnten die Kinder basteln und spielen und in einem Memory so einige Mythen der Ersten Hilfe entlarven. Zudem präsentierte sich die Feuerwehr von allen Seiten.
Neben der Fahrzeugausstellung, bei der die Autos erkundet wurden, waren die Übungen der Jugendfeuerwehr und der Einsatzabteilung und das Löschen am Firetrainer die Höhepunkte des Wochenendes. Am Samstag und auch am Sonntag wurde dabei gezeigt, wie die Feuerwehr bei einem Einsatz vorgeht. Die Jugendfeuerwehr zeigte dazu einen klassischen Löschangriff. Nach dem Einsatzbefehl des Gruppenführers wussten alle, was zu tun ist und schon wurde der Verteiler gesetzte und die Schläuche ausgerollt. Kommandant Daniel Ernst erklärte den Zuschauer die einzelnen Schritte und gleich darauf hörte man die Kommandos „Wasser marsch“ – die Strahlrohre wurden geöffnet. In weniger als fünf Minuten hatte die Jugendfeuerwehr alles aufgebaut und mit dem Löschen begonnen, wofür sie von den Besuchern einen großen Applaus erhielten.
Die Einsatzabteilung zeigte eine Thematik, zu der die Feuerwehr sehr häufig alarmiert werde: die Türöffnung. Könne ein Mensch der Hilfe brauche, die Tür nicht selbstständig öffnen, oder befürchten Familie oder Nachbarn einen Unglücksfall, öffne die Feuerwehr die Türe, damit der Rettungsdienst hinein kann. So wurde es auch bei den Übungen gezeigt.
Bei der Übung wurde dann demonstriert, wie man über die Leiter in die Wohnung gelangt. Angenommen wurde dabei, dass der Patient reanimiert, also wiederbelebt werden müsse. Auch in diesem Bereich unterstützt die Feuerwehr. Dann wurde die 70 Kilo schwere Übungspuppe mit der Schleifkorbtrage über eine Leiterrutsche zum Boden und dann zum Rettungswagen gebracht. Bei der Jugendfeuerwehr durften sich die Kinder dann in richtiger Einsatzkleidung fotografieren lassen, malen und basteln – dann ging es meist in die riesige Hüpfburg in Form eines Feuerwehrfahrzeuges.
Am Samstagabend wurde eine riesen Party mit dem „Festzeltkommando“ gefeiert und selbst der heftige Regen kühlte die Stimmung nicht ab. Während die Feuerwehrleute einen Wasserschaden in der eigenen Wache bekämpften wurde in der Fahrzeughalle weiter mächtig gefeiert. Am Sonntag freute sich der Kommandant unter den Klängen der Stadtkapelle über einen neuen Rekord an Besuchern beim Tag der offenen Tür und auch über den Besuch einer Abordnung aus Hohenstein-Ernstthal. Einen besonderen Dank richtete die Feuerwehr an Michael Heinzmann, der neben einer Vielzahl von leckeren Torten der Feuerwehr auch noch eine Kuchentheke gesponsert hatte.
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