Ketsch. Als Armin Luksch am 1. April 1992 seinen ersten Arbeitstag als Bäderleiter in der Enderlegemeinde antrat, war er bereits alles andere als ein unerfahrener Neuzugang im Ketscher Schwimmbad. „Ich hatte 1984 bei der Stadt Mannheim eine Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe absolviert. Damals war ich 23 Jahre und dies war meine zweite Ausbildung, in der ich dann praktisch mein Hobby zum Beruf machte“, lacht der 65-Jährige.
Schon in frühen Jahren entdeckte der damalige Brühler seine Leidenschaft für das nasse Element und war Leistungsschwimmer und beim Wasserball aktiv. „Vielleicht beeinflusste mich auch die Tatsache, dass mein Onkel damals Bäderleiter in Brühl war, auf alle Fälle war nicht nur ich, sondern auch meine beiden Geschwister Conny und Silvia schon immer begeistert vom Schwimmen. Nach meiner Ausbildung fing ich schließlich im Brühler Bad an und absolvierte berufsbegleitend die Meisterschule. 1990 erhielt ich schließlich den Meistertitel und ging danach als leitender Angestellte in die Eifel in einen heutigen Center Parcs“, berichtet Luksch über seinen Werdegang.
Die Verbindung hier in die Region und nach Ketsch hielt stetig an und so nutzte er seine Chance und kam als Bäderleiter 1992 zurück. 1993 heiratete er und 1994 wurde Tochter Saskia geboren, die heute vielen Ketschern bekannt ist, denn sie ist in der Naturgruppe der Villa Pusteblume als Erzieherin tätig.
Das waren die großen Meilensteine während Armin Lukschs Zeit als Ketscher Bäderleiter
„Von Anfang an wohnten wir in der Wohnung im Schwimmbad und so waren es immer kurze Wege“, berichtet Luksch weiter. Große Meilensteine seiner Zeit als Bäderleiter waren sicher die beiden größeren Umbauten in der Bäderanlage, als ab 2000 das Freibad saniert wurde und ab 2006 das Hallenbad. Als auch seine Schwester Conny Kiesecker ins Schwimmbadteam kam, wurden die weit über die Ortsgrenze hinaus beliebten Schwimmkurse im Ketscher Bad weiter intensiviert.
„Uns ist dabei immer wichtig, dass die Kinder Spaß haben und sie so viel Zeit zum Schwimmenlernen haben, wie sie brauchen. Wir gehen individuell auf die Kinder ein, haben kleine Gruppen und die Kurse sind immer zweimal wöchentlich, damit nicht viel Zeit dazwischen liegt und dadurch das Gelernte schnell wieder geübt wird“, so der erfahrene Schwimmer.
Von Anfang an gab es in Ketsch Wartelisten für die sehr beliebten Schwimmkurse und rückblickend rechnet Luksch die beachtliche Zahl von über 600 Kinder aus, die während seiner Zeit als Bäderleiter Schwimmen gelernt haben. Über eine Tatsache freut sich der frischgebackene Rentner besonders: „Es kam in meiner ganzen Laufbahn nie zu einem größeren Unglücksfall, was wirklich ganz viel mit Glück zu tun hat.“
„Ich habe zwar zweimal erfolgreich einen Defibrillator eingesetzt, aber nie im Schwimmbad, sondern in der benachbarten Rheinhalle. Im Schwimmbad war der heftigste Unfall, an den ich mich erinnere, ein geschlossener Oberschenkelhalsbruch bei einem zwölfjährigen Kind. Ertrunken ist zum Glück nie jemand.“
Ketscher Schwimmbad: Nachfolger von Armin Luksch steht bereits fest
Für Armin Luksch beginne zwar nun der Ruhestand, doch ganz aufhören möchte er nicht. So sei der Plan, dass er zukünftig an zwei Tagen in der Woche für sechs Stunden das Bäderteam mitunterstützt. „Mein Nachfolger ist Sascha Streit und er ist optimal in alle Themen eingearbeitet, da er schon eine ganze Zeit Teil es Teams ist. Er kennt sich bestens aus, konnte bereits viel Erfahrung sammeln, denn das braucht man, weil jedes Schwimmbad durch die unterschiedliche Technik seine Besonderheiten hat und nicht mit einem anderen Schwimmbad zu vergleichen ist. Er ist für Ketsch ein Glücksfall und dann zukünftig mein Chef“, freut sich Armin Luksch.
Für ihn blieb seine Tätigkeit immer ein Traumberuf, was er gern wie folgt erklärt: „Man hat mit Menschen jeden Alters zu tun, man wird ein ‚Allrounder‘ in Sachen Technik und Chemie. Gleichzeitig ist man sportlich und an der frischen Luft. Man ist immer ‚up to date‘ in Sachen Erste Hilfe und Sicherheit und dazu kommen noch Verwaltungstätigkeiten, Personalverantwortung und die Organisation von Veranstaltungen. Langweilig ist dies nie.“
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Für die kommende Zeit, in der der Anteil an Freizeit bei dem sympathischen Mittsechziger überwiegen darf, hat er einige Pläne: „Ich bin gerne in Bewegung, gehe selbstverständlich viel Schwimmen, aber mindestens genauso gern bin ich mit dem Fahrrad unterwegs. Reisen ist außerdem ein großes Hobby und so stehen nun einige längere Reisen auf der Wunschliste.“
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