Hockenheim. Hat sich der Arbeitsmarkt verändert?
Spatz: Ja, und zwar spürbar. Der Fachkräftemangel hat die Verhandlungsposition der Berufseinsteiger verbessert. Der demografische Wandel entlastet die Jungen und setzt die Unternehmen unter Druck. Was aufseiten der Jungen früher die Sorge vor Arbeitslosigkeit war, ist heute die Sorge der Unternehmen vorm Fachkräftemangel. Unterm Strich verschieben sich hier gerade die Machtverhältnisse. Besonders das Handwerk bekommt das zu spüren.
Warum ist gerade das Handwerk stark betroffen?
Spatz: Weil das Image, übrigens völlig zu Unrecht, nicht das allerbeste ist. Es gibt immer noch Eltern, die mit der Formel „Meinem Kind soll es mal bessergehen“ das Handwerk als Berufsziel schlechtreden. Dabei sind die Aussichten angesichts der bevorstehenden Herausforderungen in allen Handwerksfeldern geradezu rosig. Für Deutschlands gelingende Zukunft im postfossilen Zeitalter ist das Handwerk von fundamentaler Bedeutung.
Wer sollte sich von dieser Werbung für Handwerksberufe angesprochen fühlen?
Spatz: Alle, die gerne anpacken und mit ihren eigenen Händen etwas machen wollen. Es gibt nur eine Voraussetzung: Lust haben. Die Schulnoten sind da dann gar nicht so wichtig.
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Kommentar Mehr Geld in die Bildung