Freiwillige Feuerwehr

Altrhein bei Ketsch: Seniorin kommt Labrador zu Hilfe und muss selbst gerettet werden

Eine 83-Jährige und ihr Labrador geraten zwischen Ketsch und Brühl in eine Notlage und lösen damit Rheinalarm aus. Dahinter steckt eine hingebungsvolle Rettungstat im Sinne der Tierliebe.

Von 
Henrik Feth
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Der Labrador hat den Sprung in den Altrhein ohne Probleme verkraftet – sein Frauchen wird vorsichtshalber ins Krankenhaus gebracht. © Bröcker

Ketsch/Brühl. Abseits ihrer Tätigkeiten zur Sicherung der Fasnachtszüge mussten die Feuerwehren der Region an diesem Sonntag, 11. Februar, um 9.40 Uhr zu einem Rheinalarm ausrücken. Laut einer Erstmeldung der Feuerwehr geriet ein Hundebesitzer beim Spaziergang mit seinem Tier in eine Notlage. Dies wurde inzwischen korrigiert: Tatsächlich handelte es sich um eine 83-Jährige, die mit ihrem Labrador in der Brühler Straße in Ketsch zu einem Morgenspaziergang unterwegs war.

Was dabei passierte, zeugt von einer immensen Tierliebe: Der Labrador riss sich von seiner Leine los und sprang in den Altrhein. Auch wenn diese Rasse bekannt für ihre Wasseraffinität ist, zögerte die 83-jährige Besitzerin nicht lange und sprang hinterher.

Die Hochwassersituation beim Ketscher Altrhein sorgt für eine tückische Schlammschicht

Als sie ihr Haustier in die Arme schloss, kam es zur Notlage: Aufgrund der Hochwassersituation des Altrheins in den vergangenen Wochen hat sich im Uferbereich eine tückische Schlammschicht gebildet, in der Frauchen und Hund nun feststeckten und sich nicht ohne Hilfe befreien konnten. Eine Bekannte der 83-Jährigen, die ebenfalls beim Spaziergang zugegen war, rief umgehend die Polizei – diese setzte den Rheinalarm in Kraft.

Mit einem Großaufgebot rücken die Rettungs- und Hilfsdienste aus der gesamten Region zum Rheinalarm aus, um die Frau aus ihrer Gefahrenlage zu befreien. © bröcker

Für diesen Fall besteht ein fest durchgetakteter Einsatzplan, der die Wehren aus Ketsch, Brühl, Hockenheim, Altlußheim und Schwetzingen involviert. Da in dem besagten Plan den jeweiligen Wehren feste Aufgaben zugeordnet sind, kamen diese mit einem Aufgebot von mehreren Fahrzeugen, drei Booten und einer Stärke von rund 40 Einsatzkräften.

Die Einsatzstelle, die sich zwischen dem Gelände des Brühler Reitvereins und der Grillhütte befand, war aufgrund der schlammigen Bodenlage eine Herausforderung für die Einsatzkräfte. Knietief im Schlamm versunken gelang es den Feuerwehrleuten jedoch mittels einer Schleifkorbtrage und Muskelkraft, zunächst den braunen Labrador und dann die 83-jährige Besitzerin aus deren Notlage zu befreien.

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Wie es seitens der Brühler Wehr heißt, befand sich die Hundehalterin in einem Schockzustand, während der Hund sich bei seinen Rettern mit Schmuseinheiten bedankte – trotz schlammigen Fells zu deren Freude. Die Halterin, die weiteren Angaben zufolge nur zu Besuch in der Region war, wurde präventiv in ein Krankenhaus eingeliefert.

Der Hund blieb in der Obhut seiner Retter, bevor er zur weiteren Betreuung an Familienmitglieder der 83-Jährigen übergeben wurde.

Redaktion Verantwortlicher Redakteur für die Gemeinde Ketsch

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