Eröffnung

Ketscher Backfischfest: Ein Start mit Radspitz wie aus dem Bilderbuch

Das 71. Ketscher Backfischfest beginnt mit viel Tradition, einer absoluten Kultband und einem zum Bersten gefüllten Zelt. Zehn Tage voller Party im Bruch sind eröffnet.

Von 
Henrik Feth
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Radspitz ist Kult beim Ketscher Backfischfest und lockt die Massen an. © Wolfgang Gans Altlussheim

Ketsch. Für Holger Mohr, den musikalischen Leiter der „Ketscher Hewwlguggler“, ist es wohl nur eine gewohnte Handbewegung, wenn er seine Musiker am Freitagabend dirigiert und die dann ihr Können unter Beweis stellen. Doch für Claus Heim, Manfred Fritscher und viele weitere Menschen vom Angelsportverein (ASV) bedeutet dies den Auftakt für etwas, auf das sie seit Monaten mit vollem Einsatz hingearbeitet haben: nämlich den Startschuss zum 71. Ketscher Backfischfest.

Denn bevor die Megaparty im großen Festzelt losgeht, steht zunächst die Tradition an erster Stelle: der Eröffnungsrundgang über das Festgelände mit allen Organisatoren, dem Festwirt, dem Angelsportverein sowie Schirmherr und Bürgermeister Timo Wangler. Angeführt vom Rhythmusgetöse der „Hewwlguggler“, die erneut beweisen, warum sie überregionale Bekanntheit genießen, beginnen im Bruch zehn Feiertage, die tausende Besucher in die Enderlegemeinde locken werden.

Beim Rundgang über das Ketscher Backfischfest sorgt "Sweet Caroline" für Aufsehen

Schon kurz nachdem der Rummelplatz offiziell geöffnet hat, ist an den Ständen einiges los. Doch die Blicke der zum Großteil aus Familien oder Jugendlichen bestehenden Besucher richten sich nicht etwa auf den Grillstand oder das Fahrgeschäft, vor dem sie gerade stehen, sondern auf den Tross, der mit Trommeln, Trompeten und weiteren klangstarken Instrumenten den Hit „Sweet Caroline“ spielt. Gefolgt von einer Entourage ziehen die „Hewwlguggler“ über den Rummelplatz und legen nochmals einen Gang zu – spätestens dann ist klar: Das Ketscher Backfischfest ist eröffnet.

Doch bei der Eröffnung des größten Volksfestes in der Region ist dies selbstverständlich nicht die einzige Tradition, die die Ketscher hegen und pflegen. Bürgermeister Timo Wangler kann sich nach dem musikalischen Rundgang nicht etwa ausruhen: Der Fassbieranstich fällt, wie in jedem Jahr, in die Verantwortung des Gemeindeoberhauptes.

Von Nervosität ist bei dem Schirmherrn allerdings nichts zu spüren, er hat Routine – den Hammer schon des Öfteren geschwungen. Im ASV-Dress und mit moralischer Unterstützung von Ehefrau Katja sowie seinen Amtskollegen aus Oftersheim und Neulußheim – Pascal Seidel und Kevin Weirether – steht einem gelungenen Anstich nichts im Wege.

Mit "Final Countdown" steigt die Spannung beim Ketscher Backfischfest

Das Festzelt ist bereits zum Bersten gefüllt – aufgrund der diesjährigen Zugangsbeschränkung ist das Partyvolk früh in den Bruch gepilgert – als Backfischfest-Geschäftsführer Claus Heim das Mikrofon ergreift. „Zum 71. Mal starten wir die große Party im Bruch. Wir freuen uns auf zehn wundervolle Tage“, begrüßt Heim die Besucher. Unter tosendem Applaus und mit der Melodie des Hits „Final Countdown“ werden die Organisatoren auf die Bühne gerufen: Festwirt Stephan Finke, ASV-Vorstand Nina Kaufmann-Gregor, Manfred Fritscher von der GmbH, ein Vertreter der Festbrauerei sowie der Bürgermeister.

