Ketsch. Unter dem Titel „Internationaler Frauensport“ wurde im Sommer 2019 ein besonderes Sportangebot ins Leben gerufen. Auf Initiative des Integrationsbüros entstand zusammen mit der TSG eine Gymnastikgruppe, die neben der sportlichen Betätigung auch eine Austausch und Kennenlernplattform für geflüchtete Frauen in der Enderlegemeinde ist.
„Viele Frauen, die nun immer donnerstags ab 14.45 Uhr für eine Stunde in der Turnhalle der TSG mit dabei sind, besuchen diesen Kurs schon von Anfang an, doch wir wünschen uns noch viele weitere Teilnehmerinnen“, versichert Petra Meyer von der TSG Ketsch, die dieses Sportangebot leitet.
Pandemiebedingt musst der Internationale Frauensport ruhen, nun allerdings wird das Bewegungsangebot wieder regelmäßig fortgesetzt. Der Kurs ist für alle Frauen offen, es bedarf keiner Mitgliedschaft im Verein, die Teilnahme ist kostenlos und die Frauen können Kinder bis zum Alter von acht Jahren mitbringen, die in dieser Zeit miteinander spielen können und betreut sind, erklären die Initiatorinnen.
„Das Sportangebot ist ein moderates Training für Frauen, die bisher noch keinen oder sehr wenig Sport gemacht haben. Viele von ihnen möchten sich wieder mehr bewegen, vielleicht nach einer Schwangerschaft wieder in Form kommen oder aktiv etwas gegen Rückenbeschwerden tun. Dabei ist der Kurs altersoffen. Wer mitmachen möchte, ist jederzeit willkommen“, beschreibt Petra Meyer die Intention.
Im geschützten Umfeld nur unter Frauen, fühlen sich die Teilnehmerinnen sichtlich wohl und die Bewegung zur Musik macht Spaß. Doch nicht nur für Geflüchtete sei der Kurs offen: Alle Frauen, die sich gerne sportlich betätigen möchten, seien also zu einer Probestunde eingeladen. „Ich bin sehr dankbar für dieses Angebot. Ich habe hier einige Kontakte knüpfen können und dadurch, dass die Kinder mitkommen können, ist es unkompliziert den Termin wahrzunehmen. Die Gymnastik macht Spaß und man kommt in Bewegung. Wenn noch mehr Frauen mitmachen, ist es sicher auch noch schöner“, erklärt Hejrat Moradi. Sie stammt ursprünglich aus Afghanistan, lebt seit 2017 in Ketsch.
Auch aus Schwetzingen kommt eine der Teilnehmerinnen, denn dort gäbe es ein solches Angebot nicht. Nicht nur die Frauen sind sportlich aktiv, sondern auch deren Kinder spielen und bewegen sich mit. „Einige Kinder finden so den Einstieg in den Sport, was für die Integration nur von Vorteil sein kann. Von einer Teilnehmerin ist die Tochter nun in der Leichtatlethik und von einer anderen der Sohn beim Fußball“, freut sich die sportbegeisterte Trainerin Petra Meyer. Über das Integrationsbüro erfahren zwar viele von dem Angebot, doch es sind noch einige Plätze frei, sodass jede, die möchte, einfach donnerstags in der TSG Halle vorbeikommen könne.
Info: Internationaler Frauensport, donnerstags von 14.45 bis 16 Uhr in der TSG-Turnhalle am Waldsportplatz.
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