Ketsch. Ja, Wahnsinn – Das Ehepaar Tanja und Thorsten Krüger hat es geschafft und ist insgesamt 1318 Kilometer für den guten Zweck geradelt. Die beiden Ketscher Feuerwehrleute sind am Sonntag, 11. Juni, in der Enderlegemeinde gestartet und am Montag dieser Woche – nach alles in allem 16 Tagen auf dem Mountainbike – vom Zielort Nordseebad Dornumersiel zurückgekehrt.
Das Strampeln zum Wohle des hiesigen Feuerwehr-Nachwuchses hat sich gelohnt, denn 1046 Euro sind zusammengekommen. Auf einer Crowdfunding-Plattform konnte gespendet werden.
„Es war super, es war anstrengend, aber sehr, sehr schön“, sagte Tanja Krüger im Gespräch mit unserer Zeitung. Ein wenig erschöpft, aber glücklich berichtet die 43-Jährige, dass sie und ihr 46-jähriger Mann in der absolvierten Radelzeit viele tolle Momente eingefangen haben. Ohne dass das Wann und Wo feststehe, werde die „Tour de Krüger“ sicher eine Wiederholung erfahren.
„Ich weiß gar nicht mehr, was der schönste Moment war“, sagt Tanja Krüger auf die entsprechende Frage. Aber natürlich sei die Ankunft am auserkorenen Zielort super erbaulich gewesen. Das Nordseebad Dornumersiel liegt nur rund 35 Kilometer vom Geburtsort von Thorsten Krüger, die nicht zuletzt unter Bierkennern bekannte Stadt Jever, entfernt.
Ursprünglich hatte die aus Mannheim stammende Feuerwehrfrau mit ihrem Gatten sich bis 2. Juli Zeit genommen, um die Strecke zu bewältigen. Aber Feuerwehrleute sind fit und ehrgeizig, deshalb wundert es nicht, dass eine vorzeitige Rückkehr erfolgte.
Hochklettern bis Winterberg
Das Ketscher Paar, das bei Tier Mobility SE (Nextbike) angestellt ist, hat den Resturlaub vom vergangenen Jahr gewinnbringend verbraten. Und nach dem Start war bei einer durchschnittlichen Tagesleistung von etwa 100 Kilometern schnell klar, dass die Fahrt wohl zügiger verlaufen wird. Online in den sozialen Medien wie Instagram oder auch Facebook ließen die Hobbyradler „ihre Fans“ am Erlebnis teilhaben.
Neben der Ankunft an der Nordsee war auch das Erreichen von Winterberg etwas ganz Besonderes für das Ketscher Paar, denn – wie Tanja Krüger erzählt – sie habe großen Respekt vor dem Anstieg gehabt. Das Örtchen im Hochsauerlandkreis ist auf 668 Metern gelegen. Tatsächlich habe sie eine Stelle des Anstiegs nicht mehr radelnd geschafft und auch das Schieben sei derart heftig gewesen, dass ihr Mann habe helfen müssen. Für eine Wiederholung der Mehrtagesfahrt gibt es auch deshalb diverse Lehren. Dazu gehört, dass das Gepäck nicht derart üppig ausfallen müsse. Mit 25 Kilogramm zusätzlich auf dem Rad sei die Erfahrung wie bei anderen Reisen gewesen, dass man gar nicht alles Mitgeschleppte benötige. Auch überlegen die Krügers, sich für eine erneute Tour andere Räder zuzulegen. Unter den Bikepackern, die ihre Wege gekreuzt hätten, seien viele Gravelbiker gewesen. Die besondere Konfiguration aus Rennrad mit Geländeeigenschaften kommt in jedem Fall schon mal leichter daher als ein Mountainbike.
Fahrbarer Untersatz hin oder her, das Unwetter, das in der Nacht vom 22. auf den 23. gewütet hatte, setzte allen gleichermaßen zu. Von Feuerwehrkollege Matthias Rux gewarnt, kehrten die Krügers im Hotel in der Nähe von Lippstadt ein und ließen das Zelt besser verpacktes Zelt sein. Die Kameraden der Ketscher Feuerwehr boten dann einen tollen Empfang unter anderem mit einer Geleitfahrt für die letzten Kilometer.
Tanja und Thorsten Krüger, die sich für die Jugendfeuerwehr engagieren, werden mit den erradelten Euros T-Shirts für ein gemeinsames Outfit anschaffen. Am Freitag dieser Woche ist wieder Gruppenstunde – da wird die Frage sein, was außerdem angeschafft werden soll. Eine Puppe zu Übungszwecke kann sich Tanja Krüger vorstellen.
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