Kleintierzuchtverein

Bei Ketscher Kleintierzüchtern krähen Hähne um die Wette

Das traditionelle Hahnenwettkrähen wird mit einer großen landwirtschaftlichen Fahrzeugausstellung und Kinderprogramm zum Fest für die ganze Familie.

Von 
Catharina Zelt
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Hier krähen die Hähne: Wer auf das Tier setzt, das am häufigsten Laut gibt, gewinnt. © Zelt

Ketsch. „Auf geht’s, Nummer 11!“ Gebannt steht der neunjährige Ian auf der Ketscher Kleintierzuchtanlage vor 20 Hähnen und drückt „seiner“ Nummer 11 ganz fest die Daumen. Und tatsächlich: Das Tier schreit aus voller Kehle und bringt Ian den Sieg somit ein Stückchen näher. Denn beim traditionellen Hahnenwettkrähen gewinnt derjenige, der auf das Tier gesetzt hat, dass innerhalb der festgelegten 45 Minuten am häufigsten kräht. Die Hähne sind dabei zufällig per Losverfahren zugeteilt worden.

Erwachsene und Kinder stehen gleichermaßen gebannt vor den prächtigen Hähnen, die normalerweise in Parzellen der Mitgliedern des Kleintierzuchtvereins wohnen, und feuern die Vögel an. Während einige der Tiere an diesem heißen Spätsommertag – zum Unmut einiger Mitstreiter – lieber dösen und nahezu keinen Laut von sich geben, krähen andere fleißig um die Wette.

„Trecker-Klaus“ zeigt, wie mit dem Traktor als Motor Roggenschrot gewonnen werden kann. © Zelt

Das Hahnenwettkrähen ist eine alte Tradition, die auf der Kleintierzuchtanlage in der Seestraße seit mehreren Jahren fortgeführt wird. Neu sind allerdings die vielen landwirtschaftlichen Fahrzeuge und Traktoren-Oldtimer, die überall auf der Anlage verteilt ausgestellt werden. Das Highlight der Ausstellung hat Klaus „Trecker-Klaus“ Reibel aus Eberbach von den Schlepperfreunden Römerberg mitgebracht: einen Traktor samt Dreschmaschine aus dem vergangenen Jahrhundert und Schrotmühle. Er zeigt den Besuchern, wie das Fahrzeug die Maschine antreibt und so aus Roggen Roggenschrot gewonnen werden kann.

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Der Traktor fungiert dabei als Motor, der mit Riemen aus Rinderleder die Dreschmaschine bewegt, die wiederum die Mühle antreibt. Es rattert und staubt, während „Trecker-Klaus“ bei seinen Vorführungen die Funktionsweise der Konstruktion erklärt. Er hat zudem jede Menge Anekdoten parat – zum Beispiel, wie Konrad Adenauer die deutsche Gießkanne erfand.

„Die Geräte, so wie sie hier zu sehen sind, waren vor vier Wochen noch bei einem Treffen in Mecklenburg-Vorpommern gestanden“, erzählt der Eberbacher. Dreimal habe er hin und zurück fahren müssen, bis alles transportiert war. Nach Ketsch ging es da deutlich schneller – auch dank der Hilfe der Vereinsmitglieder der Kleintierzüchter. Die sind den gesamten Tag über am arbeiten – ob hinter der Verkaufstheke, am Waffeleisen, beim Kinderprogramm oder beim Beaufsichtigen der schreienden Hähne.

Selbst ans Steuer setzen

Neben allerlei Leckereien – darunter selbstredend halbe Hähnchen, ein Waffelstand sowie ein Naschhäuschen – haben die Verantwortlichen auch für die jüngsten Besucher einiges auf die Beine gestellt. Die können nicht nur die großen Traktoren bewundern, sondern sich in einem Parcour sauch selbst am Steuer versuchen. Wer es etwas ruhiger angehen lassen möchte, kann in der Malecke seiner Kreativität freien Lauf lassen. Ein tolles Bild ergibt sich am Nachmittag beim Luftballonwettbewerb als viele Kinder gleichzeitig ihre Ballons steigen lassen. An der Schnur befestigt sind Karten mit der Adresse des Vereins, sodass dieser schließlich die Gewinner ermitteln kann.

Generell ist auf der Anlage einiges los – bei den heißen Temperaturen kommt die schattige Halle, in der gegessen und getrunken wird, gerade recht, gerne spazieren die Besucher aber auch an den Parzellen vorbei und schauen sich die Fahrzeuge an. Die Kinder toben sich auf dem Spielplatz oder im Parcours aus, malen und lassen die Luftballons steigen. Und mittendrin sind um die Mittagszeit die Hähne, die aus voller Kehle krähen.

Freie Autorin Frei Mitarbeiterin Print und Online

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