Ketsch. Der Frühling hat die ersten Farbtupfer gesetzt und die Natur erwacht wieder zum Leben – bald wird das Freibad seine Pforten öffnen und spätestens dann wird dem einen oder anderen Badegast auffallen, dass Bäume fehlen: Zwei Großpappeln mussten gefällt werden. „Ursprünglich sollten die Pappeln nur von massivem Efeubewuchs befreit werden. Nachdem das Efeu entfernt worden war, wurde jedoch festgestellt, dass zwei Pappeln von Zunderschwämmen durchsetzt waren. Diese Pilze verursachen eine intensive Weißfäule“, erläutert Umweltbeauftragter Dominique Stang. Um die Befallstärke festzustellen, habe man Widerstandsbohrungen vorgenommen. „Beide Baumstämme waren innen leider verfault, sodass die Pappeln nicht mehr zu retten waren.“
Die Gefahr des Astbruchs, den es im Winter bereits gegeben hatte, war hoch und es bestand somit Handlungsbedarf. Mithilfe eines Schwerlastkrans und durch den Einsatz eines Baumkletterers wurden die Äste sukzessive entfernt. Da die beiden Bäume in einer Pappelgruppe standen, mussten an zwei benachbarten Pappeln die Kronen eingekürzt werden, um die für die verbliebenen Bäume höher gewordene Windlast zu reduzieren.
Die beiden Baumstämme bleiben vorübergehend im Ketscher Freibad
Die Arbeiten sind abgeschlossen. Das Starkholz wurde aufbewahrt und die beiden Baumstämme – sie haben jeweils einen stattlichen Durchmesser von rund 1,60 Meter – bleiben vorübergehend noch im Freibad.
„Jeder Baum, der gefällt werden muss, ist ein Verlust“, unterstreicht Bürgermeister Timo Wangler. Deshalb habe es sich die Verwaltung zur Aufgabe gemacht, im Gemeindegebiet für Ersatz zu sorgen und Bäume zu pflanzen. Im März wurden 21 Bäume gepflanzt: an 17 Standorten, an denen zumeist Bäume hatten gefällt werden müssen. Unter anderem wurden neue Bäume an der Neurottschule und am Böttgerplatz, aber auch im Neubaugebiet Fünfvierteläcker gepflanzt.
„Bei der Auswahl der Bäume haben wir jene Arten gewählt, die sich in wissenschaftlicher Hinsicht in den letzten Jahren als klimaresilient erwiesen haben, beispielsweise Linden, Ahorn und Eichen“, erläutert Stang. Ein besonderes Areal befindet sich in der Nelkenstraße, wo vier Bäume auf einer Grünfläche gepflanzt wurden, die bisher baumlos gewesen war. Dort stehen nun vier amerikanische Linden in ausreichendem Abstand voneinander, denn sie werden bis zu 22 Meter hoch und ihre Kronen benötigen Platz, um sich zu entwickeln.
Nun stehen vier amerikanische Linden in der Nelkenstraße in Ketsch
Der Standort in der Nelkenstraße ist für diese trockenstress-toleranten und lichtliebenden Bäume gut geeignet. Zudem wurde ein Baumsubstrat eingebracht, welches das Wachstum der Bäume fördert. Mit einem stabilisierenden Dreibock, der zugleich als Mähschutz dient, wurde jede Linde gesichert. Ein Gießrand gewährleistet, dass die Bäume mit ausreichend Wasser versorgt werden können. „Die Bäume werden eine positive Wirkung auf das Umfeld dieser Grünanlage haben, sobald sie größer geworden sind“, unterstreicht Wangler.
Die Bäume beginnen zu blühen, im Freibad wird für die Badegäste keine Astbruchgefahr mehr bestehen und die Vorfreude auf den Sommer kann unbeschwert genossen werden.
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