Überflutungen

Das Hochwasser am Rhein hat die Region erreicht

Von 
Ralf Strauch und Andreas Wühler
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Altlußheim: Am Festplatz ist der Rhein bereits deutlich über die Ufer getreten. Bürgermeister Uwe Grempels warnt davor, den Sommerdamm zu vertreten. Zu seinem Schutz müssen vielleicht die Schleusen geöffnet und das Niederfeld geflutet werden. © Dorothea Lenhardt

Region. Das Niederschlagsgebiet, das nun schon seit Tagen überm Südwesten Deutschlands kreist und die bereits hohen Wasserstände zuvor sorgen für ein Hochwasser, wie es am Rhein etwa alle zehn Jahre zu erwarten ist. Seit Mittwochnachmittag bis voraussichtlich Freitag soll es besonders im Südschwarzwald weiter heftig regnen, sodass die Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg in Karlsruhe von einem weiteren Anstieg ausgeht. In unserem Verbreitungsgebiet waren diesmal auch der Kraichbach und der Leimbach betroffen. Wir haben hier mal die bisherigen Ereignisse zusammengefasst und zeigen aktuelle Bilder vom Mittwoch über die Hochwasserlage zwischen Altlußheim und Brühl.

Nach einem kurzfristigen Abfallen der Wasserstände voraussichtlich im Laufe des Donnerstags komme es nachts und am Freitag erneut zu starken Anstiegen, so die Einschätzung der Hochwasserzentrale.

„Ich hoffe, es gibt kein Jahrhunderthochwasser“, seufzt der Altlußheimer Bürgermeister Uwe Grempels angesichts der Niederschläge. Am Dienstag war die Zeit zum Handeln gekommen. Ordnungsamt und Bauhof sperrten die Wege zum Rhein – Warnbaken und Hinweise künden von der Hochwasserlage und der damit verbundenen Gefahr. Insbesondere der Sommerdamm steht unter Beobachtung und darf wegen Lebensgefahr nicht betreten werden.

Für Freitag wird mit einem Stand von über acht Metern gerechnet. Sollte diese Prognose eintreffen, wird der Gemeinde nichts anderes übrig bleiben, als die Schleusen im Sommerdamm zu öffnen und das Niederfeld zu fluten. Damit wird der Druck vom Damm genommen, um ein Brechen zu verhindern.

Die Freiwillige Feuerwehr Hockenheim fuhr einige Einsätze im Stadtgebiet und im Talhaus wegen des Hochwassers. Im Bereich der Trafostation im Stiegwiesenpark trat der Kraichbach über die Ufer, sodass Tauchpumpen eingesetzt werden mussten und mit dem Bauhof wurden Sandsäcke ausgelegt. Im Bereich „Hinter den Bergen“ wurde die Straße überschwemmt. In der Wasseransammlung wurden zwei Autos bei dem Versuch, diese zu durchfahren, beschädigt.

In Brühl war der Verwaltungsstab von Bau- und Ordnungsamt, Feuerwehr, Polizei und Bauhof zusammengekommen und entschied, die Schwetzinger Wiesen abzusperren. So wurde der Weg zu den Anglerseen in Rohrhof ab der Ecke Im Rheinfeld und Hofäcker für den Verkehr gesperrt. Auf der anderen Seite der Gemeinde wurde der Weidweg Richtung Kollerfähre ab dem Kreisel dichtgemacht. Die Fähre stellt den Betrieb ein. Dem Brühler Feuerwehrkommandant Marco Krupp bereitet Sorgen, dass das Wasser über den Leimbach auf die Wiesen drückt. Anders als sonst müsse sich das Druckwasser nun nicht erst langsam aufbauen, sondern finde einen gesättigten Boden vor.

Der heftige Starkregen sorgte indes dafür, dass am Dienstagmittag 28 Keller und Tiefgaragen in Brühl überflutet waren. Auch in der Schillerschule und deren Sporthalle stand das Regenwasser 20 Zentimeter hoch. In Ketsch sieht man die Lage am Rhein noch entspannter. „Ab einem Pegelstand in Maxau von 8,61 Metern wird bei uns die Rheininsel überflutet“, erklärt Bauamtsleiter Marc Schneider. Gemäß Einsatzplan wird dann der Zugang gesperrt.

Selbst im Hinterland gibt’s Probleme: Der Leimbach war übervoll. In Oftersheim lief er über eine Stützmauer und über einen Garten direkt in einen Keller. Am Landgraben floss das Leimbach-Wasser in die Felder. Die Sperre zum Weiher ist aus diesem Grund in Schwetzingen geöffnet worden. aw/ras/nina/mab

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