Hockenheim. Eigentlich ist die Dauer zu knapp bemessen. Nachdem klar ist, wie sehr der Einfluss des Menschen die Lebensbedingungen auf der Erde beeinträchtigt dürfte es nicht nur einen Tag der Umwelt geben, sondern es müssten mindestens ganze Umweltwochen sein, die zu Wandel im Bewusstsein, aber auch im Verhalten führen. Doch besser, es passiert an einem Termin als überhaupt nicht. Und so laden die Lokale Agenda 21 und das Fairtrade- Team Hockenheim am Samstag, 5. August, von 10 bis 13 zum zweiten Tag der Umwelt an die Zehntscheune ein.
Corona-Pandemie vereitelte bisher eine Wiederholung des Tags des Umwelt
Bei der Premiere im Jahr 2019 hatte die Veranstaltung sehr viel Zuspruch, erinnert sich Agenda-Beauftragte Elke Schollenberger. Danach habe die Corona-Pandemie eine Wiederholung vereitelt. Ein Anlass war damals die Zertifizierung als Fairtrade-Stadt. Nun sei Hockenheim zum zweiten Mal rezertifiziert worden, auch das soll sich am Samstag im Programm zeigen, wenn es um Nachhaltigkeit vor Ort geht.
Der zweite Durchgang wird deutlich größer ausfallen als der erste, kündigt Elke Schollenberger an. Weil der Umwelt auch viel geholfen wird, wenn das Fahrrad sich als Verkehrsmittel stärker durchsetzt, bildet das Thema Radfahren einen Schwerpunkt. Dahinter steht die Gruppe „FahrRad“ der Lokalen Agenda.
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) baut einen Geschicklichkeitsparcours auf und codiert für die Besucher kostenlos Fahrräder. Außerdem gibt es einen Fahrradcheck, bei dem die Fortbewegungsmittel auf ihre Verkehrssicherheit getestet werden. Das Fairtrade-Stadt-Team lädt ein zum Basteln von Geldbörsen aus ausgedienten Tetrapacks. Das Steuerungs-team macht Werbung für über neue Unterstützer der Fairtrade-Idee, deren Anzahl in Hockenheim aktuell bei über 50 liegt, aber mit der evangelisch-methodistischen Kirchengemeinde und Kathis Unverpacktladen zwei Standorte verloren hat.
Ausschließlich fair gehandelte Produkte bietet der Arche Weltladen an, der bei einer kleinen Verkostung von Lebensmitteln vorstellt, was es im Laden zu kaufen gibt. „KaffeeKaffee“ aus Heidelberg verkauft fairen Kaffee und vegane Kuchen.
Skurrile Müllfunde der "Grünen Engel" werden ausgestellt
Die Umwelt liegt den „Grünen Engeln“, der Agendagruppe, die sich gegen den Müll im Stadtgebiet einsetzt, besonders am Herzen. Sie präsentiert skurrile Funde ihrer Beutezüge. „Die Engel treiben immer wieder Erstaunliches auf“, weiß Elke Schollenberger aus Erfahrung. Um Kinder an das Thema Abfall und seine richtige Entsorgung heranzuführen, gibt es einen Malwettbewerb. Bei einem Geschicklichkeitsspiel können die Teilnehmer den Umgang mit Greifzangen ausprobieren, mit denen es gar nicht so einfach ist, beispielsweise Zigarettenkippen zu erwischen.
Zum Mitmachen animiert ein Quiz zum Thema Nachhaltigkeit, das die Gruppe Tauschring anbietet. Dabei können Besucher ihren ökologischen Fußabdruck erkunden. Die Interkulturelle Gruppe lädt zur Verkostung von aromatisiertem Leitungswasser ein, dessen Einsatz eine Menge Plastikmüll sparen kann.
Informationen in großer Bandbreite bieten Stände von Organisationen wie Naturschutzbund (Nabu), AVR zum Thema Abfall und Recycling, Enmoba über Energie, Mobilität und Bauen, die Bürgerinitiative „Stille Schiene“ (BISS), der Obst- und Gartenbauverein oder auch das DRK zum Secondhand- und Tafelladen an. Das Rote Kreuz backt außerdem Waffeln.
Wer sich ausführlicher mit dem Thema Umwelt auseinandersetzen möchte, kann am Büchertisch der Buchhandlung Gansler sowie der Stadtbibliothek vorbeischauen. Uwe Heidenreich bietet um 12 Uhr eine Führung durchs HÖP-Gelände an.
Erstmals gibt es ein musikalisches Unterhaltungsprogramm mit „Hugo and Friends unplugged“, die von 11 bis 12 Uhr spielen.
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