Ketsch/Region. Der geplante Kiesabbau am Entenpfuhl beschäftigt die Menschen schon viele Monate (wir berichteten mehrfach). Der neu gegründete Ökologische Arbeitskreis der SPD Rhein-Neckar machte sich nun vor Ort ein Bild der aktuellen Lage.
Ohne Rücksicht auf die Wasserschutzzone sind die 42 Hektar im Gewann Entenpfuhl auf der Gemarkung von Schwetzingen im Regionalplanentwurf für den Sand und Kiesabbau ausgewiesen worden, berichtet der SPD-Arbeitskreis. Der SPD-Landtagsabgeordnete Daniel Born hatte sich von Anfang an der Sache angenommen und zuletzt am 20. Mai eine kleine Anfrage an die Landesregierung gestellt. In der Antwort der Landesregierung wird nicht für die gesamte Waldfläche von einer minderwertigen Qualität ausgegangen. Im nördlichen Teil „… sind die Flächen geprägt durch einen großen Strukturreichtum (insbesondere Eichenüberhälter) und die Baum- und Strauchschicht ist artenreich. Hier ist auch bei den anderen Artengruppen eine größere Artenvielfalt zu erwarten“. Die Landesregierung kommt zu dem Ergebnis, dass die ökologische Bedeutung derzeit nicht abschließend abgeschätzt werde. Weiter ist die Landesregierung der Meinung, dass „…nach derzeitigem Stand aufgrund der standörtlichen Voraussetzungen im Gewann Entenpfuhl von einem mittleren bis hohen Quartierpotenzial für Fledermäuse auszugehen ist“. Alle Fledermausarten im Land sind streng geschützt.
„Auf Basis dieser Aussagen ist ein Raubbau durch Sand- und Kiesgewinnung im Entenpfuhl nicht zu rechtfertigen“, so der Vorsitzende des Arbeitskreises, Frank Rieger, der sich bei Heinz Eppel vom Ketscher Umweltstammtisch für die Führung vor Ort bedankte.
Daniel Born sieht die große öffentliche Wahrnehmung als einen wichtigen Schritt: „Es ist ein gutes Zeichen, dass offensichtlich bei den konkurrierenden Parteien niemand als Landtagskandidat nominiert werden kann, der sich nicht für den Erhalt des Entenpfuhlwaldes ausspricht“, so Daniel Born. Der wohnungspolitische Sprecher seiner Fraktion ging auf das häufig vorgetragene Argument der Notwendigkeit des Kiesabbaus für den Wohnungsmarkt ein. „Unter dem Entenpfuhl liegt keine einzige bezahlbare Wohnung für unsere Region vergraben. Der Kies hier könnte auf den Weltmarkt geworfen werden. Es gibt keine regionale Option“, so Born. zg
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