Jugendbeirat

Ketscher Jugendbeirat mit reichlich Ideen im Gepäck am Ratstisch

Bei der ersten öffentlichen Sitzung der neuen Mitglieder des Ketscher Jugendbeirates wird auch der Spendenlauf zugunsten der Calisthenics-Anlage angesprochen.

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Caroline Scholl
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Die erste öffentliche Sitzung des neuen Jugendbeirats liegt hinter ihnen: Bürgermeister Timo Wangler (vorne v. l.), Nico, Kobe, Elias und David Fitterling von der Gemeinde, Shanelle (hinten v. l.), Johanna, Luca, Sören, Emanuel Kuderna von der Mobilen Jugend-arbeit und Hauptamtsleiter Ulrich Knörzer. © Scholl

Ketsch. „Ich möchte etwas verändern. Viele reden nur und es kommt nichts. Deshalb bin ich im Jugendbeirat und möchte hier die Chancen nutzen“, erklärt Luca selbstbewusst. Der 14-Jährige hat an diesem Tag genauso sein Debüt am Ratstisch bei der ersten öffentlichen Sitzung des Jugendbeirats gegeben wie die weiteren sechs Mitglieder des neuformierten Gremiums, das von Bürgermeister Timo Wangler und Hauptamtsleiter Ulrich Knörzer begrüßt wurde. Drei neue Mitglieder waren aufgrund von Klassenfahrten oder anderen Verpflichtungen diesmal nicht dabei.

„Unser erster Tagesordnungspunkt ist der Rückblick auf die Aktion im Central Kino. Und diese war sehr erfolgreich, denn nun seid ihr hier und der neue Jugendbeirat hat insgesamt mittlerweile zehn Mitglieder, wobei weitere Mitglieder herzlich willkommen sind“, fasste Bürgermeister Wangler zusammen.

Emanuel Kuderna brachte danach alle auf den neusten Stand zum 3. Ketscher Spendenlauf, der am Sonntag, 23. Juli, geplant ist und dessen Erlös in die geplante Calisthenics-Anlage fließen soll. Deren Umsetzung, so lässt es der Bürgermeister verlauten, sei keinesfalls eine Sache des „Nicht-Wollens“, sondern aufgrund einer noch aktuell laufenden Petition vielmehr eine Sache des „derzeit nicht Könnens“.

Jugendliche haben das Wort

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Dann bekamen die Jugendlichen das Wort, stellten sich in einer kurzen Runde vor und fassten kurz zusammen, was sie motiviert, beim Jugendbeirat mitzuwirken. Schnell wird dabei deutlich, die Schüler, die allesamt in Ketsch wohnen, jedoch unterschiedliche Schulen besuchen, haben klare Vorstellungen und auch schon eine Menge Ideen, was sie sich für die Ketscher Jugend wünschen und nutzen dafür den Tagesordnungspunkt Verschiedenes.

Shanelle (16) fragte nach neuen Flyern, T-Shirts für die Mitglieder und erklärt, dass ein neues Logo bereits vom Jugendbeirat designt werde. Die Zusage für die notwendige Kostenübernahme gab Wangler sofort.

Für die neue Skateanlage gibt es außerdem Ideen: „Hier wären solche ergonomisch geformten Sitzbänke toll. Vielleicht auch mit Lademöglichkeiten für Handys. Außerdem wäre ein barrierefreier Zugang zur Grünfläche gut. Mit Rollstuhl, Kinderwagen oder Rollator ist der Zugang aktuell schwierig“, stellte die 16-jährige Johanna fest. Hier erläuterten Ulrich Knörzer und der Bürgermeister die Möglichkeiten und Herausforderungen, nahmen die Ideen jedoch zur Prüfung mit. Kobe stellte in den Raum, dass viele Treffpunkte für Jugendliche, wie beispielsweise der Pavillon, wenig zentral liegen und auch für den Multifunktionsplatz und das Basketballfeld präsentierte er Wünsche: „Hier wäre etwas Schatten nicht schlecht“, so der 15-Jährige und der 14-jährige Sören ergänzt: „Außerdem sind die Netze an den Basketballkörben defekt.“

Alle Punkte landeten auf der Liste der Verwaltung zur Prüfung. Allen Mitgliedern des Jugendbeirates sei außerdem wichtig, dass es Begegnungsmöglichkeiten unter den Jugendlichen gebe. „Vielleicht können wir ja in regelmäßigen Abständen oder zu Anlässen wie Ferienstart oder ähnliches Jugendpartys organisieren“, schlug Shanelle vor.

Treffpunkte im Blick

Eine rege Diskussion setzte ein, Veranstaltungsorte wurden gedanklich unter die Lupe genommen und Erfahrungswerte zwischen den Vertretern der Gemeinde David Fitterling, Ulrich Knörzer und dem Rathauschef Wangler, dem Vertreter der Mobilen Jugendarbeit Emanuel Kuderna, Schulsozialarbeiterin Marion Sandritter, den Gemeinderäten im Publikum und den engagierten Jugendlichen ausgetauscht. „Ob es nun neue Standorte für Treffpunkte oder Bänke sind oder auch eine Party – am besten ihr bringt ein Konzept, dann können wir schauen, welche Unterstützungsmöglichkeiten wir haben“, erklärte Timo Wangler.

In Kürze wird der Jugendbeirat einen Sprecher wählen und auch in diesem Gremium gilt: Man muss nicht immer einer Meinung sein, den das bedeute am Ende Demokratie, erinnerte der Bürgermeister.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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