Ketsch. Die Maisitzung des Gemeinderats am vergangenen Montag hat für Bürgermeister Timo Wangler und die Verwaltung mehr als nur erfreulich begonnen. Beim ersten Tagesordnungspunkt, den Besucheranfragen, der für gewöhnlich von Kritik geprägt ist, sprach eine Ketscher Mutter im Namen der gesamten Elternschaft ein dickes Lob für die Bemühungen der Gemeinde in Sachen Schulbetreuung aus. So seinen mittlerweile fast alle benötigten Plätze vergeben - Balsam auf der Seele der Verantwortlichen, denn das Thema und die damit verbundene Knappheit an Betreuungsplätzen haben in den vergangenen Wochen für Wirbel in der Enderlegemeinde gesorgt.
Doch nach diesem Lob ging des für Verwaltung und Gemeinderat zur weiteren Tagesordnung über. Das Gremium sollte über zwei Beschlussvorlagen entscheiden: Zum einen eine Anpassung der Obdachlosensatzung und zum anderen die Auftragsvergabe für die nächste Teildachsanierung an der Neurottschule.
Unterkünfte für Obdachlose und Flüchtlinge in Ketsch: Kostenunterschied bei Container und Wohnungen
Bei den gemeindlichen Unterbringungsmöglichkeiten für Obdachlose und Flüchtlinge war eine Neukalkulierung der Benutzungsgebühren notwendig. Grundlage hierfür war der Kostenunterschied zwischen der Containerunterkunft in der Walldorfer Straße und den zahlreichen Wohnungen im Gemeindebesitz, die sich im ganzen Ortsgebiet befinden.
Diese wurden bisher einheitlich mit 13,80 Euro pro Quadratmeter abgerechnet, unterscheiden sich jedoch erheblich in den Leistungen, wie Bürgermeister Timo Wangler beschrieb: „In den Wohnungen hat jede Einheit eine eigene Toilette und diese wird von den Bewohnern auch gereinigt. Für die Containeranlage, in der es gemeinschaftliche sanitäre Einrichtungen gibt, muss eine Firma vorbeikommen, was zu einem höheren Kostenaufwand führt.“
Somit sollte der Rat abstimmen, ob zukünftig zwischen Container und Wohnungen unterschieden werden soll: In der Walldorfer Straße soll der Gebührensatz auf 32,41 Euro je Quadratmeter erhöht werden und bei den restlichen Unterkünften beläuft sich die Berechnung auf 14,18 Euro - Kosten, die jeweils auf den Kreis umgelegt werden. Für den Rat gab es hierzu wenig Diskussionsgrundlage und der Vorlage wurde geschlossen zugestimmt.
Trotz Brandschutzsanierung sind weitere Reparaturen an der Ketscher Neurottschule nötig
Auch beim zweiten relevanten Tagesordnungspunkt zeigte sich das Gremium gleicher Meinung: Die Teildachsanierung an der Neurottschule soll weitergehen und hierfür musste ein Auftrag vergeben werden. Bauamtsleiter Marc Schneider schilderte die Sachlage: „Trotz der umfangreichen Sanierungsmaßnahme im Bereich Brandschutz, sind weitere Reparaturen, insbesondere beim Flachdach, notwendig.“
Hier ist die Verwaltung schon seit längerer Zeit aktiv und man hat sich in Abstimmung mit dem Gemeinderat und hinsichtlich der finanziellen Situation in Ketsch dafür entschieden, die notwendige Sanierung in Teilabschnitten statt mit einer Komplettmaßnahme durchzuführen. Zwei dieser Teilsanierungen sind bereits vollzogen und nun steht der Bereich über dem Sondertrakt an, wo sich mehrere Einregenstellen gebildet haben.
Hierfür gingen drei Angebote bei der Verwaltung ein und in der Beschlussvorlage wurde empfohlen, den Zuschlag an die Ketscher Firma Limmer, die mit etwas mehr als 90.000 Euro die günstigste Offerte abgegeben hat, zu erteilen. Die Kostenberechnung belief sich indes auf knapp 127.000 Euro.
Dieser Fakt stieß beim Gemeinderat auf Wohlwollen und die Fraktionen waren sich einig, dass die Dachsanierung ohnehin alternativlos ist. Entsprechend fiel die Abstimmung einheitlich aus und der nächste Abschnitt der Teilsanierung an der Neurottschule kann in Angriff genommen werden.
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