Theodor-Heuss-Realschule

Wieso in Hockenheim Klassenzimmer einschweben

An der Theodor-Heuss-Realschule entstehen plötzlich Klassenräume an nur einem Tag. Containermodule für fünf neue Räume werden aufgebaut - für einen sechsstelligen Betrag.

Von 
Matthias Mühleisen
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Raum für fünf Klassen: Die Aufstellung der neuen Container für die Theodor-Heuss-Realschule auf den vorbereiteten Fundamenten kommt schnell voran. © Dorothea Lenhardt

Hockenheim. Die Geschwindigkeit, mit der neue Räume für die Theodor-Heuss-Realschule entstehen, variiert sehr stark. Der seit vielen Jahren diskutierte Neubau der Schule ist Zukunftsmusik, während einzelne Klassenzimmer zuweilen an einem einzigen Tag geschaffen werden. Zugegeben: Die Gesamtproblematik lösen die Container nicht, die am Mittwoch von der Arndtstraße auf das Schulgelände eingeschwebt sind. Doch zumindest findet die wachsende Schülerzahl hier eine moderne Unterrichtsmöglichkeit.

Die Vorbereitungen in Form von Fundamenten waren zuvor getroffen worden, am Mittwoch setzte ein Kranwagen die Elemente, deren Einsatz mittlerweile schon Routine für den Fachbereich Bauen und Wohnen geworden ist, an den vorbereiteten Platz. Nachdem die Schadstoffbelastung im Schulzentrum bekanntgeworden war, schaffte die Stadt rund 200 Container für fast 8 Millionen Euro an, damit der Unterricht weitergehen konnte.

Container sind Dauerlösung für Volkshochschule und Musikschule in Hockenheim

Inzwischen sind Container zur Dauerlösung geworden für die Volkshochschule und die Musikschule der Stadt, die gleich nebenan in die Arndtstraße gezogen sind und die modernde Infrastruktur zu schätzen wissen.

Müssen für den wachsenden Bedarf der Realschule ersetzt werden: Diese 2020 aufgestellten Container hatten nur eine Genehmigung bis 2025. © Matthias Mühleisen

Andererseits hat die „Container- Manie“ auch ihre Grenzen: Die flexiblen Räume, die in der Parkstraße für die Kernzeitbetreuung der Pestalozzi-Grundschule erstellt wurden, werden in absehbarer Zeit wieder weichen, wenn das ehemalige VHS- und Musikschulgebäude an der Heidelberger Straße dafür vorbereitet ist.

Zum neuen Schuljahr 2024/25 müssen durch eine Erhöhung der Zahl der Eingangsklassen, mögliche Klassenteilungen und Vorbereitungsklassen mehr Räume zur Verfügung gestellt werden. Die befristete Containerlösung aus dem Jahr 2020 im hinteren Schulhofgelände hätte spätestens im Frühjahr 2025 geräumt werden müssen. Denn die Baugenehmigung war auf fünf Jahre begrenzt, da diese Container nicht zur dauerhaften Stellung ausgelegt sind, hatte die Stadtverwaltung vorm Beschaffungsbeschluss des Gemeinderats im Mai mitgeteilt.

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Für die schlüsselfertige Containeranlage mit fünf Klassenzimmern zahlt die Stadt 723 000 Euro an die Firma Losberger Modular Systems GmbH aus Mannheim – inklusive Photovoltaikanlage und einer Wärmepumpe zur Energieversorgung. Positiv: Die Hochbauabteilung hatte mit Kosten um die 930 000 Euro gerechnet, wie Leiterin Katrin Pfisterer im Gemeinderat berichtete.

Redaktion Redakteur im Bereich Hockenheim und Umland sowie Speyer

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