Central Kino

Die Dörsam-Brüder „Trio 3 D“ in Ketsch: Drei durchaus harmonische Löwen

Die Dörsam-Brüder präsentieren als „Trio 3 D“ die Symbiose von Gitarre, Klarinette und Fagott im Central Kino Ketsch.

Von 
Marco Brückl
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Drei Künstler mit dem gleichen Nachnamen in einem Konzert: Adax, Matthias und Franz-Jürgen Dörsam. © Trio 3D

Ketsch. Gitarre, Fagott und Klarinette – ob das zusammen klingt? Wer es genau wissen möchte, dem sei das Konzert „Unter Brüdern“ am Freitag, 20. Oktober, um 20 Uhr im Central Kino Ketsch ans Herz gelegt. Dann klingt das nämlich so, wie drei Brüder ein solches Zusammenspiel interpretieren. Das „Trio 3 D“ bilden Adax, Matthias und Franz-Jürgen Dörsam.

Das musikalische Zusammentreffen im Familienkreis ist hoch interessant zu nennen, wenn man weiß, dass die drei Brüder jeweils im Sternzeichen des Löwen geboren wurden. Wer sich daran orientiert, weiß, dass das nicht unbedingt ideal zu nennen ist, vielmehr ein wenig Konfliktpotenzial bergen könnte. Adax Dörsam gibt im Gespräch mit unserer Zeitung schnell Entwarnung: „Das funktioniert schon. Wir verstehen uns gut.“

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Adax Dörsam aus Rimbach ist der Rocker, der Könner und Virtuose an unzähligen Zupfinstrumenten, der vier Jahre in der Band von Xavier Naidoo spielte oder 23 Jahre Joana respektive 13 Jahre Lydie Auvray begleitete. Matthias Dörsam aus Fürth ist der Jazzer, der Grenzgänger und Gratwanderer der Musik, ist Spezialist an Klarinette, Saxofon und Flöte, der unter anderem mit den „Rodgau Monotones“ unterwegs war und Aufnahmen mit ihnen gemacht hat. Franz-Jürgen Dörsam aus Mannheim – wenn er sich nicht in Lissabon aufhält – ist der Klassiker, der begnadete Musiker, der Solofagottist am Orchester Metropolitana in Lissabon.

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Das gemeinsame Musizieren fand indes seinen Ursprung in der Familie an Weihnachten, zumal die beiden Schwestern, die eine Musiklehrerin, die andere hobbymäßig musikalisch, die richtige Ergänzung gaben. Die Eltern, der Vater ein Bauernsohn, hatten es nicht einfach, die weihnachtlichen Interpretationen ihrer Kinder gutzuheißen, wie Adax Dörsam erklärt: „Wir haben daheim so gespielt, dass wir die Eltern geärgert haben.“ Das wurde irgendwann zum Programm, denn Matthias kam die Idee, aus dem gemeinsamen Spiel mehr zu machen. Da 2005 die erste CD rauskam, müsse die Initialzündung für das Brüder-Trio 2003 gewesen sein, wie Adax beschreibt.

Klassik als Basis für das „Trio 3 D“ in Ketsch

Franz-Jürgen, Matthias und er werden in Ketsch auch eigene Stücke zu Gehör bringen. „Grundlage ist die Klassik“, sagt Adax Dörsam, „wir brauchen Noten“, sagt er, wenngleich er zugibt, sich dann auch ein wenig quälen zu müssen. Da die Klassik die Basis der drei Dimensionen darstellt, werde im Frack aufgetreten, sagt Adax Dörsam – „aber locker“. Beispielsweise werde ein Medley aus den Peer-Gynt-Suiten von Edvard Grieg auf humoristische Art interpretiert. Es gebe freilich auch ernste Stücke. Doch die Melange der Brüder aus Klassik, Klezmer oder Ragtime mit Fagott, Klarinette und Gitarre sei grundsätzlich locker.

Im Gesamten kreieren die drei Dörsam-Brüder überraschende Mischungen aus eigenen Kompositionen, Popsongs und klassischen Werken, die spannungsreich miteinander verknüpft werden und mit einem ganz eigenen Akustiksound daherkommen: „Auf der Bühne explodieren die Brüder wie ein Vulkan der Inspiration und bieten Crossover bester Ausprägung – egal, ob der Tannenbaum dran glauben muss, der Säbeltanz gesäbelt oder der wilde Klezmer durch das Publikum gejagt wird“, heißt es im Begleittext zu ihren Auftritten.

Man darf in jedem Fall gespannt sein, denn zwei der drei Dörsam-Brüder sind am 7. August geboren – alle drei sowieso im August – außerdem handelt es sich dabei um Sonntagskinder. Wie kann da noch etwas nicht von Genialität getränkt sein?

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