Ketsch. Zehn Tage Backfischfest sind vorüber. Zehn Tage, an denen sich das Festzelt ständig füllte und wieder leerte, an denen nicht nur Ketscher sondern Menschen aus der gesamten Region zum Feiern und Spaßhaben ins Bruchgelände kamen, an denen unzählige Liter Bier über den Tresen wanderten und klein und groß in die Fahrgeschäfte stiegen. Zeit also, eine erste Bilanz auf das beliebte Fest zu werfen, das zuletzt 2019 die Massen anzog.
Im Vorfeld hagelte es Kritik, denn es gab einige Änderungen – die wohl gravierendste: Es gab keinen Backfisch. Aber die erhitzten Gemüter kühlten schnell wieder ab und am Ende waren die Rückmeldungen fast durchweg positiv, erklären die Leiter der Ketscher Backfischfest GmbH, Claus Heim und Manfred Fritscher. Das zeigt sich auch in der Besucherzahl: Im Vergleich zum letzten Mal kamen dieses Jahr rund zwanzig Prozent mehr Menschen. Besonders gut besucht waren die Auftritte der Partyband Radspitz, die man in Ketsch als wahren Selbstläufer bezeichnen könnte. Denn wenn die Männer um Klaus Pfreundner das Bruchgelände betreten, ist das Zelt immer gerammelt voll. Am Samstag herrschte zwischenzeitlich sogar Einlassstopp.
Aber auch mit den anderen Musikgruppen sind Heim und Fritscher zufrieden. Die „Who2Ladies“ sind das erste Mal auf dem Backfischfest aufgetreten und waren eine echte Überraschung. „Wir können uns vorstellen, dass sie in Zukunft wiederkommen“, meint Claus Heim.
Am seidenen Faden
Das vorrangige Ziel sei es gewesen, das Backfischfest wieder an den Start zu bringen. Am seidenen Faden habe das Fest gehangen – umso glücklicher sind die Organisatoren, dass sie die diesjährige Auflage als Erfolg verbuchen können. Schon im September wollen sich die Verantwortlichen an die Planung für das nächste Jahr setzen. „Dann auch auf jeden Fall wieder mit Backfisch“, macht Heim deutlich und ist zuversichtlich. Gerade an den Sonntagen habe der Fischverkauf gefehlt – die Besucher, die dann zum Mittagessen gekommen wären, blieben weg.
In Festzeltbetreiber Stephan Finke und der Brauerei Rothaus hat die Backfischfest GmbH gleich zwei neue Kooperationspartner gefunden. „Wir sind sehr zufrieden – Stephan Finke ist wirklich kooperativ, kreativ und innovativ“, lobt Heim den Betreiber. Und auch in Hinblick auf die Brauerei habe es nur positives Feedback gegeben. Einer weiteren Zusammenarbeit steht also nichts im Wege. Den beiden Organisatoren ist es auch wichtig, all den Leuten hinter den Tresen, den Logistikern und Zulieferern ihren Dank auszusprechen, denn sie alle hätten mitgeholfen, das Fest zu dem zu machen, was es letztendlich war.
Die Schausteller hatten ein wenig mit der Hitze zu kämpfen: Viele Besucher kamen erst in den Abendstunden, wenn die Temperaturen gesunken waren. Unterm Strich lief es aber auch hier gut und vor allem bei den Ständen mit Grillspezialitäten bildeten sich regelmäßig Schlangen. Gute Arbeit geleistet habe auch die Security, die im Zelt ständig präsent war und beim Einlass die Taschen kontrolliert habe. Im Zelt und auf dem Festgelände habe es keine größeren Vorfälle gegeben.
Pfandsystem bleibt
Das Deutsche Rote Kreuz meldete mehr Schnittverletzungen und Insektenstiche als zuvor. „Wir nehmen an, dass die Schnittverletzungen vor allem von mitgebrachten Glasflaschen kamen“, meinen Fritscher und Heim. Denn das neue Pfandsystem – auch bei den kleinen Krügen wird 3 Euro abgerechnet – habe dafür gesorgt, dass die Besucher besser auf die Gläser achtgegeben hätten. „Das möchten wir so beibehalten“, kündigen die Organisatoren an. Wieder mit im Boot wird 2023 die Mobile Jugendarbeit sein. Sie waren mit dem „Juz Garden“ vertreten und sind auch durch die Menge gelaufen. Jugendliche hatten so Ansprechpartner und einen Rückzugsort.
„Alles in allem sind wir also sehr zufrieden“, fassen Claus Heim und Manfred Fritscher zusammen. Beide freuen sich schon auf das nächste Jahr, wenn das Bruchgelände wieder zur Partymeile wird.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/ketsch_artikel,-ketsch-20-prozent-mehr-besucher-beim-ketscher-backfischfest-als-letztes-mal-_arid,1984726.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/ketsch.html