Katholisches Pfarrheim

Blutspende: Ketscher Hagelsuppe gibt’s zur Belohnung

Sebastian Binder gehört zu den 85 Blutspendern auf Einladung des Deutschen Roten Kreuzes

Von 
Caroline Scholl
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Erstspender Sebastian Binder wird wieder zum Blutspenden kommen, so versichert er und Angelika Höfle vom Blutspendedienst freut dies sehr. © Scholl

Ketsch. Zufrieden löffelt Sebastian Lampert seine erste „Ketscher Hagelsuppe“. Seine heutige Blutspende indes war seine 16. jedoch in Ketsch, seiner neuen Wahlheimat, war er an diesem Tag zum ersten Mal an der „Nadel“ für den guten Zweck. Seine Motivation beschreibt der 29-Jährige wie folgt: „Ich glaube an sowas wie Karma. Man tut etwas Gutes, Blut wird immer benötigt und vielleicht braucht man ja mal selbst Blut. Von daher bin ich gerne Blutspender.“

Auch in seinem Bekanntenkreis sei Blutspenden angesagt und dies dürfte die Organisatoren vom Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen und dem Ortsverein Ketsch freuen. „Wir haben heute sozusagen den ersten Termin nach der Pandemie, der wieder mit voller Bewirtung und genau wie vorher stattfindet. Lediglich die Terminbuchungen haben wir beibehalten, was hier die Abläufe vereinfacht und Wartezeiten reduziert. Jeder Spender ist spätestens in einer Stunde durch“, erklärt Michael Bach, Vorsitzender des Ortsvereins Ketsch.

Viele bekannte Gesichter

In den Räumlichkeiten des katholischen Pfarrheims herrscht eine entspannte und fröhliche Atmosphäre. „Natürlich kommen viele bekannte Gesichter, sogenannte ‚Stammspender’, zur Blutspende, aber auch einige Erstspender – und das ist natürlich super“, freut sich Nicole Burkard vom Orstverband Ketsch, die die Blutspender im Foyer in Empfang nimmt.

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Auch Philipp Kausche, der Referent für Spenderkommunikation und Spenderbindung beim DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen, zeigt sich mit den Abläufen in Ketsch zufrieden und führt gerne aus, weshalb Blutspenden so wichtig sind und was mit den Blutkonserven nach der Spende passiert: „Blut kann nicht künstlich hergestellt werden und ist nur bedingt lagerfähig. Nach der Spende wird das Blut zunächst untersucht, zentrifugiert und so in die Bestandteile Thrombozyten, Erythrozyten und Blutplasma aufgesplittet – alle drei haben dann unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten. Thrombozyten sind gerade mal vier Tage haltbar, der Bedarf und die Verfügbarkeit müssen sich idealerweise die Waage halten.“

So viel zur Theorie. Praktisch könne jeder gesunde Erwachsene ab 18 Jahren Blut spenden. Vor der Spende wird vor Ort von Ärzten die Spendefähigkeit geprüft, dann geht es auf eine der bequemen Liegen und 500 Milliliter Blut werden abgenommen.

Mal schnell 500 Gramm abnehmen

„Frauen können bis zu viermal pro Jahr spenden, Männer bis zu sechsmal immer im Abstand von 56 Tagen. Und die letzte Blutspende kann vor Vollendung des 72. Lebensjahres erfolgen, die Altersgrenze für die Erstspende ist mit 65 Jahren festgelegt“, informiert Michael Bach.

Dass Blutspenden und die daran anschließende Neubildung von Blut im Körper keineswegs schadet und man sozusagen „gratis“ einen kleinen Gesundheitscheck beim Blutspendetermin bekommt, ist ebenfalls interessant. „Und wer mal auf die Schnelle 500 Gramm abnehmen möchte, der ist hier auch richtig, allerdings hält der Effekt nur kurz“, scherzen Kausche und Bach.

Auf einer der acht Liegen bekommt Sebastian Binder aus Schwetzingen von Angelika Höfle vom Blutspendedienst gerade die Nadel gelegt und erklärt: „Für mich ist es mit 29 Jahren heute meine erste Blutspende. Ich habe das schon lange vor und habe mit ,A -’ eine doch relativ seltene Blutgruppe. Jetzt bin ich froh, dass ich etwas Gutes tue und bisher kann ich das ganze Team und die Abläufe nur loben.“

Aderlass ist „eine Ehrensache“

Auch Erdinc Badalc aus Ketsch kommt immer wieder zum Blutspenden, weil es eben für ihn „eine Ehrensache“ sei, heute war es seine insgesamt neunte Spende. Er versorgt sich gerade am Buffet, das die fleißigen Helfer vorbereitet haben und auf dem sich für jeden Geschmack etwas findet.

„Am besten nach dem Blutspenden ist allerdings die Ketscher Hagelsuppe, die muss man probieren“, davon ist Gerda Kurbiuhn überzeugt. Immerhin ist sie eine der Köchinnen, die diese Suppe, die mit Kartoffeln, Gemüse, Rindfleisch und „Riwwele“ zubereitet wird, 1995 erstmalig beim „Ketscher Hagel“ für die Helfer beim Deutschen Roten Kreuz gekocht haben. Seither gehört diese „Spezialität“ zum festen Repertoire der Blutspendetermine in Ketsch und wird auch nur dann zubereitet.

Wer also mal in den Genuss der Hagelsuppe kommen möchte, der sollte sich den nächsten Blutspendetermin, der in der Enderlegemeinde für Ende September vorgesehen ist, vormerken.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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