Ketsch. Ein Abend, wie man ihn sich öfter wünschen würde: Musik, Tanz, Begegnung – und das über alle Altersgrenzen hinweg. Mitte September wurde im katholischen Pfarrheim in Ketsch ein Disco-Abend gefeiert, der die Idee eines offenen, generationenverbindenden Miteinanders mit Leben füllte. Die Kolpingsfamilie hatte eingeladen – und mehr als 150 Gäste folgten dem Ruf aufs Tanzparkett.
Die Organisatoren Dieter Rey und Marianne Faulhaber vom Vorstandsteam der Kolpingsfamilie holten sich mit DJ Charly, alias Jens Kochendörfer, einen erfahrenen Musikprofi an Bord, der das musikalische Gespür für verschiedenste Altersgruppen mitbrachte. Ob Klassiker aus vergangenen Jahrzehnten oder aktuelle Hits – die Tanzfläche blieb den ganzen Abend über gut gefüllt. Wer ist schon „alt“, wenn die Musik stimmt?
Tatkräftige Unterstützung kam von den Tanzfreunden, die nicht nur zur festen Gästegruppe zählten, sondern sich bereits in der Planungsphase engagiert einbrachten. Ein besonderer Höhepunkt war der Auftritt ihrer Hip-Hop-Gruppe, die mit einer energiegeladenen Choreografie gleich zu Beginn für Begeisterung sorgte. Auch die Linedancer ließen sich nicht lange bitten und motivierten andere zum Mitmachen. Und mit einem humorvollen Tanzspiel von Sabine Backfisch wurde die Stimmung endgültig aufgelockert.
Ketscher Pfadfinder errichten stilvolle Chill-Out-Lounge
Nicht weniger kreativ zeigten sich die Pfadfinder vom Stamm Don Bosco, die gemeinsam mit ihren Gruppenleitern zur „Jung-Kolping-Ketsch“-Initiative gehören. Sie verwandelten einen Teil des Saales in eine stilvolle Chill-out-Lounge und kümmerten sich an der Bar um die Gäste. Cocktails, alkoholfreie Erfrischungen und nette Gespräche rundeten das Angebot ab.
Auch aus den Nachbargemeinden reiste Unterstützung an: Pfarrer Uwe Lüttinger und das gesamte Team der Seelsorgeeinheit Brühl-Ketsch ließen es sich nicht nehmen, mitzufeiern. Ebenso waren Mitglieder der Kolpingsfamilien aus Brühl und Hockenheim vertreten – ein Zeichen gelebter Gemeinschaft über Ortsgrenzen hinweg. DJ Charly nahm sich für diesen Abend nichts anderes vor, als die Menschen im Pfarrheim zu unterhalten – und das gelang ihm mit Bravour. Musikwünsche wurden erfüllt, Übergänge perfekt abgestimmt, das Publikum auf der Tanzfläche nie allein gelassen.
Was diesen Abend jedoch besonders machte, war nicht allein die Musik oder die Dekoration, sondern das, was dazwischen geschah: das generationenübergreifende Miteinander. Junge Menschen feierten mit Senioren, Familien mit Alleinstehenden, Engagierte mit Neugierigen. Es wurde gemeinsam getanzt, gelacht, gefeiert. „Das hat Kirche auch zu bieten“, brachte es Diakon Heiko Wunderling auf den Punkt – eine Aussage, die dem Abend wohl kaum besser gerecht werden könnte.
Gäste im Ketscher Pfarrheim füllen die Spendenkasse
Der Eintritt zur Veranstaltung war frei, doch ein Spendentopf stand bereit – und dieser wurde rege genutzt. Der Erlös kommt der weiteren technischen Ausstattung des Pfarrheims zugute. So bleibt nicht nur die Erinnerung an einen beschwingten Abend, sondern auch ein greifbarer Beitrag zur Zukunft des Gemeindezentrums. Die Begeisterung der Gäste sprach für sich. Beim Abschied war immer wieder zu hören: „Wir kommen nächstes Jahr wieder.“ Und genau das versprechen auch die Veranstalter: Dieter Rey, Marianne Faulhaber und DJ Charly blicken voller Vorfreude auf eine Fortsetzung.
Die Werbung für den ersten Disco-Abend dieser Art blieb bewusst dezent – schließlich war es ein Experiment. Eines, das mit Bravour gelang. Und vielleicht gerade deshalb darf man auf die kommenden Jahre gespannt sein. Denn wenn die Kirche tanzt, wird deutlich: Gemeinschaft lebt von Begegnung – und die braucht manchmal einfach nur gute Musik, ein paar Lichter und den Mut, etwas Neues zu wagen.
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