Brauchtum

Ketscher Kerwe gestartet: Bis Montag regiert ‚Guggelinchen‘ über den Kerweplatz

Ein gezielter Schlag reicht für den Fassbieranstich: Die Ketscher Kerwe ist eröffnet. Mit gutem Essen - und einem kleinen Vergnügungspark. Den galt es, auf die Schnelle zu organisieren

Von 
Caroline Scholl
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Ein gezielter Schlag von Bürgermeister Timo Wangler und der Fassbieranstich war geglückt. © SCHOLL

Ketsch. Um es direkt vorwegzunehmen: In diesem Jahr blieben die Füße samt der roten Schuhe von Kerweschlumbl ‚Guggelinchen‘ trocken, denn der Bürgermeister und Schirmherr der Ketscher Kerwe hat mittlerweile schon reichlich Übung in Sachen ‚hochoffizielle Fassbieranstiche‘ in der von schönen Veranstaltungen verwöhnten Enderlegemeinde. Mit viel Schwung und nur einem gezielten Schlag des Rathauschefs Timo Wangler landete der Metallhahn gezielt im Holzfass und der beliebte Gerstensaft floss allenfalls in die vorbereiteten Biergläser.

Ketscher Kerwe: Wetterunabhängiger Standort vor der Rheinhalle und im Rheinhallenfoyer

Zuvor hatten die Hewwlguggler, die für das Brauchtum der Ketscher Kerwe verantwortlich zeichnen, mit ihrer mitreißenden Musik die Kerwe am Samstagnachmittag offiziell eröffnet. Etabliert haben sich mittlerweile der völlig wetterunabhängige Standort vor der Rheinhalle und im Rheinhallenfoyer, sowie die große Auswahl an unterschiedlichen Speisen und Getränken. „Über die Wellfleischhotline haben wir rund 90 Vorbestellungen für heute erhalten und auch alle anderen Gerichte kommen sehr gut an“, zog Gunnar Wagner, der Vorstand der Hewwlguggler, eine erste durchaus positive Bilanz.

Die Hewwlguggler in Aktion. © SCHOLL

Auf dem Kerweplatz hat der Verein einen kleinen Vergnügungspark organisiert, was aufgrund der kurzfristigen Absage des eigentlich geplanten Schaustellers zunächst eine große Herausforderung darstellte. Doch wenn ein Verein bereits seit 25 Jahren wie eine große Familie zusammenhält, dann gelingt auch das Kunststück, auf‘ die Schnelle‘ ein Karussell, einen Süßigkeitenstand, einen Losstand, sowie Dosenwerfen oder Schießen zu organisieren, sodass den Kindern zusätzlich zu einem bezaubernden Kinderschminkstand doch so einiges geboten wird.

Gratulationen an die Hewwlguggler zu ihrem Jubiläum

„Man darf den Hewwlgugglern zum einen zu ihrem 25. Jubiläum in diesem Jahr gratulieren und auch dazu, dass sie erneut das Ketscher Brauchtum aufrechterhalten und uns die Gelegenheit geben, in Ketsch Kerwe zu feiern. Dafür mein großer Dank, denn ohne viele helfende Hände ist ein solches Fest über drei Tage nicht möglich. Außerdem unterstützen die Hewwlguggler immer auch andere Vereine in Ketsch und leisten somit viel für die Gemeinschaft“, lobte Bürgermeister Timo Wangler als Schirmherr das Engagement.

Süße Verführungen am Süßigkeitenstand bei der Ketscher Kerwe. © SCHOLL

Schnell füllten sich die aufgebauten Tische und Bänke und das gute Essen wurde an allen Stellen sehr gelobt. Ehrenbürgerin Helena Moser ließ es sich ebenso nicht nehmen, der Ketscher Kerwe einen Besuch abzustatten. „Es ist schön, dass wir wieder Kerwe feiern und hier Gelegenheit ist, sich zu treffen und die Geselligkeit zu genießen. Das Wetter passt auch, was möchte man mehr. Außerdem gratuliere ich den Hewwlgugglern herzlich zu ihrem 25. Jubiläum, was ja letzte Woche gefeiert wurde“, lacht die sympathische Ketscherin.

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Am Sonntag gibt es Tafelspitz, am Montag Rindfleischsalat

Kurz nach dem Fassbieranstich wurde schließlich die Kerweschlumbl ‚Guggelinchen‘ nach bekannter Tradition von zwei jungen Hewwlguggler Männern entführt und hoch über dem Kerweplatz positioniert, damit sie das Geschehen auf dem Kerweplatz überblicken kann. Auch der Sonntag kann von den Ketschern und Besuchern aus den Nachbargemeinden für einen Kerwebesuch genutzt werden, lockt doch als Tagesspezialität der traditionelle Tafelspitz mit Meerrettich. Am Montag besteht noch einmal die Gelegenheit, die Ketscher Kerwe zu feiern. Die Hewwlguggler bieten zusätzlich zu allen anderen Speisen wieder Rindfleischsalat mit knusprigen Bratkartoffeln als Tagesspezialität. „Alles natürlich nur solange der Vorrat reicht, also am besten nicht zu lange warten“, ergänzt Gunnar Wagner von den Hewwlgugglern.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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