Gemeinderat

Ein „einsatztaktisch wertvolleres“ Fahrzeug für die Ketscher Feuerwehr

Der Gemeinderat beschließt die Anschaffung eines Hilfeleistungslöschfahrzeuges für die örtliche Feuerwehr, das zwei Vorgängermodelle ersetzen soll. Dieses bietet zusätzliche Vorteile.

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Benjamin Jungbluth
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Die Ketscher Feuerwehr erhält ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug, um wie geplant ab 2026 zwei Vorgängermodelle in den Ruhestand schicken zu können. Das beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. © Jungbluth

Ketsch. Die Feuerwehr in der Enderlegemeinde ist für die Zukunft gerüstet: In seiner jüngsten Sitzung billigte der Ketscher Gemeinderat die Anschaffung eines neuen Hilfeleistungslöschfahrzeugs (HLF 20), das gleich zwei jahrzehntealte Vorgängermodelle ersetzen soll. Bürgermeister Timo Wangler verwies in der Sitzung augenzwinkernd auf den Vorabbericht in dieser Zeitung, „in dem quasi schon alle Hintergründe optimal zusammengefasst worden sind“.

Denn aus Sicht der Verwaltung sei die Lage der Wehr eindeutig: Für den inzwischen 27 Jahre alten Rüstwagen RW 1 müsse zwingend Ersatz beschafft werden, weil er nicht nur zu alt geworden, sondern nach der Alarm- und Ausrückeordnung der Ketscher Feuerwehr auch Bestandteil des „Ersten Abmarschs“ bei Hilfeleistungseinsätzen sei. Damit muss er innerhalb von zehn Minuten nach Alarmierung am Einsatzort eintreffen.

Feuerwehr Ketsch: Aus zwei macht eins

Hauptamtsleiter Ulrich Knörzer konkretisierte, dass eine direkte Ersatzbeschaffung nicht möglich sei, weil der Typ des Rüstwagens inzwischen nicht mehr der baden-württembergischen Norm entspreche. Deshalb hätten Feuerwehr und Verwaltung die Beschaffung eines HLF 20 geplant, das zusätzliche Vorteile biete und daher „einsatztaktisch wertvoller“ sei. „Dadurch kann dann sogar ein weiteres Fahrzeug außer Dienst gestellt werden: Das knapp 40 Jahre alte Löschgruppenfahrzeug“, sagte Knörzer.

Für die Neubeschaffung des HLF 20 schätze die Verwaltung die Kosten anhand von Erfahrungswerten auf rund 605 000 Euro. Vonseiten des Landkreises sei mit einer Förderung von rund 96 000 Euro zu rechnen, hinzu kämen die Erlöse aus den Verkäufen der beiden Vorgängermodelle. „Die Neuanschaffung hatten wir ursprünglich für 2024 geplant, aufgrund der angespannten Haushaltslage aber bis jetzt verschoben. Im Idealfall könnte das neue Fahrzeug nach derzeitigem Stand bis Mitte 2026 in Dienst gestellt werden“, erklärte Hauptamtsleiter Knörzer.

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Marco Schnepf (CDU) dankte zunächst den Ehrenamtlichen der Freiwilligen Feuerwehr für ihren „unbezahlbaren Einsatz“, für den sie freilich eine funktionsfähige und praktikable Ausrüstung benötigten. „Wir bedauern es daher, dass die Anschaffung später als ursprünglich geplant erfolgt. Leider ist die Unterstützung durch den Kreis und das Land bei diesem Thema nicht ausreichend, weshalb die kommunalen Akteure den Druck erhöhen sollten“, forderte Schnepf.

Auch Michael Rößler von der SPD fand es „schade, dass der Zuschuss des Rhein-Neckar-Kreises derart überschaubar bleibt“. Die Optimierung der Fahrzeugflotte sei aber alternativlos und führe auch zu einem geringeren Platzbedarf im Feuerwehrhaus, so Rößler.

Sinnvolle Investition für die Ketscher Feuerwehr

Für die Grünen unterstützte Nikolas Martin die Anschaffung „voll und ganz“. „Diese Investition ist sehr sinnvoll“, sagte Martin. Frank Müller betonte für die Freien Wähler, dass sich die Anforderungen an die Wehr ständig ändern würden. „Mit dem HLF 20 sind die Ehrenamtlichen dafür gut gerüstet. Vielen Dank für Ihren Einsatz“, so Müller.

Chris Brocke (FDP) sah die Ketscher Feuerwehr mit diesem neuen Fahrzeug auf einem guten Weg in die weitere Zukunft. „Ihre Leistungsfähigkeit kann dadurch in den nächsten Jahren erhalten bleiben“, sagte Brocke.

Den Beschluss zur Anschaffung des neuen Hilfeleistungslöschfahrzeugs fasste der Gemeinderat schließlich einstimmig.

Freier Autor Freier Journalist für die Region Heidelberg, Mannheim und Rhein-Neckar. Zuvor Redakteur bei der Schwetzinger Zeitung, davor Volontariat beim Mannheimer Morgen. Neben dem Studium freie Mitarbeit und Praktika u.a. beim Mannheimer Morgen, der Süddeutschen Zeitung, dem SWR und der Heidelberger Studentenzeitung ruprecht.

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