Kommentar Verlorenes Paradies

Matthias Mühleisen erinnert daran, dass es den Autofahrern zu gut ging

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Matthias Mühleisen
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Irgendwann erwischt es jeden – auch die glücklichsten Autofahrer. Zu denen konnten sich die Hockenheimer ja lange Zeit zählen. Zumindest, wenn es ans Abstellen des Vehikels in der Innenstadt ging. Eine Stunde für 25 Cent – wo gab’s das denn noch? Die Rennstadt als Autofahrerparadies wirkte gerade anachronistisch. Und nicht immer war es einfach, seiner Gebührenpflicht nachzukommen: So kleine Münzen musste man erst mal im Portemonnaie haben.

Diese Sorgen sind die Autofahrer jetzt los. Sie brauchen dank der modernen Automaten gar kein Kleingeld mehr – Kartenzahlung ist künftig auch möglich, wenn die technischen Wunderwerke erstmal laufen. Mit den mit der bisherigen Höhe des Parkobolus sollen nicht mal die Wartungskosten der Automaten eingespielt worden sein – und man will ja als Verkehrsteilnehmer nicht die Finanzmisere der Kommune noch verschlimmern . . .

Im Gegensatz zu anderen Gebühren, die in den vergangenen Wochen und Monaten erhöht worden sind, hat die für die Parkplatznutzung einen entscheidenden Vorteil: Sie kann vermieden werden. An der Grundsteuer oder an den Betreuungskosten für Kinder kommen die Bürger schwer vorbei, doch wer keinen Euro für eine Stunde Parken zahlen möchte, kann einfach zu Fuß oder mit dem Fahrrad in die Innenstadt kommen. Un-nötig zu erwähnen, dass das noch ganz andere Vorteile mit sich bringt für Klima und Gesundheit.

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Dank der „Brötchentaste“ an den Automaten sind kurze Erledigungen weiter ohne Kosten möglich. Wobei im Hinterkopf zu behalten wäre, dass angesichts der Entwicklung der Kraftstoffpreise die Parkgebühr die geringste Autofahrersorge sein dürfte.

Redaktion Redakteur im Bereich Hockenheim und Umland sowie Speyer