Feuerwehr

Feuerwehr Ketsch steigt 39 Etagen in voller Montur

Sechs der Ketscher Einsatzkräfte meistern den Kölnturm-Treppenlauf erfolgreich. Das Gewicht, das sie dabei mit sich tragen, imponiert.

Von 
Marco Brückl
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Thorsten und Tanja Krüger mit Atemschutzgerät und insgesamt 30 Kilogramm Ausrüstung am Start – 714 Treppen und 132 Höhenmeter liegen noch vor ihnen. © Krüger

Ketsch. Tanja Krüger ist sehr ehrgeizig – also wollte sie im Gespräch mit unserer Zeitung partout mit ihrer Zeit beim Kölnturm Treppenlauf nicht zufrieden sein: 17 Minuten und 37 Sekunden benötigte sie mit ihrem Mann Thorsten für die 39 Etagen, 714 Treppenstufen, die helfen, 132 Höhenmeter zu absolvieren. „Vergangenes Jahr waren wir sechs Minuten schneller“, sagt die 43-Jährige, die wie ihr Mann (46) zu den Einsatzkräften der Ketscher Feuerwehr gehört.

Alexander Oser, Malte Rieger, Tanja und Thorsten Krüger bei einer Trainingssession – jeden Sonntag wird in Heidelberg-Rohrbach Treppensteigen geübt. © Feuerwehr

Die Ketscher Bevölkerung sollte sich dennoch nicht gleich Sorgen darüber machen, dass ihre Feuerwehr einen zu geringen Fitnessstand aufweisen könnte. Wer 30 Kilogramm mehr auf den Knochen trägt, weil die persönliche Schutzausrüstung noch zu transportieren ist, der darf auch mal etwas länger brauchen. Zumal das Atemschutzgerät nicht vergessen werden darf. „Das bringt den zusätzlichen Kick“, weiß Tanja Krüger. Denn der Flascheninhalt muss bis oben reichen. Sonst droht die Disqualifikation.

Unter den 1205 Teilnehmern in diesem Jahr befanden sich sechs Ketscher Feuerwehrleute. Neben den Krügers, die unlängst rund 1300 Kilometer von Ketsch an die Nordsee mit dem Rad fuhren, um für die Jugendfeuerwehr einen Betrag einzuheimsen (wir berichteten), hetzten Jan Brinkmann und Florian Bauer (in 14:08 Minuten, Feuerwehr-Team mit PA) sowie Malter Rieger und Paul Cischinsky (10:21 Minuten im Team-Lauf) hoch – freilich ebenso erfolgreich. Glücklicherweise sei es nicht ganz so schwül wie noch am Vortag gewesen, sagt Tanja Krüger. „Aber es war schon warm.“

Keine vier Minuten für Topleute

Ganz gleich, welche Zeit nun tatsächlich erzielt worden sei, sobald man oben das Ziel erreicht habe, stelle sich ein „total gutes Gefühl“ ein, man falle mit enormer Euphorie auf die bereitgelegten Matratzen, ehe die Teilnehmer nach ausreichender Erholungsphase wieder mit den Fahrstuhl nach unten befördert würden, beschreibt Tanja Krüger. Ebenso klasse sei, dass während des Laufes stetiges Anfeuern an der Laufordnung sei. Bekannte Gesichter von früheren Teilnahmen treffe man außerdem.

Größenverhältnis bei viel Haus für wenig Mensch: Jan Brinkmann (v. l.), Florian Bauer, Thorsten und Tanja Krüger sowie Malte Rieger und Paul Cischinsky vor dem Turm. © Feuerwehr

Hammermäßig ist dabei einzuschätzen, dass der schnellste Läufer, der leichtathletisch die Strecke meistert, zuletzt gerade mal 3:36 Minuten braucht. Das entspricht eher einem Hochfliegen, wobei auch die Hände am Geländer im Einsatz sind. Der Streckenrekord für die 39 Etagen liegt in Köln derweil bei 3:17 Minuten – aufgestellt 2022 von Soh Wai Ching.

Training in Heidelberg

Regelmäßiges Training ist für die Feuerwehrleute mit ihrer persönlichen Schutzausrüstung freilich unabdingbar. „Wir laufen sonntags die Treppen in Heidelberg-Rohrbach“, sagt Tanja Krüger, die dann mit Gleichgesinnten die Panoramastraße hochjagt. Und das Training geht selbstverständlich weiter. Das nächste Ziel haben die Ketscher Wehrleute schon vor Augen.

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Am Sonntag, 17. September, ist eine weitere, wahrhaft sehr große Herausforderung angepeilt. Dann soll der Towerrun in Rottweil geschafft werden. Und dafür sind über 1390 Stufen bis zur Spitze des Thyssenkrupp Elevator-Testturms zu meistern. 232 Höhenmeter umschreiben hier die Aufgabe, ehe die höchste Aussichtsplattform Deutschlands erklommen ist, die einen traumhaften Blick über den Schwarzwald eröffnet.

Mit den Einsatzkräften kann man übrigens beim Tag der offenen Tür persönlich in Kontakt kommen – dieser ist für Sonntag, 10. September, geplant.

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