Ketsch. Wenn sich 480 Schüler aller Klassenstufen und die gesamte Lehrerschaft in unterschiedlichen Fächern über ein ganzen Schuljahr verteilt einem Thema widmen, sich dazu noch eine Menge Kreativität und Ideenreichtum gesellt und sowohl die nötige „Präsentationshardware“ unterschiedlicher Art vorhanden ist, dann kann eine Werkschau gelingen. Zu einem schulischen Großereignis wird diese allerdings erst, wenn dazu noch eine unglaubliche Motivation, Begeisterung und Spaß hinzukommen, so, wie es nun in der Neurott-Gemeinschaftsschule in der Gartenstraße sichtbar und spürbar wurde.
Wie es zur Themenauswahl „Natur“ kam, erklärte Schulleiter Joachim Rumold bei der Eröffnung den Schüler und zahlreichen Gästen, die mit Spannung die nunmehr 27. Kulturbühne der Neurottschule erwarteten. „Der Natur und insbesondere dem Erhalt der Natur Aufmerksamkeit zu schenken, kann man nie genug.“
Umwelt stark belastet
Im Sommer diesen Jahres hätten die Hitze und der ausbleibende Regen spüren lassen, wie belastet die Umwelt tatsächlich sei. „Umweltkatastrophen wie Überflutungen oder Waldbrände nehmen verheerende Ausmaße an und häufen sich. Unsere Kulturschule war und ist heute ganz besonders eine Naturschule“, so Joachim Rumold in seiner Erklärung abschließend.
Die Auswahl an Exponaten, digitalen Bearbeitungen und effektvollen Lichtprojektionen, beispielsweise in den Atrien, war umfassend. Ebenso gingen Schüler und Lehrer auf der Bühne gemeinsam dem Thema Natur musikalisch auf die Spur und Joachim Rumold wirkte selbst als Teil der Lehrerband an den Tasten mit.
Sehenswert und eindringlich
„Die Ausstellung hier ist wirklich sehenswert und wir kommen gerne zurück an unsere ehemalige Schule. Gerade die Kulturbühnen sind uns in guter Erinnerung an unsere Schulzeit im Gedächtnis geblieben. Gemeinsam mit der Klasse und anderen Schülern und Lehrern etwas vorzubereiten machte immer sehr viel Spaß“, bekräftigen Tim und Marlon, die vor drei Jahren ihren Abschluss an der Schule machten und an diesem Abend als Gäste durch die Ausstellung streifen.
Spaß haben auch die Drittklässlerinnen Kim, Amelie und Melina. Sie haben sich mit ihrer Klasse einiges zum Thema Herbst und Blätter einfallen lassen. „Wir haben gemalt und geschrieben und alles kann man nun digital auf dem Tablet sehen“, erklärt Melina und zeigt dabei auf ein Bild auf dem Display. Während sich die zehnte Klasse dem Thema Windräder widmete, zeichnete die 9b mit Bleistifttechnik eine Naturstudie zum Thema Nüsse.
Dass die Natur auch in Gebeten oder Bibeltexten vorkommt, damit wurde sich im Fach Religion auseinandergesetzt. Sehr beeindruckend waren die farbenfrohen Jahreszeitenmandalas der fünften Klasse. Hier konnte man nicht nur einen Blick auf die Werke werfen, sonders per QR-Code gab es zusätzliche Inspiration auf das eigene Smartphone. Wie sehr die Umweltverschmutzung dem Wald zusetzt, zeigten Exponate inmitten der Aula, in der die baulichen Maßnahmen langsam zu Ende gehen.
„KOA-Smoothies“ schmecken
Auch für das leibliche Wohl war gesorgt, doch diesmal lag die Bewirtung der Gäste nicht in den Händen des Fördervereins, sondern die Schüler des Wahlpflichtfaches AES (Alltagskultur – Ernährung und Soziales) waren hier sehr kreativ. „Die Schüler haben eigene Rezepte entwickelt, ausprobiert und dann die besten ausgewählt. Die Ergebnisse gibt es heute zum Probieren“, erklärte Fachlehrerin Stefanie Gehrlein. Mit „Gartenlimo“ – dekoriert mit Minze – und dem „KOA-Smoothie“ aus Karotten-, Orangen- und Apfelsaft durften alle, die wollten, auf eine gelungene 27. Kulturbühne anstoßen.
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