Ein Fässchen steht bereit, Manfred Fritscher rüstet das Gemeindeoberhaupt mit Schürze und Hammer aus und der vorläufige Moment des Abends ist gekommen: Mit ordentlich Schwung versucht Wangler, den Schaft zu treffen und den Hahn in das Fass zu treiben. Einmal – nein, es fließt noch nicht. Zweiter Versuch – der Jubel ist groß! Obwohl der Bürgermeister sich im Vergleich zum Vorjahr um einhundert Prozent verschlechtert hat – 2023 benötigte er nur einen Schlag – gehört ihm der Applaus der Menge. Denn diese weiß: Jetzt geht’s los!

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„Der Druck war hoch, nachdem ich es im letzten Jahr direkt mit einem Schlag geschafft habe. Aber zwei Versuche sind doch auch ganz in Ordnung. Im nächsten Jahr lasse ich mir etwas einfallen“, scherzt der Bürgermeister und hebt seinen Krug in Richtung Publikum. Und die Massen im Festzelt prosten ihm zu, bereit dafür, den Abend auf das nächste Level zu bringen.

Schon vor Radspitz: Ketscher Partygänger auf den Bierbänken

Denn die in der Region und auf dem Ketscher Backfischfest als Kult geltende Band Radspitz steht an diesem Freitagabend in den Startlöchern, um dem Auftakt des Volksfestes den entscheidenden Kick zu geben. Während sich die Bierbänke im Festzelt vollends gefüllt haben, breitet sich nach dem Fassbieranstich auch in der Weinlaube die Stimmung immer weiter aus: In der „Lounge“ stehen bereits die ersten Partygänger auf den Bänken.

Als dann endlich die ersten Töne aus den gigantischen Boxen dröhnen und die bis dahin vom Publikum mit unterschiedlichen Gesängen hochgehaltene Stimmung dadurch einen weiteren Schub erhält, ist es soweit: Radspitz betritt die Bühne – der Auftakt zu ihrem Konzert-Hattrick beim Ketscher Backfischfest.

Kaum eine Bank wird zu diesem Zeitpunkt noch für ihren eigentlichen Zweck genutzt, denn das Publikum steht auf den Garnituren. Und Radspitz bringt zum Start mit „Rock mi“ von den Alpenrebellen direkt einen absoluten Partyklassiker.

Organisatoren des Ketscher Backfischfests können den Tag genießen

Die Stimmung im Zelt ist unvergleichbar und dank der neu eingeführten Einlasskontrolle entsteht eine absolut perfekte Mischung aus Feierlaune und sicherheitsgebenden Platz. „Es ist einfach, schön zu sehen, dass sich die ganze Vorarbeit und das Engagement, das man in dieses Fest gesteckt hat, gelohnt haben. Die Menschen haben Spaß und jetzt freuen wir uns auf zehn Tage Ausnahmestimmung im Bruch“, lässt Claus Heim wissen, bevor er sich unter den Klängen von Radspitz in die Menge begibt.

Während Radspitz im wahrsten Sinne des Wortes die Bühne rockt und das Publikum zu einem großen und erstaunlich textsicheren Chor wird, verbringen die Bürgermeister Wangler (Ketsch), Seidel (Oftersheim) und Weirether (Neulußheim) einen illustren Abend mit ihren Liebsten in der Weinlaube. Denn das Backfischfest hat nun begonnen und ist wie seit jeher ein Ort für alle Generationen und Stände.

Wenn sich die Jugend – wie an diesem Abend – in ihrer Feierlaune nicht von der älteren Garde unterscheidet und die Menschen in einem gigantischen Festzelt alle gemeinsam friedvoll ihre Gläser heben, dann ist klar: „I bin dahoam in Ketsch im Zelt“.

Der Bürgermeistertisch: Obwohl die Ehrengäste erst am Sonntag zum Frühschoppen erwartet werden, haben sich die Bürgermeister Pascal Seidel (Oftersheim, 2. v. l.) und Kevin Weirether (4. v. l.) schon in Ketsch sehen lassen. © feth

Redaktion Verantwortlicher Redakteur für die Gemeinde Ketsch

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