Ketsch. 100 Prozent – so lautet die Quote der Teilnehmer, die nach dem im Oktober gestarteten Anfängerkurses des Bridgeclubs Ketsch nun an den Tischen zum Start des Fortgeschrittenen Kurses im Gemeinschaftsraum in der Gassenäckerstraße sitzen. Eine Zahl, die nicht nur Ilse-Marie Oswald, die Vorsitzende des Bridgeclubs begeistert: „Wir freuen uns sehr über ‚Nachwuchs’ im Verein und es war nach langer Zeit wieder der erste Kurs, der angeboten wurde“, so die versierte Bridgeexpertin.
1977 gegründet: Ketscher Bridgeclub hat National- und Bundesligaspieler im Verein
Immerhin über 100 Bridgespieler gehören dem 1977 gegründeten Verein an, viele kommen von weiter her, um in Ketsch zu spielen. Schließlich genieße der Club einen sehr guten Ruf und hat mit Daniela von Arnim nicht nur eine Weltmeisterin, sondern habe zudem zahlreiche National- und Bundesligaspieler im Kader. Für die acht im Oktober gestarteten neuen Bridgespieler ist es allerdings, nach eigenen Einschätzungen, bis dahin noch ein weiter Weg. Unisono beantworten sie die Frage, ob Bridge einfach wäre, mit einem klaren: Nein. Doch dies mache dieses Kartenspiel eben besonders interessant und spannend. Und es mache jede Menge Spaß.
„Bridge ist wie ein anspruchsvoller Denksport. Man muss sich konzentrieren, vorausdenken, mitzählen und üben. Doch es fesselt jeden Spieler und Langeweile kann nicht aufkommen“, bestätigt Regina Löser aus Oftersheim, die nun fünf Abende im Kurs für Fortgeschrittenen vor sich hat.
Zum Bridge sei sie über ihre Golfpartnerin Elke Birkel gekommen, die beim Ketscher Bridgeclub Mitglied ist und regelmäßig und begeistert spielt. Wie sich herausstellt, ist fast der ganze aktuelle Kurs, der nun von Anfängern zu Fortgeschrittenen wird, auch auf dem Golfplatz aktiv. Man kam, nachdem Birkel wohl sehr kräftig die Werbetrommel rührte, quasi vom grünen Platz an den grünen Tisch, wie die Teilnehmer schmunzelnd bestätigen.
Hintergrund: Bridge
Bridge ist ein Kartenspiel für vier Personen. Je zwei sich gegenübersitzende Spieler bilden eine Mannschaft.
Ziel des Spieles ist es, möglichst viele Stiche zu machen.
In der ersten Spielphase wird ermittelt, welches Paar wie viel Stiche machen muss und ob es eine Trumpffarbe gibt.
Wenn sich ein Paar durch Ansage von Stichzahlen durchgesetzt hat, erfolgt die zweite Phase, das Abspielen der Karten.
Die eine Seite will die angesagten Stiche erreichen, die andere will das verhindern.
Es gibt ausgeklügelte Spieltechniken und geübte Spieler berechnen die Chancen einer Spielweise mit Wahrscheinlichkeiten. csc
Frederik Decker, Sportwart des Bridgeclubs, freut sich, dass die neuen Bridgefreunde im Alter von 55 bis 75 Jahren soviel Spaß daran finden. „Es ist sicher von Vorteil, wenn man eine gewisse Affinität zum Kartenspielen mitbringt und Kartenwerte einordnen kann. Ansonsten ist Bridge für jeden erlernbar. Man kann Turniere dann in unterschiedlichen Varianten spielen und es geht auf Zeit. Daher bieten wir den Spielern hier, und jenen, die einfach noch mehr Sicherheit im Spiel gewinnen möchten, nach dem Fortgeschrittenenkurs immer mittwochs ab 18 Uhr ein ‚betreutes’ oder ‚unterstütztes’ Spielen an, mit der Gelegenheit der Analyse von Spielzügen. Wer es sich dann zutraut, ist bei uns hier in den Räumlichkeiten immer montags ab 14.30 Uhr und freitags ab 18 Uhr zum Bridegspiel eingeladen“, so Frederik Decker, der den Spielern wertvolle Tipps gibt.
Ilse-Marie Oswald, Vorsitzende des Vereins, ergänzt: „Um an den Kursen, die für Jugendliche übrigens kostenlos sind, teilzunehmen, muss man kein Mitglied im Bridgeclub sein, wir freuen uns natürlich darüber, wenn sich der ein oder andere dafür entscheidet. Wir freuen uns über jedes Neumitglied.“
Beim Bridgeclub gebe es immer wieder sehr attraktive Turniere, zu denen auch Gäste aus ganz Deutschland und von noch weiter her kämen. „Mittlerweile haben wir tolles Equipment und haben vor Kurzem eine neue moderne Kartenmischmaschine angeschafft. Unsere Homepage wird gerade aufgebaut, sodass wir bald alle Mitglieder ganz zuverlässig mit Informationen versorgen können. Ich würde doch sagen, Bridge hält geistig fit und ist ein echter Jungbrunnen. Außerdem ist man nie alleine und hat immer Gesellschaft. Ich selbst spiele jede Woche mehrmals hier im ganzen Umkreis von 50 Kilometern und man trifft Bekannte, aber auch immer neue Menschen. Ich kann nur jedem raten, es einmal auszuprobieren. Wir bieten ab Februar den nächsten Anfängerkurs an, der bereits ausgebucht ist, aber wir planen in Kürze einen weiteren Anfängerkurs.“
Info: Weitere Informationen gibt Sportwart Frederik Decker, Telefon 0170/9 16 59 65.
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