Tierwelt versagt bei coolen Tipps

Franz Anton Bankuti über den Umgang mit der Spätsommerhitze

Von 
Franz Anton Bankuti
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Wenn schon der frühe Nachmittag seine Hitzeglocke zwischen Ring und Wasserturm (und darüber hinaus) herabsenkt, gibt es kein Entrinnen mehr – wir schwitzen einfach tierisch. Und das im September. Dabei sind die sogenannten Hundstage längst vorbei. Und wir warten (und warten) auf abendliche Abkühlung, gefühlt manchmal bis zum Morgengrauen – und dann graut uns schon wieder vorm nächsten heißen Tag.

Kein Wunder, dass da leicht Faulheit aufkommen kann. Für manche könnte diese zu einer olympischen Disziplin werden. Da möchte man dann gerne Vierter werden. Warum Vierter? Na, dann muss man nicht auf das Podest steigen . . .

Vielleicht könnten wir von den Tieren etwas lernen, was die Hitze angeht? Hunde haben nur ganz wenige Schweißdrüsen an den Pfoten, das reicht nicht, um den Körper zu kühlen. Deshalb lassen sie bei Hitze ihre Zungen weit heraushängen und hecheln, was das Zeug hält. Wäre natürlich keine erstrebenswerte Alternative. Kühe können über ihre Hörner Hitze ableiten – auch nix für uns.

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Elefanten haben in ihrer Haut keine Schweißdrüsen, dafür in ihren Ohren viele Blutgefäße. Bei Hitze pumpen sie Blut in ihre Ohren, das sie dann durch Wedeln abgekühlt werden kann. Aber dazu sind halt unsere Ohren auch nicht geeignet. Und der Ausdruck „Schwitzen wie ein Schwein“ ist nur eine derbe Redewendung, denn die Schweine haben nur wenige Schweißdrüsen an ihrer Schnauze.

Bleibt uns nur, weiter zu transpirieren. Wie wir halt im Winter auch frieren. Vielleicht hält uns dieses Reizklima auch ganzjährig auf Trab, egal, wie wir auch über Hitze und Kälte schimpfen. Das Wetter fordert uns heraus, unsere Ideen und unseren Erfindergeist. Ein Wetter, das die Menschen mit Mehrheitsentscheidungen selbst „zusammenstellen“, wäre ganz bestimmt keine Lösung. Dass wir unseren bestmöglichen Beitrag zu einer Klimaverbesserung beitragen sollen und wollen, ist natürlich selbstverständlich.

Trösten wir uns altertümlich-klassisch mit dem griechischen Dichter Heriod. Bei ihm lesen wir: „Schweiß verlangen die Götter, bevor wir die Tugend erreichen.“ Wenn das denn so ist, dann sind wir zwischenzeitlich wohl schon sehr tugendhaft . . .

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