Ketsch. Alle vier Jahre ist es ein fester Programmpunkt nicht nur im Terminkalender der Neurott-Gemeinschaftsschule, sondern auch in dem vieler Bewohner der Enderlegemeinde und der Nachbarorte: das traditionelle Sommerfest.
Um 11 Uhr startete die Veranstaltung mit regelrechten Besuchermassen, die aufgrund der Hitze gegen Nachmittag nur gering abnahmen. Auf dem gesamten Schulhof waren Stände aufgebaut, an denen entweder „Sockenmonster“ gebastelt, Steine bunt mit allen Flaggen dieser Welt bemalt oder „Entspannungsbälle“ kreiert werden konnten. Wer wollte, konnte sich auch das Gesicht bemalen, ein Glitzertattoo aufbringen lassen oder einfach seine Fähigkeiten als Torschütze auf dem Bolzplatz austesten. Ein umfangreiches kulinarisches Angebot rundete zusammen mit musikalischen Beiträgen das Angebot perfekt ab.
Erstaunliche stimmliche Qualität
Hierbei kam es den Besuchern wieder einmal zugute, dass an der Neurottschule Kultur ein wichtiger Bestandteil ihrer „DNA“ ist, sodass die Auftritte komplett durch Schülerbands des Profilfaches Musik bestritten wurden – mit erstaunlicher stimmlicher und instrumentaler Qualität. Auch Lehrerin und Kulturbeauftragte Nancy Humbert-Klein stand mit auf der Bühne und spielte zusammen mit Enrico, Michelle, Sängerin Ann-Kathrin, Larissa und Rebecca aus der zehnten Klasse. Die Zuschauer klatschten und sangen mit. „Es ist fantastisch, dass wir die Veranstaltung ohne Einschränkungen durchführen können. Die Schülerinnen und Schüler auf der Bühne haben alle schon ihre schriftliche Realschulabschlussprüfung abgelegt, jetzt kommt noch die mündliche“, erläuterte sie.
Erstaunlich auch, mit welcher Begeisterung sie am Werk waren. Dabei war gar nicht so sicher, ob das Fest auch stattfinden kann. Den Grund verriet Musiklehrer Markus Widmaier, während er zufrieden die Darbietung der von ihm unterrichteten Achtklässler verfolgte: „Es werden in den Innenräumen gerade viele aus Brandschutzgründen nötige Arbeiten durchgeführt. Zum Beispiel werden die Holzdecken in der Aula entfernt. Hätte es geregnet, hätte die Veranstaltung leider ausfallen müssen, da wir nicht nach innen hätten ausweichen können“, erläuterte er. Aber Petrus habe ein Einsehen gehabt. So freue man sich nun über ein tolles Fest bei wundervollem Wetter.
Bemerkenswert sei auch, wie viele ehemalige Schülerinnen und Schüler anwesend seien. Liz aus Ketsch meinte, die gerade mit „Stars and Stripes“ die US-amerikanische Flagge auf einen Stein malte: „Ich haben auf das Hebel-Gymnasium nach Schwetzingen gewechselt, aber ich komme immer wieder sehr gerne in die Neutrottschule, weil ich mich hier sehr wohlgefühlt habe.“ Mutter Kerstin Gaa, ebenfalls aus Ketsch, engagiere sich gerne ehrenamtlich bei dem Fest und lobte das Engagement der Lehrer: „Das ist wirklich einzigartig. Eine Lehrerin, die ich vorhin hier traf und die in Mutterschutz ist, kommt mit ihrem Kind und Ehemann in ihrer Freizeit an einem Wochenende hierher. Das darf man durchaus auf das allgemeine Engagement der Lehrerschaft ausweiten. Und das so viele ehemalige Schüler bei solchen Gelegenheiten wiederkommen, spricht auch für sich.“ Auch Mutter Nimonh Kaiser-Patthavong war dabei und malte hoch konzentriert abwaschbare Gesichtstattoos auf das Gesicht des Erstklässlers Riccardo. „Es ist eine schöne Möglichkeit, sich zu begegnen. Ein großes Lob an die Organisatoren“, kommentierte sie. Martina Rittershofer, die Konrektorin, betonte: „Es ist wirklich ein wunderschönes Fest. Vielen Dank an das Lehrer-Organisationsteam, an die vielen ehrenamtlichen Helfer aus der Elternschaft und vor allem an die vielen Schülerinnen und Schüler.“
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