Ketsch. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Montagabend den Feuerwehrbedarfsplan einstimmig beschlossen. Dieser gelte als Richtschnur für Anschaffungen und die Entwicklung der örtlichen Wehr, wie Hauptamtsleiter Ulrich Knörzer sagte. Mit dem jüngsten Beschluss wurden die Planungen aus dem Jahr 2014 erstmals fortgeschrieben. Für Bürgermeister Timo Wangler stellt der neuerliche Plan einen „guten Kompromiss“ dar, um das Erforderliche mit dem Machbaren übereinzubekommen.
„Am derzeitigen Konzept mit drei Löschfahrzeugen (zwei größere und einem kleineren), zwei Fahrzeuge mit je einem Hilfeleistungssatz, einem Logistikfahrzeug und einem Mannschaftstransportfahrzeug, wird festgehalten“, heißt es im Bedarfsplan. Für das Rettungsboot sei die Beschaffung eines Mehrzweckbootes vorgesehen, was Gegenstand der Ratssitzung im Dezember gewesen war.
Allerdings gibt es vorübergehend eine Abweichung des aktuellen Konzepts. Denn das kleine Löschfahrzeug und der Rüstwagen sind gehörig in die Jahre gekommen – Reparaturkosten sowie die Schwierigkeiten, noch Ersatzteile zu beschaffen, sollen hinfällig sein, wenn ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug die beiden ersetzt – 2026 ist dafür veranschlagt. Dieses Fahrzeug kann sowohl mit Seilwinde als auch Hilfeleistungssatz ausgerüstet werden und ersetzt zugleich auch das dritte Löschfahrzeug. Die Abweichung vom Konzept, das nur zwei größere Löschfahrzeuge und ein kleineres vorsieht, soll bei der Wiederbeschaffung eines großen korrigiert werden, heißt es im Plan. Das könnte dann 2028 sein.
Anforderungen bei der Feuerwehr steigen
Vom Ketscher Bedarfsplan ist der Kreisbrandmeister in Kenntnis gesetzt worden. Fast zehn Jahre möchte man nicht mit einer Fortschreibung warten, sondern hat dafür spätestens 2026 ins Auge gefasst. Die Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehr ist elementar – also geht es nicht allein um die Fahrzeuge. „Durch höhere Anforderungen an die Feuerwehr Ketsch und deren Leistungsfähigkeit sowie die daraus resultierende Vorhaltung von Gerätschaften, Materialien sowie Personal wird der Platzbedarf der Feuerwehr ansteigen“, ist zu lesen. Die Frage war zu klären, ob die Wehr dauerhaft in der Jägerndorfer Straße ihr Domizil finden kann. Durch den immer höher werdenden Anspruch an die Hygiene zum Beispiel sowie den Gesundheitsschutz der Angehörigen der Feuerwehr – Stichwort Schwarz-Weiß-Trennung – braucht es entsprechenden Raum.
Die gute Nachricht: Die Wehr kann an Ort und Stelle bleiben. Allerdings werden in Zukunft Anpassungen am Gebäudekomplex gemacht werden müssen. „Kurz- und mittelfristig besteht der erhöhte Bedarf an Investitionen hinsichtlich Um- beziehungsweise Anbauten sowie Anschaffungen“, heißt es im Plan. Ein Architekt beschäftige sich damit, meinte Timo Wangler und verwies unter anderem auch die Vorschläge der Fraktionen, wonach eine Photovoltaikanlage das Feuerwehr-Dach zieren soll, auf künftige Sitzungen.
Der neue Plan sei „sensibel, auch hinsichtlich der Kassenlage von der Verwaltung und der Wehr vorbereitet“ worden, weshalb die CDU getrost zustimmen könne, meinte Michael Kapp. Das sahen alle weiteren Redner der Fraktionen im Kern ebenso. Und keiner – ob Michael Rößler (SPD), Robert Brusnik (Grüne), Frank Müller (Freie Wähler) oder Chris Brocke (FDP) vergaß, für das Engagement der Wehrleute großen Dank auszusprechen.
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