Neubaugebiet - Bauherren machen große Fortschritte im Fünfvierteläcker / Grundstück soll für Garagen umgenutzt werden / Letzte Vergaberunde endet am 31. Januar

Der Ansturm im Fünfvierteläcker bleibt unverändert hoch

Von 
Benjamin Jungbluth
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Ketsch. Langsam wird es voll im Fünfvierteläcker. Während derzeit an vielen Stellen kräftig gebuddelt und gewerkelt wird und deshalb zahlreiche Handwerker im Altrheinbogen sowie den anderen neuen Straßen parken, besichtigen zukünftige Eigenheimbesitzer und auswärtige Interessierte rege das Neubaugebiet. Selbst an einem ganz normalen Wochentag ist vormittags schon einiges los auf der größten Entwicklungsfläche der Enderlegemeinde. Und dieses Interesse zeigt sich auch beim ungebrochenen Ansturm auf die restlichen gemeindeeigenen Grundstücke, deren dritte und letzte Vergaberunde am 31. Januar exakt um 12 Uhr ausläuft.

„Wir haben bis zum jetzigen Zeitpunkt etwa 35 Angebote für die letzten rund 25 Grundstücke“, erklärt Bürgermeister Jürgen Kappenstein nicht ohne Stolz. „Die Nachfrage ist also groß und vielleicht gehen tatsächlich sämtliche Grundstücke weg.“ Ganz sicher ist das nicht, denn die Interessenten können sich nach dem Höchstgebotsverfahren bis zum Monatsletzten auf ein Grundstück ihrer Wahl bewerben. Erst dann werden die verschlossenen Umschläge geöffnet und ausgewertet. Auch die Verwaltung hat erst dann Gewissheit über den Ausgang der letzten Vergaberunde.

Das Mindestgebot für diese gemeindeeigenen Grundstücke liegt bekanntermaßen bei 460 Euro pro Quadratmeter, für Familien abzüglich 10 Euro pro Quadratmeter pro Kind unter 18 Jahren. Das hatte der Gemeinderat im vergangenen Jahr so beschlossen, gegen die Stimmen von kleinen Teilen der SPD und der (damals noch vereinten) Grünen. Wie hoch die durch das Höchstgebotsverfahren vermutlich deutlich ansteigenden Preise für die gemeindeeigenen Grundstücke tatsächlich ausfallen, könne erst nach Auswertung der letzten Vergaberunde ermittelt werden, so Bürgermeister Kappenstein.

Die Preise für die privaten Grundstücke im Neubaugebiet – mit 128 von insgesamt 203 die deutliche Mehrheit – dürften indes noch höher ausfallen. Deren Abwicklung ist teilweise schon weiter vorangeschritten, wie die zahlreichen Baustellen zeigen. Während es auf einigen Grundstücken bereits an den Innenausbau geht, werden an anderen Stellen derzeit Keller ausgehoben und Fundamente errichtet. Wie viele Bauherren im Moment aktiv sind, kann die Gemeindeverwaltung allerdings nicht genau beziffern.

Sinnvolle Anpassung

Eine erste Änderung des Bebauungsplans für das Neubaugebiet hat derweil der Gemeinderat in seiner ersten Sitzung des Jahres am Montag, 22. Januar, zu beschließen. Dabei geht es um die Umwidmung eines gemeindeeigenen Baugrundstücks nahe der Zufahrt an der Brühler Straße in ein Areal für Garagen. „Wir haben im Gespräch mit Bauherren und zukünftigen Mietern festgestellt, dass die vier Reihenhausblöcke im Fünfvierteläcker zu stark zugeparkt werden könnten, wenn wir die gesetzlichen Bestimmungen für Stellplätze nur direkt vor Ort umsetzen“, erklärt Bauamtsleiter Hans Keilbach. „Deshalb kamen wir auf die Idee, ein Grundstück ,zu opfern’, um dort Garagen zu errichten, die dann von Bewohnern des Baugebiets gekauft werden können.“ Bürgermeister Jürgen Kappenstein betont, dass es sich dabei keinesfalls um eine Fehlplanung handle, sondern um eine sinnvolle Anpassung an die Situation. „Wir wollen verhindern, dass die Straßen am Ende zugeparkt werden – die Anwohner wollen schließlich eine möglichst verkehrsberuhigte Situation ohne Blechlawinen haben“, so Kappenstein.

Um die Szenerie weiter aufzulockern, hat die Gemeinde inzwischen auch mehr als 60 Bäume entlang der Straßen und in öffentlichen Bereichen pflanzen lassen. Die Erschließungsarbeiten waren bereits mit der offiziellen Übergabe der Entwicklungsgesellschaft ESB Kommunalprojekt an die Gemeinde Ende September vergangenen Jahres fertiggestellt worden.

Arbeiten am Spielplatz

„Derzeit werden noch letzte Arbeiten am zentralen Kinderspielplatz ausgeführt, das richtet sich einfach nach dem Wetter und dem Regen“, sagt Bauamtsleiter Hans Keilbach. Die zukünftigen Nutzer wird das im Moment noch nicht stören, schließlich sind die ersten Kinderzimmer im Fünfvierteläcker noch im Werden. Doch nicht mehr lange, dann ist der Norden von Ketsch noch etwas voller – mit spielenden Kindern und ihren Eltern.

Info: Einen aktuellen Eindruck des Neubaugebiets bietet eine Fotoserie auf unserer Internetseite www.schwetzinger-zeitung.de

Ketsch

Ketsch: Im Neubaugebiet Fünfvierteläcker geht es mächtig voran

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Freier Autor Freier Journalist für die Region Heidelberg, Mannheim und Rhein-Neckar. Zuvor Redakteur bei der Schwetzinger Zeitung, davor Volontariat beim Mannheimer Morgen. Neben dem Studium freie Mitarbeit und Praktika u.a. beim Mannheimer Morgen, der Süddeutschen Zeitung, dem SWR und der Heidelberger Studentenzeitung ruprecht.

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