St. Sebastian

Ketsch: Pfarrer Bertsch wünscht sich jeden Tag weihnachtliches Handeln

Gleich zwei Krippenspiele gibt es an Heiligabend in der Ketscher Kirche St. Sebastian. Die Gottesdienste erinnerten unter anderem an die Wichtigkeit, sozialer Tätigkeit.

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zg/mf
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Gemeindereferentin Sigun Gaa-de Mür studiert mit dem Helferteam das Krippenspiel der katholischen Kirchengemeinde ein – inklusive tierischem Akteur. © Aichele

Ketsch. In das Geschehen um die kleine Stadt Bethlehem vor mehr als 2000 Jahren wurden die Besucher der Krippenspiele am Nachmittag des Heiligabend gleich zwei Mal geholt. Der Auftakt gehörte in ökumenischer Verbundenheit der evangelischen Schwestergemeinde, denn Gemeindediakonin Stefanie Uhlig freute sich, in schöner Tradition „Herberge“ für das Krippenspiel in der großen katholischen Kirche gefunden zu haben.

Für den späten Nachmittag hatte Gemeindereferentin Sigun Gaa-de Mür zum Wortgottesdienst mit Krippenspiel eingeladen. Kleine Hirten hatten sich in den Feldern um Bethlehem versammelt, hüteten ihre Schafe in kalter Nacht und philosophierten über die Hoffnung auf ein besseres Leben. Zu gleicher Zeit waren Maria und Josef auf Herbergssuche – eindringlich spielten die Kinder, was sie in den Wochen zuvor einstudiert hatten. Kleine Engel, am Stall vorbei tanzend, kündeten den Hirten von besonderem Geschehen, vom Wunder dieser Nacht. Auf dem Weg zum Kind nahmen die zuvor geäußerten Beschwerden eine andere Form an, wurden kleiner und unwichtiger.

Orgelspiel und die beiden Pfadfinder Birk und Eike Janson begleiteten die weihnachtliche Feier musikalisch. Gerne sangen die Kinder mit bei „Gottes Segen leuchte auf“ und auch weiteren bekannten Weihnachtsliedern. Zum Ende der Krippenfeier verteilten die Ketscher Pfadfinder das Friedenslicht unter dem Titel „Tragt in die Welt nun ein Licht“ zum mit nach Hause nehmen an die zahlreichen Besucher. Ein Helferteam aus engagierten Müttern hatte Gaa-de Mür in der Vorbereitung und Feier der Andacht unterstützt.

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Die Christmette zu nächtlicher Stunde zelebrierte Pfarrer Walter Sauer, in schöner Tradition musikalisch unterstützt von den „4Tones“ mit Keyboard- und Trompetenspiel. Das Ertönen dieser klangstarken Instrumente im Schein der Kerzen lässt die Gottesdienstbesucher jedes Jahr aufs Neue die Feier genießen – in ganz besonderer Berührung.

„Das Volk geht seinen Weg im Dunkel“, beschreibt der Prophet Jesaja die trostlosen Erfahrungen seines Volkes zu seiner Zeit. Sauer holte mit seiner Predigt die Zuhörer nach Israel vor Jesu Geburt und spannte dann den Bogen in das Jetzt und Heute. Als Zeichen der Hoffnung ist bei Jesaja die Geburt eines besonderen Kindes – Licht und Heil bringend – als tröstliche Frohe Botschaft.

Mit den Fürbitten wurden die Sorgen der Welt symbolisch vor die Krippe gelegt. Mögen die Menschen Weihnachtsfreude und Frieden miteinander teilen und in Solidarität handeln, so Sauers Worte und Bitten zur Bestärkung der Notwendigkeiten der aktuellen Zeit.

Der zweite Weihnachtstag stand im Gedenken an den Heiligen Stephanus. „Unsere Weihnachtsfreude wird heute konfrontiert mit tödlichen Konsequenzen unseres Glaubens. Das Fest des Stephanus bewahrt uns vor einem zu arglosen Glauben, der das biblische Geschehen naiv verklärt“, betonte Pfarrer Erwin Bertsch im Gottesdienst. „Was kann uns die Lebensgeschichte von Stephanus sagen?“, fragte Diakon Kurt Gredel in seiner Predigt. „Die Verdeutlichung der Wichtigkeit des sozial-karitativen Dienstes für das Leben der Kirche ebenso wie unerschütterlicher Glaube.“

„Weihnachten ist mit dem Ende der Festtage lange nicht vorbei, möge es im Alltag weiterhin seinen Platz haben“, richtete Bertsch seinen persönlichen Wunsch an die Gottesdienstbesucher. zg/mf

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